Vor einem Jahr waren die Streufahrzeuge schon unterwegs, diesmal zeichnet sich noch kein Einsatz ab.
Der Winter kommt später in diesem Jahr, das steht fest. Zumindest aus der Sicht der Mitarbeiter des Kreisbauhofes in
Bad Staffelstein. Denn ihr erster Einsatz aus dem vergangenen Jahr datiert vom 8. November. Der Winter dauerte in der vergangenen Saison zudem lang. Erst am 20. April rückten die Fahrer mit ihren Streufahrzeugen das letzte Mal von Bad Staffelstein aus.
Doch man ist natürlich vorbereitet: "Schon am 26. Oktober fand unsere Besprechung für den Winterdienst statt", sagt Franz Winkler, stellvertretender Leiter des Bauhofs. Dabei wird nicht nur der Fuhrpark kontrolliert, die Fahrer gehen auch noch einmal die Bedienung der Geräte durch, vor Neueinsteiger bekommen eine Erläuterungen, oder neue Mitarbeiter, wie Bauingenieurin Carina Walter.
228 Kilometer Strecke
Die Autofahrer treffen auf die Streufahrzeuge des Kreisbauhofes vor allem auf Kreis- und Gemeindeverbindungsstraßen. 228 Kilometer werden von Bad Staffelstein aus betreut, davon 175 Kilometer Kreisstraßen und rund 53 Gemeindeverbindungsstraßen. Vier eigene Fahrzeuge sind im Einsatz, drei Lkw und ein Unimog, dazu kommen zwei Fremdfahrzeuge und ein Multicar für Geh- und Radwege. Eingeteilt sind die Routen in sechs Streubezirke von etwa 35 bis 40 Kilometer Länge, vier bedient der Bauhof, zwei eine externe Firma. Das klingt nicht gerade lang, aber die Fahrzeuge sind inclusive Anfahrt trotzdem einige Stunden pro Tour unterwegs. Drei Wettermelder gibt es, die jeweils mit einem VW Transporter schon um zwei Uhr früh kritische Stellen anfahren, um die Wetterlage zu prüfen. Wenn sie feststellen, dass gestreut werden muss, rücken die Fahrzeuge um 2.30 Uhr aus. Meist streuen die Wagen mit einem Tempo von 30 Stundenkilometer. "Dann bekommen wir ein gutes Streubild", sagt Winkler. Ab Tempo 50 schaltet sich die Streueinrichtung automatisch ab. Auf die Straßen kommt Feuchtsalz, das Eis und Schnee schnell antaut und gut auf der Fahrbahn haften bleibt. Da die Wagen auf ungestreuter Bahn fahren, drosseln sie ihr Tempo auch mal deutlich, um selber nicht ins Rutschen zu geraten. Wo welche Mengen zu welcher Uhrzeit ausgebracht werden, dokumentiert der Bauhof per GPS - um bei Unfällen nachweisen zu können, wann die Straße abgefahren wurde. Vor allem Temperaturen um die Null Grad bringen es mit sich, dass viel Salz benötigt wird. "Ist die Wetterlage stabil bei Minusgeraden, haben wir weniger zu tun."
Deshalb kann man aus der Menge des benötigten Salzes in einer Wintersaison auch nicht unbedingt darauf schließen, dass ein Winter besonders hart war. Mit 1631 Tonnen war der Verbrauch 2016/17 recht hoch, in den drei Jahren davor kam man auf 705 bis 1154 Tonnen. Besonders viel Streumittel benötigte der Kreisbauhof in der Saison 2010/11 mit 1892 Tonnen.
Wie man heuer durch den Winter kommt? "Wichtig ist vor allem eine angepasste Fahrweise. Es kommt immer wieder vor, dass ich auf dem Jura mit Tempo 70 unterwegs bin und von Autos überholt werde die meinen, hier unbedingt 100 fahren zu müssen", sagt Franz Winkler.