Der Klimawandel zwingt dazu, andere Baumarten anzupflanzen. Die bayerischen Förster sind den Waldbauern dabei mit Rat und Tat behilflich. Im Landkreis Lichtenfels besteht für Fichten und Kiefern seit jeher ein erhöhtes Anbaurisiko, das es nun zu minimieren gilt.
Das "Waldsterben" war gestern, so jedenfalls denkt der Laie. Tatsächlich hat die Konzentration der Schadgase wie das Schwefeldioxid und der damit verbundene "Saure Regen" deutlich nachgelassen. Doch inzwischen droht eine weitere Gefahr, die das Aussehen unserer Wälder in den kommenden Jahrzehnten massiv beeinflussen wird. Der Klimawandel und die damit einhergehenden ökologischen Veränderungen zwingen die Waldbesitzer zu vorausschauenden Maßnahmen.
Das Bild unserer Wälder wird sich verändern, das werde auch der erholungssuchende Stadtmensch zu spüren bekommen. Denn der Klimawandel sei eine Tatsache, darauf wies Oliver Kröner der Bereichsleiter Forsten im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Coburg eindringlich hin. Die Konzentration klimarelevanter Gase nehme zu.
Dadurch habe sich die Jahresdurchschnittstemperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um circa ein Grad Celsius erhöht, die Tendenz sei steigend.
Am stärksten merke man dies an der Verteilung innerhalb der Jahresniederschläge. Ausgeprägte Trockenphasen würden noch stärker mit Phasen des Wasserüberschusses wechseln; auch Witterungsextreme wie Sturmereignisse nähmen zu. Alle diese Faktoren zwängen vorausschauende Waldbesitzer zum Umdenken. Aus wirtschaftlichen Gründen seien hierzulande oft Baumarten wie Fichte und Kiefer angebaut worden, die ursprünglich nicht hier beheimatet waren. Die Fichte stamme aus den höheren Lagen (über 800 Meter Meereshöhe) der Mittelgebirge und der Alpen; dort sei es deutlich kühler und niederschlagsreicher als bei uns.
Die Kiefer sei natürlich in den nördlichen Breiten beheimatet; dort sei es zwar nicht unbedingt feuchter, aber deutlich kühler als bei uns. Im Landkreis Lichtenfels bestehe für Fichten und Kiefern seit jeher ein erhöhtes Anbaurisiko, sagt auch Revierförster Wolfgang Weiß. Der Sturmwurf auf vernässten Böden, der Borkenkäferbefall sowie Wassermangel in Trockenjahren machten den Waldbesitzern zu schaffen. Dieses Anbaurisiko erhöhe sich durch den Klimawandel weiter.
Der Freistaat Bayern unterstützt Waldbesitzer beim Waldumbau, zum Beispiel durch kostenlose Beratung. Die Bereiche der Förster können unter Tel. 09571/9237-0 erfragt oder auf der Homepage des AELF Coburg (
www.aelf-co.bayern.de) eingesehen werden.