Das Geld für die Sanierung ist da

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Hans-Josef Stich (von links), Wilhelm Wenning und Christian Meißner stehen an der Stelle, wo Anfang Juni der Hang bei Hausen abrutschte. Fotos: Tobias Kindermann
Hans-Josef Stich (von links), Wilhelm Wenning und Christian Meißner stehen an der Stelle, wo Anfang Juni der Hang bei Hausen abrutschte.  Fotos: Tobias Kindermann
Am Ufer werden Bäume für die Erdarbeiten gefällt. Was erfasst und gezählt ist, bekommt einen Farbpunkt.
Am Ufer werden Bäume für die Erdarbeiten gefällt. Was erfasst und gezählt ist, bekommt einen Farbpunkt.
 
 

Der Hangrutsch bei Hausen kann beseitigt werden. Regierungspräsident Wilhelm Wenning brachte die Mittel für den größten Hochwasserschaden in Oberfranken mit. Es war keine einfache Aktion.


Die Kreisstraße zwischen Hausen und Weingarten wird nicht mehr halbseitig für den Verkehr geöffnet, sondern gleich saniert. Das ist deshalb möglich, weil das Geld dafür schnell zur Verfügung steht. In der Nacht auf den 2. Juni hatte das Hochwasser dazu geführt, dass auf einer Länge von rund 280 Metern Erde in den Main rutschte. Seit der Zeit können nur Fußgänger die Stelle passieren.
Der Schaden war weit größer, als es zunächst den Anschein hatte. Der Leiter des Kreisbauhofes, Heiko Tremel, präsentierte nach umfangreichen Untersuchungen den Plan. Bohrungen, Peilmessungen zur Flusstiefe im Main und Einschätzungen von Geologen führten dazu, dass am Ende eine Komplettsanierung auf dem Papier stand. Der Boden wird ausgetauscht, durch grobkörniges Material ersetzt, darauf eine neue Böschung gegründet.
Kostenpunkt: 1,1 Millionen Euro.Und damit hatte der Landkreis das nächste Problem. Wie sollte das bezahlt werden?
"Da mussten wir schon ganz tief ins Kleingedruckte schauen", sagte Landrat Christian Meißner (CSU) gestern, als der oberfränkische Regierungspräsident Wilhelm Wenning nach Bad Staffelstein kam. Denn zunächst hieß es, nur an Elbe und Donau, wo es die größten Schäden gab, würden Hilfen fließen. Doch dann wurde die Förderkulisse um jene Regionen erweitert, in denen auch Soforthilfen für Hochwasserschäden gezahlt wurden. "Erst gestern habe ich den letzten Antrag dafür unterzeichnet", sagt Meißner.
Aus formellen Gründen wird der Förderantrag über die Stadt Bad Staffelstein abgewickelt, da die Fördersumme aber 100 Prozent beträgt, entstehen weder für Stadt noch Landkreis Kosten. "Wir können froh sein, dass es hier keine Schäden für Leib und Leben gab", betonte Zweiter Bürgermeister Hans-Josef Stich (CSU). "Wir sind in Oberfranken vergleichsweise gut davon gekommen, wenn man die Schäden im Donaubereich anschaut", meinte Wilhelm Wenning. Der Schaden in Hausen sei der größte in Oberfranken.
Wie geht es nun weiter? Zehn Tage haben Unternehmen ab Montag Zeit, Angebote abzugeben. Heiko Tremel hofft, dass die Straße bis zum 30. Dezember wieder befahrbar ist. "Wir haben sehr engmaschige Bohrungen gemacht, um vor bösen Überraschungen gefeit zu sein, aber ganz ist man davor in solchen Fällen nie sicher." Weil es nun so schnell gehen soll, verzichtete der Landkreis darauf, die Straße halbseitig für den Verkehr zu öffnen. "Es hilft nichts, jetzt noch etwas zu riskieren, kurz bevor es mit dem Bau losgeht", meinte Meißner.