Der Winter ließ sich etwas Zeit

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Die Räumfahrzeuge sinbd wieder unterwegs. Foto: Kreisbauhof
Die Räumfahrzeuge sinbd wieder unterwegs. Foto: Kreisbauhof
Thomas Rädlein betankt ein Fahrzeug mit Sole. Fotos: Kreisbauhof
Thomas Rädlein betankt ein Fahrzeug mit Sole. Fotos: Kreisbauhof
 
 

Der Kreisbauhof hatte in diesem Jahr seinen ersten Einsatz drei Wochen später als noch 2017/18

Der Sommer blieb in diesem Jahr etwas länger. Und der Winter kam später. Vor ein paar Tagen rückten die Streufahrzeuge des Kreisbauhofes in Bad Staffelstein zum ersten Mal in dieser Wintersaison aus. Vom 17. November bis 19. November - an drei Tagen hintereinander - waren die Lastwagen auf den sechs Routen unterwegs. "Das ist diesmal drei Wochen später als in der vergangenen Saison", sagt Heiko Tremel, Leiter des Kreisbauhofes. 2017 verzeichnete er am 26. Oktober den ersten Streudienst.

Das Zeitfenster konnte der Kreisbauhof aber gut gebrauchen. Denn der lange und trockene Sommer führte dazu, dass es mehr Straßenschäden gab als sonst. "Vor allem Lehmböden trockneten stark aus, verloren an Volumen und die Straßendecke sackte ab", sagt er.

An einigen Stellen stehen noch Schilder, mit denen vom Landstraßentempo 100 auf 70 eingebremst wird. "Ganz sind wir mit den Ausbesserungsarbeiten vor dem Winter nicht fertig geworden", sagt Franz Winkler, stellvertretender Leiter des Kreisbauhofes.

Für ein paar Tage blieb der Schnee in den höheren Lagen liegen, dazu kam Nebel, der zu überfrierender Nässe führte.

Was nach dem langen und heißen Sommer schon in Vergessenheit geraten ist: Auch der Winter davor hatte es in sich. 1860 Tonnen Salz brachte der Kreisbauhof auf den rund 230 Kilometern Straße aus, die er betreut. Ein hoher Wert.

Weitere Einsätze werden von den Gemeinden und der Straßenmeisterei der Autobahndirektion in Bad Staffelstein gefahren. "Im März waren alle froh, dass die Saison endlich ein Ende hatte. Das hat man nach dem heißen Sommer schon wieder vergessen", sagt Tremel.

Das Verhältnis von benötigter Salzmenge und Einsätzen zeigt: Der Winter war aus Sicht der Straßenwärter nicht leicht. "Oft mussten sie Doppeleinsätze fahren, dann kamen sie zum Nachladen in den Kreisbauhof zurück", sagt Tremel. Dort gibt es seit drei Jahren ein Salzsilo, so dass das Nachfüllen mit dem Schaufellader nicht mehr nötig ist - und das auch schneller und gefahrlos für die Mitarbeiter läuft. 900 Tonnen lagern in Bad Staffelstein, dazu 75 Tonnen in einem Salzsilo im Außenlager Burkheim.

Keine Prognose möglich

Nach auffälligen Spitzen in den vergangenen Jahren beim Salzverbrauch folgte in der Regel eine deutlich entspanntere Saison. Ob das diesmal auch so sein wird? "Da kann man keine Prognose abgeben. Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die Winter wärmer werden und die Dicke der Schneedecke abnimmt", sagt Tremel.

Vier der sechs Touren fährt der Bauhof selber, zwei sind an Fremdfirmen vergeben. Für den Winterdienst sind 20 Leute abgestellt, nicht nur vom Kreisbauhof, sondern auch vom Hochbau.

Gestreut wird wie in der Vergangenheit mit Feuchtsalz. Dem Streusalz wird beim Ausbringen Sole aus einem Tank zugesteuert. Die Kollegen nebenan von der Autobahnmeisterei verwenden inzwischen auch reine Sole. Damit könne man vor allem vorbeugend gut arbeiten - und der Salzverbrauch wird geringer, sagt Tremel. Allerdings bestehe da die Gefahr, dass sich bei Temperaturen unter fünf Grad sich wieder Glätte bilde.