Gegen ein mögliches Bauprojekt in der Auwaldsiedlung werden immer noch Unterschriften gesammelt.
Die Unterschriftenlisten liegen weiter aus, Dagmar Christian-Süppel und Christine Bonsell aus der Auwaldsiedlung führen ihre Aktion, die sie im September starteten, fort. Sie wenden sich gegen die Pläne einer Projektgesellschaft, die auf einem rund 30 000 Quadratmeter großem Areal dort 15 zweistöckige Doppelhäuser und zehn Mehrfamilienhäuser mit jeweils fünf Wohnungen bauen möchte. Der Stadtrat hatte im Juli beschlossen, dass ein Bebauungsplan aufgestellt wird, der festgelegt, wie und wo auf dem Gelände gebaut werden darf.
Was sich abzeichnet, stößt auf Kritik: "Rund 80 Prozent der Bewohner in der Auwaldsiedlung haben inzwischen unterschrieben", sagt Dagmar Christian-Süppel. Etwa 250 Unterschriften waren es im September, wieviele es inzwischen mehr sind kann man nicht abschätzen, da die Listen noch im Umlauf sind.
Die Häuser auf den Plänen sind modern und kubisch gestaltet, haben Flachdächer, die begrünt werden sollen. Das passt nicht in die Auwaldsiedlung, meinen die Initiatoren, zumal die vorhandene Bebauung das vorgesehene Gelände wie ein U umschließt. Besonders die Mehrfamilienhäuser würden hier nicht hinpassen, sagt Dagmar Christian-Süppel. Gegen eine Bebauung an sich habe man aber nichts, betont sie.
Inzwischen hat sie sich in einer Mail an die Stadtverwaltung gewendet, in der sie vorschlägt, man solle sich doch grundsätzlich Gedanken machen, was sich die Stadt auf dem Areal vorstellen könne - unabhängig von den bisher bekannten Plänen. "Das wäre doch auch im Sinne eines Investors. Sonst macht er sich Gedanken, gibt Geld für Pläne aus und am Ende lässt es sich nicht umsetzen." Auch mit Landrat Christian Meißner (CSU) habe man inzwischen ein Gespräch geführt.
Stadt wartet Pläne ab
In der Stadt wählt man einen anderen Weg. Dort möchte man erst einmal sehen, was die Projektgesellschaft tatsächlich umsetzen möchte - und will dann mit den Planern das Gespräch suchen. "Wir sind Herr des Verfahrens", sagt Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU). Man werde eine denkbare Bebauung zusammen mit der Lumoprojekt durchgehen. "Wir sind in die Entwicklung des Plans eingebunden. Außer dem Punkt, dass wir auf dem Areal eine Wohnbebauung ermöglichen wollen, ist noch nichts festgelegt", betont Kohmann. Außerdem werde die Stadt zu entsprechender Zeit eine Versammlung im Siedlerheim der Auwaldsiedlung ausrichten.
Bei der Lumoprojekt, hinter der der Lichtenfelser Architekt Johannes Morhard und sein Studienkollege Alexander Lusin aus Berlin stehen, ist man im Augenblick dabei, die Pläne auszuarbeiten. "Wir möchten grundsätzlich an der Form festhalten", sagt Johannes Morhard. Er hat auch Verständnis für Kritik: "Wem so eine Bauform nicht gefällt, der betrachtet das natürlich kontrovers." Man werde sich aber der Diskussion stellen und er sei sicher, dass, wenn man etwa die konkreten Höhenverhältnisse in Bezug zur umgebenden Bebauung betrachte, Befürchtungen zerstreut werden könnten.
Dagmar Christian-Süppel will aber auch einen anderen Aspekt nicht vergessen wissen. Man habe inzwischen an vielen Stellen in Bad Staffelstein, wie etwa auf dem Areal der ehemaligen Gaststätte "Insel", mit ähnlichen Problemen zu tun. Die Diskussion um die Bauweise sei also kein Thema, das nur die Auwaldsiedlung betreffe.