Am "Haus der Bäuerin" in Birkach stehen Sanierungsmaßnahmen an. Nun hat sich herausgestellt, dass sie noch umfangreicher ausfallen werden als geplant.
Im Flur vor dem Treppenaufgang hinter dem Eingang hängt ein Schild. "Großes Werk gedeiht nur durch Einigkeit", steht darauf geschrieben und es gibt ein wenig von dem Stolz wieder, mit dem man Ende 1957 das "Haus der Bäuerin" in Birkach segnete und eröffnete. Gemeinschaftlich Wirtschaftsanlagen nutzen, den Bäuerinnen die Arbeit erleichtern, Entfaltungsmöglichkeiten für die Ortsvereine bieten, Lagerräume für die Raiffeisenkasse und den Verkauf - alles wurde aufgelistet, wozu der damalige Gemeinderat Birkach das Gebäude bestimmt hatte.
Über die Jahre veränderte sich die Nutzung etwas, auch eine Gastwirtschaft war einst dort untergebracht. Mit der Gebietsreform, als die damalige Gemeinde Birkach aufgelöst wurde und zu Ebensfeld kam, ging auch die Trägerschaft auf die Gemeinde Ebensfeld über. Heute dient es unter anderem als Feuerwehrhaus - und natürlich weiter als Treffpunkt für die Vereine im Ort. Doch es zeichnete sich schon länger ab, dass es saniert werden muss, um es zu erhalten. Dahinter steckt auch ein Prinzip: In jedem Ortsteil von Ebensfeld soll es einen Gemeinschaftstreffpunkt geben.
Doch das wird nicht billig werden: Ende 2016 reichte man Pläne für eine Sanierung ein. Eine neue Heizung war fällig, zudem sollte es durch den Einbau eines Treppenlifts einen barrierefreien Zugang zum Saal im ersten Stock geben, aufs Dach sollten neue Ziegel und darunter eine Dämmung. Auch die Fassade soll ausgebessert und neu gestrichen werden.
470 000 Euro, so die Kostenschätzung, würden dafür anfallen. Immerhin gibt es einen Zuschuss von 351 000 Euro. So verbleiben bei der Gemeinde rund 120 000 Euro.
Vermutlich wird die Summe höher werden. Der Dachstuhl ist so marode, dass eine Sanierung fast nicht möglich ist. Der Bauausschuss sah sich auf dem Dachboden um. Selbst für Laien war zu erkennen: Es wird nicht viel zu sanieren geben, weil sich vieles kaum noch sanieren lässt. Zu fortgeschritten ist der Verfall. Wie geht es weiter?
Roswitha Wich (FW) regte an, sich auch eine andere Dachstuhlkonstruktion mit einem anderen Dach anbieten zu lassen. Franz Böhmer (FW) meinte, man könnte auch über eine andere Dachform nachdenken. "Ich bin für alles offen, aber das ist auch eine Frage des Ortsbildes", meinte Bürgermeister Bernhard Storath (CSU). Die zwei weiteren Besuche des Bauausschusses werden weniger kostspielig ausfallen. In Eggenbach wird ans Feuerwehrhaus ein zehn Quadratmeter großer Lagerraum angebaut. Die Kosten von 25 000 Euro muss die Gemeinde alleine tragen. An der Friedhofmauer in Ebensfeld wird auf 30 Meter die Abdeckung aus Betonsteinen erneuert und durch Sandsteine ersetzt. Kostenpunkt: 13 000 Euro.