Ein Dorf steht wieder Kopf

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Das Beachsoccergelände in Isling wurde 2015 von einer Drohne überflogen. Das Bild zeigt (von links) den Zeltplatz, die Sandspielfläche und die Partyfläche. Im Hintergrund rechts oben sieht man die Häuser des 380 Einwohnerortes. Foto: Stephan Wilm
Das Beachsoccergelände in Isling wurde 2015 von einer Drohne überflogen. Das Bild zeigt (von links) den Zeltplatz, die Sandspielfläche und die Partyfläche. Im Hintergrund rechts oben sieht man die Häuser des 380 Einwohnerortes.  Foto: Stephan Wilm
Wurden Freunde: Stefan Henschel und Volker Denscheilmann
Wurden Freunde: Stefan Henschel und Volker Denscheilmann
 
Eingespieltes Aufbauteam (v.li.): Günther Scheumann, Stefan Krappmann sowie Horst Gardill mit seinen Söhnen Daniel und Alexander.
Eingespieltes Aufbauteam (v.li.): Günther Scheumann, Stefan Krappmann sowie Horst Gardill mit seinen Söhnen Daniel und Alexander.
 
Fotos: Andreas Schmitt
Fotos: Andreas Schmitt
 
 
 
 
 
 
Chillen am Zeltplatz: Die Mitglieder des Teams BSC Schnalldioooh
Chillen am Zeltplatz: Die Mitglieder des Teams BSC Schnalldioooh
 
 
 

Traditionell ist Isling über Pfingsten der Nabel des Beachsoccers. 56 Teams kicken im Sand. Drumherum herrscht fröhlich-verrückte Festivalatmosphäre.

"Eine große Familie", sagt Volker Denscheilmann immer wieder. Seine Stimme ist an diesem Freitag schon ein wenig angeschlagen. Vom vielen Organisieren der vergangenen Wochen und von der Begrüßungsfeier am Abend zuvor. "Eine große Beachsoccer-Familie", wiederholt er sich dennoch, nimmt Stefan Henschel in den Arm und zeigt auf den Krug, der in der Mitte des Tisches steht.

Darauf ist geschrieben: Aus Fremden wurden Bekannte, aus Bekannten wurden Freunde. "Ein Motto, das einfach passt", findet Stefan Henschel, der den Krug vom Islinger Organisationsteam um Volker Denscheilmann geschenkt bekam und mit seinem Team HFM Hannover bereits seit Donnerstag auf den Islinger Wiesen campiert. Im "normalen Leben" spielen die Niedersachsen Fußball beim niedersächsischen MTV Ilten. Henschel ist Sportdirektor.
Im Internet hat er einst vom Islinger Beachsoccer gelesen, heuer sind sie schon zum vierten Mal da.

"Was die auf die Beine stellen, ist deutschlandweit einmalig", begründet Henschel. "Hier herrscht noch Ehrlichkeit." Dann nimmt er die Worte von Volker Descheilmann auf: "Wir haben eine Familie gefunden." Und das meint er nicht nur so. Die beiden Gruppen besuchen sich auch außerhalb des Islinger Wochenendes regelmäßig.


220 ehrenamtliche Helfer

Dass es Geschichten wie diese in dem 380 Einwohner-Ort überhaupt geben kann, liegt auch an den 220 ehrenamtlichen Helfern, die seit nunmehr elf Jahren Tage und Wochen, oft sogar Urlaube opfern. Jeder hat dabei seine eigene Aufgabe.

Beispiele: Günther Scheumann, früher Installateur, kümmert sich um die Anschlüsse der Klowägen. Stefan Krappmann koordiniert 100 Personen, die während der vier Tage am Ausschank arbeiten. Und die Familie Gardill hilft auf allen Ebenen. Mutter Christine am Pizzaofen, die Söhne Daniel und Alexander sind für Plakate und das Sandfeld zuständig. Vater Horst: der - so sagen sie - macht alles.

Und warum? "Wenn man die Euphorie der jungen Leute sieht, das motiviert", sagt Horst Gardill. Dann muss er weg. Die Bratwürste werden geliefert.

Am Samstag um 13 Uhr beginnen die Spiele, am Montagabend ist Siegerehrung. Spielplan und Rahmenprogramm gibt es unter: www.beachsoccer-isling.de