"Er hat für den ganzen Landkreis gedacht"

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Dieses Bild von 2011 zeigt Hans Peter Marx, wie ihn viele in Erinnerung behalten werden: als einen offenen, zugewandten Menschen, der überzeugter Sozialdemokrat, aber kein Hardliner war. Foto: Tobias Kindermann
Dieses Bild von 2011 zeigt Hans Peter Marx, wie ihn viele in Erinnerung behalten werden: als einen offenen, zugewandten Menschen, der überzeugter Sozialdemokrat, aber kein Hardliner war. Foto: Tobias Kindermann

Der überraschende und frühe Tod von Hans Peter Marx bewegt viele. Der Burgkunstadter war als Kommunalpolitiker beispielgebend.

Wer Hans Peter Marx kannte, ihn womöglich erst vor kurzem getroffen hatte, der konnte die Nachricht seines Todes zunächst überhaupt nicht fassen. Und so ging es vielen. Der Burgkunstadter, im März erst 59 Jahre alt geworden, stand mitten im Leben. Er arbeitete als Straßenbauingenieur beim Staatlichen Bauamt Bayreuth, war Wanderwart der Arbeiterwohlfahrt Burgkunstadt, kümmerte sich erst kürzlich um die Organisation eines gemeinsamen Ausflugs. Bei der Maikundgebung am Montag im Lichtenfelser Stadtschloss war er, wie alle Jahre, dabei. Er starb in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag; vorgestern wurden Freunde und Weggefährten von den Angehörigen informiert.


Worte der Wertschätzung

Der ersten Sprachlosigkeit folgten Worte der Wertschätzung und dankbaren Erinnerung. Hans Peter Marx war seit 1996 Stadtrat von Burgkunstadt und auch als Kreisrat engagierte er sich, brachte seine Ideen ein. Er war überzeugter Sozialdemokrat, bis zuletzt stellvertretender Kreisvorsitzender. Es gehörte zu seinem Demokratieverständnis, zweimal auch als Landratskandidat zur Verfügung zu stehen. Wegen seiner sachlichen Art, seine Standpunkte zu vertreten und dennoch andere Meinungen zu akzeptieren, war er ein über die Parteigrenzen hinweg geachteter Kommunalpolitiker.


Loyal und freundlich

"Man kann sich keinen loyaleren und freundlicheren Stellvertreter wünschen", sagte gestern Landrat Christian Meißner (CSU). Er habe Marx 2011 als Gegenkandidaten in einem fairen Wahlkampf erlebt, und es sei ein Glücksgriff gewesen, ihn 2014 (neben Helmut Fischer) zum weiteren Stellvertreter zu wählen. "Das ist eine der schönen Geschichten, die die Demokratie schreibt", so Meißner. Hans Peter Marx habe nicht nur die Region um Burgkunstadt im Blick gehabt: "Er hat für den ganzen Landkreis gedacht." Die sehr gute und kollegiale Atmosphäre im Kreistag sei zu einem wesentlichen Teil auch sein Verdienst gewesen.

In der Kreispolitik arbeitete Andreas Hügerich (SPD) schon vor seiner Wahl zum Lichtenfelser Bürgermeister eng mit Hans Peter Marx zusammen. Er spricht von einem guten Ratgeber, mit dem ihn auch eine freundschaftliche Beziehung verband. Er denke an so viele schöne Momente, sagte Hügerich am Freitag gegenüber unserer Zeitung. Hans Peter Marx sei ein humorvoller und fröhlicher Mensch gewesen.

Der Kreisvorsitzende der SPD, Sebastian Müller, hat einen sehr aktiven Stellvertreter verloren. "Er war immer dabei, darauf konnte man sich verlassen." Müller hatten am Donnerstag, wie er berichtete, "ganz viele Genossen angerufen" und sich geschockt von der traurigen Nachricht gezeigt.

Auch Burgkunstadts Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU) zeigte sich bestürzt: "Ich habe es zunächst nicht glauben können, es ist unfassbar. Hans-Peter Marx war so freundlich, menschlich, hilfsbereit und umgänglich. Man fühlte sich überparteilich mit ihm verbunden. Er besaß einen großen Sachverstand und war voller Wissen. Er ist ein hervorragender Mensch gewesen, den wir sehr vermissen werden. Das kann man überhaupt nicht in Worte fassen."

Am kommenden Montag, 8. Mai, um 14.30 Uhr in Gärtenroth, wird sicher eine große Trauergemeinde von Hans Peter Marx Abschied nehmen.