Demografie: dem Trend etwas entgegensetzen

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Die Schüler Simon Steinmetz, Stefan Fischer und Lars Hofmann (v.l.) bei ihrer Präsentation vor dem Lichtenfelser Stadtrat Foto: Popp
Die Schüler Simon Steinmetz, Stefan Fischer und Lars Hofmann (v.l.) bei ihrer Präsentation vor dem Lichtenfelser Stadtrat Foto: Popp
 

Schüler des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels befassten sich mit dem demografischen Wandel von Lichtenfels und stellten dem Stadtrat ihre Erkenntnisse vor. Die Zahl der älteren Menschen wird in den nächsten 20 Jahren deutlich zunehmen, die Zahl der jüngeren schwinden.

Wenn am Bevölkerungsbaum vor allem die unteren Astkränze immer schmaler werden, ergibt sich für den Statistiker ein mittlerweile vertrautes Bild: Die Zahl der jungen Menschen nimmt ab, die der älteren zu. In ganz Deutschland ist das so, auch in Lichtenfels. Mit den Feinheiten der Entwicklung ihrer Stadt beschäftigten sich angehende Abiturienten des Meranier-Gymnasiums Lichtenfels in einem Projektseminar unter der Regie ihres Lehrers Gregor Christof. Die Ergebnisse präsentierten Lars Hofmann, Stefan Fischer und Simon Steinmetz am Montag dem Stadtrat.

Zahlen und Anregungen

Die Quintessenz aus ihren Untersuchungen: Die Kreisstadt dürfte den Prognosen zufolge bis zum Jahr 2035 rund zehn Prozent an Einwohnern verlieren. Im Vergleich zum Ist-Stand 2013 von 20 195 wären es dann nur noch 18 153.
Während heute die 40- bis 60-Jährigen die stärkste Bevölkerungsgruppe stellen, werden in 20 Jahren die 65- bis 75-Jährigen den größten Anteil ausmachen. Die Zahl der über 85-Jährigen wird sich mehr als verdoppeln.
Man könnte daraus schlussfolgern: Baut mehr Altenheime und seniorengerechte Wohnungen! Die Botschaft der Schüler war jedoch eine andere. Sie legten den Stadträten ans Herz, Lichtenfels für Familien und junge Leute attraktiver zu machen, beispielsweise durch zusätzliche Angebote am Oberwallenstadter Baggersee wie ein Beachvolleyballfeld, öffentliche Sportplätze und einen Familienpass, wie ihn Coburg gut umgesetzt habe. Speziell für Senioren sollten mehr Sportkurse angeboten werden, um diese auch im höheren Alter fit zu halten.
Georg Meißner (CSU) bekräftigte die Anregungen. Besonders am Baggersee sah er Verbesserungspotenzial. Der Behindertenbeauftragte des Stadtrates ist gerade dabei, einen Wanderweg für Menschen mit Behinderung zu konzeptionieren und wünschte sich dafür Unterstützung, um den dortigen Weg leichter nutzbar zu machen.
In Lichtenfels ziehen mehr Menschen weg als neue zuziehen. Dieser Umstand ist häufig Ausbildung und Studium geschuldet. Gleichzeitig merkten die Schüler jedoch an, dass die Geburtenquote hier sogar etwas über dem bayerischen und dem Bundesdurchschnitt liegt. Monika Faber (SPD), Seniorenbeauftragte des Stadtrates, interessierte sich vor allem dafür, ob auch Abwanderungsverluste in Seniorenheime anderer Städte und Gemeinden festzustellen sind, was offenbar noch nicht untersucht wurde. Roland Lowig (WLJ) sah den Stadtrat gefordert: "Das ist nur eine Statistik. Man kann einer Statistik auch entgegenwirken. Dafür sind wir da."