Der Landkreis Lichtenfels startet eine Online-Petition zu den Stromtrassen-Neubauplänen der Bundesnetzagentur.
Es kam, wie befürchtet: Die Bundesnetzagentur hat die geplante Stromtrasse P 44 mit ihren sämtlichen Varianten als "wirksam" und "erforderlich" festgestellt und überlässt es dem Bundestag, sich für einen Trassenverlauf zu entscheiden.Der Landkreis Lichtenfels wäre von der Trasse P44 nicht berührt, wohl aber von den alternativen Verläufen, die mit dem Zusatz "mod" und einer Ziffer versehen sind. Die Stromtrasse P44, die vom thüringischen Schalkau nach Grafenrheinfeld führen würde, wäre nach Voruntersuchungen die kostengünstigste Variante mit den geringsten Umwelteingriffen. Umso unverständlicher ist es Politikern aus der Region, dass diese von den Experten der Bundesnetzagentur nicht favorisiert, sondern gleichwertig mit allen Varianten zur Abstimmung gestellt wird. Es sei unfassbar, dass dann entscheidend sein werde, welcher Abgeordnete "die besten Verbindungen" habe, merkte bei einer Information im Landratsamt Kreisrat Bernhard Christoph (Grüne) an. Bürgermeister Christian Mrosek (CSU), dessen Gemeinde Redwitz bereits jetzt von Stromleitungen umzingelt ist, pflichtete ihm bei und nannte das Vorgehen eine "Unverschämtheit".
Der Landkreis Lichtenfels plant eine Protest-Kundgebung in Berlin beim Wirtschaftsministerium und wird in den nächsten Wochen eine Online-Petition auf den Weg bringen. Unter www.fehlamplatz.de werden Bürger dann gegen die Trassenpläne votieren können.