Vier anerkannte Architekturbüros kamen auf die ersten Plätze im Wettbewerb zum Neubau des Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg.
Die parkähnliche Anlage des Bezirksklinikums Obermain mit ihren einzelnen Häusern hat ihren besonderen Charme. Sie ist gleichzeitig ein Hemmschuh für wirtschaftliches Arbeiten. 140 Kilometer werden nach eigenen Berechnungen täglich zurückgelegt, um Patienten von einer Fachabteilung zur anderen zu fahren. Das soll sich bald ändern - mit einem Ersatzeubau, der die sechs Bereiche Rheumatologie, Lungenheilkunde, Orthopädie, Thorax- und Gefäßchirurgie, Psychiatrie und Psychosomatik zusammenfasst. Das Kommunalunternehmen "Kliniken und Heime des Bezirks Oberfranken" hat für dieses auf etwa 100 Millionen Euro geschätzte Vorhaben einen europaweiten Architektenwettbewerb ausgelobt, dessen Ergebnis am Freitag präsentiert wurde.
Das Stuttgarter Architekturbüro Eggert hat den Architektenwettbewerb für den Neubau des Bezirksklinikums Obermain gewonnen. Dies wurde am Freitag im Festsaal vor Ort bekannt gegeben.
Das international tätige Büro mit 24 Mitarbeitern hat unter anderem das Universitätsklinikum Marburg geplant und bereits zahlreiche Preise gewonnen. Den Planungsauftrag hat es mit der Auszeichnung allerdings noch nicht in der Tasche. Hierüber soll bis Anfang Juni unter den vier Erstplatzierten entschieden werden. Das Münchner Büro Beeg-Lemke, die Architekten Hascher-Jehle, Berlin, und Sander-Hofrichter, Ludwigshafen, gehören zu diesem Kreis. Die Entwürfe werden bis 2. Mai öffentlich ausgestellt (täglich von 12 bis 16 Uhr, im Festsaal des Bezirksklinikums Obermain).
80 700 Euro für den Sieger
Insgesamt wurde eine Preisgeldsumme von rund 270 000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Sieger, das Architekturbüro Eggert, Stuttgart, erhält davon 80 700 Euro.
Für die beiden zweiten Plätze (einen dritten hat man nicht vergeben) werden jeweils rund 60 500 Euro ausgezahlt, für Platz 4 noch 40 000 Euro. Ein Anerkennungspreis ist mit zehn Prozent der Preisgeldsumme dotiert.
"Einer der vier Erstplatzierten wird zum Zuge kommen", erklärte Wolfgang Großmann vom Projektmanagement-Unternehmen Preuss in München, das mit der Koordination des Wettbewerbs beauftragt worden war.
Für Bezirkstagspräsident Günther Denzler und Katja Bittner, Vorstand des Kommunalunternehmens "Kliniken und Heime des Bezirks Oberfranken", die mit Architekten, Verwaltungsratsmitgliedern, Ärzten, Pflegepersonal sowie einem Vertreter der Denkmalpflege dem Preisgericht angehörten, war es keine leichte Aufgabe, aus 23 Beiträgen auszuwählen. Zwölf kamen in die engere Wahl. Die Entscheidungsfindung dauerte, wie zu erfahren war, am Donnerstag von 9 bis 21 Uhr.
Beurteilungskriterien waren Funktionalität und Gestaltung, Wirtschaftlichkeit und Erschließung sowie das Einfügen in das Areal. Denzler sagte, durch den Neubau werde der Standort Kutzenberg nachhaltig gestärkt.
Die Vorgaben waren detailliert, was den Gestaltungsspielraum einschränkte. Ersetzt werden sollten die Häuser 11, 4, 5 und 6. Haus 11 und die Heizzentrale sollten bleiben.
Mit den vier Architekturbüros wird man nun in Verhandlungen treten. Das Großprojekt kann frühestens in das Jahreskrankenhausprogramm 2018 des Freistaates aufgenommen werden. Den Bescheid des Gesundheitsministeriums erwartet man noch heuer.