BRK-Präsident Theo Zellner besuchte den Landkreis Lichtenfels

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BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak (links), Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Christian Meißner (re.), die stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Rosemarie Göhring (Vierter von rechts) und der BRK-Präsident Theo Zellner (Fünfter von rechts) zeichneten sechs Asylbewerber für ihre ehrenamtliches Engagement aus. Foto: Alfred Thieret
BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak (links), Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Christian Meißner (re.), die stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Rosemarie Göhring (Vierter von rechts) und der BRK-Präsident Theo Zellner (Fünfter von rechts) zeichneten sechs Asylbewerber für ihre ehrenamtliches Engagement aus. Foto: Alfred Thieret
BRK-Leiter soziale Dienste Frank Gerstner, Abteilungsleiterin Anja Meins vom Landratsamt und der BRK-Präsident Theo Zellner (vorne von rechts) im Gespräch in der Notunterkunft. Foto: Alfred Thieret
BRK-Leiter soziale Dienste Frank Gerstner, Abteilungsleiterin Anja Meins vom Landratsamt und der BRK-Präsident Theo Zellner (vorne von rechts) im Gespräch in der Notunterkunft. Foto: Alfred Thieret
 
Theo Zellner beim Eintrag ins Goldene Buch - mit dabei Landrats Christian Meißner Foto: Alfred Thieret
Theo Zellner beim Eintrag ins Goldene Buch - mit dabei Landrats Christian Meißner  Foto: Alfred Thieret
 

Am Montag besuchte Theo Zellner, der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, den Landkreis.

Theo Zellner, der Präsident des Bayerischen Roten Kreuzes, wurde vom Landrat Christian Meißner (CSU), der zugleich auch Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes ist, im kleinen Sitzungssaal des Landratsamtes in Anwesenheit von Bürgermeistern und Kreisräten empfangen. Theo Zellner hatte bereits viele politische Ämter inne, so war er unter anderem Bürgermeister von Bad Kötzting, Landrat des Landkreises Cham und Präsident des Bayerischen Landkreistages, ehe er 2014 das Amt des BRK-Präsidenten übernahm. Christian Meißner, dem Theo Zellner schon aus seiner Zeit als Landtagsabgeordneter bekannt war, informierte den BRK-Präsidenten zunächst ausgiebig über den Landkreis Lichtenfels und stellte diesen besonders als Gesundheitsregion mit der Obermain-Therme und dem im Bau befindlichen "Green hospital" als Leuchtturmprojekte heraus.


Wichtiges Ehrenamt

Der BRK-Präsident
hob besonders die Wichtigkeit des Ehrenamts hervor. Das Rote Kreuz sei auf engagierte, hilfsbereite Menschen angewiesen. Deshalb sei die ehrenamtliche, freiwillige und uneigennützige Mitarbeit seit jeher ein unverwechselbares Merkmal des Roten Kreuzes gewesen. Ein so großer Verband wie das Bayerische Rote Kreuz könne zwar nicht auf hauptamtliche Kräfte verzichten, aber den 16 000 Angestellten stünden rund 13 0000 ehrenamtliche Helfer gegenüber. Ein Hauptthema war natürlich die Unterbringung, Betreuung und Integration der vielen Flüchtlinge. Zentrale Antworten seien hier nicht immer die besten Lösungen, es bedürfe vielmehr die Verteilung der Menschen auf kleine Einheiten. Hier komme eine gewaltige Aufgabe auf die Kommunen zu. Wenn die Leute als Bürgerkriegsflüchtlinge anerkannt sind, dann müssen sie aus den Notunterkünften heraus und in kleinen Einheiten untergebracht werden. Wolle man die Integration dieser Menschen schaffen, dann bedürfe es auch des Einsatzes vieler Ehrenamtlicher.

Die Politik sei gefordert, planbare Zustände zu schaffen. Man verlasse sich zu sehr auf die Hilfsorganisationen und die Ehrenamtlichen, auf Dauer sei dies aber nicht zu schaffen. Im Hinblick auf die Flüchtlingssituation sei es dringend notwendig, dass Europa in die Gänge komme. Zellner sprach auch mit dem Notfallsanitätergesetz die Reform der Ausbildung nach dem Rettungsassistentengesetz an, wobei die Ausbildungszeit auf drei Jahre verlängert, die Kompetenz im Notdienst erweitert und die Qualifikationsstufe erhöht wird.

Der BRK-Präsident stellte auch heraus, dass zu den vier Rotkreuz-Gemeinschaften Bereitschaften, Jugendrotkreuz, Wasserwacht und Bergwacht vor drei Jahren mit der Wohlfahrts- und Sozialarbeit eine wichtige fünfte Gemeinschaft hinzukam, die die Voraussetzung für ein verstärktes Engagement Freiwilliger in den sozialen Angeboten des BRK verbessern soll. Zum Abschluss trug sich Theo Zellner in das Goldene Buch des Landkreises ein.


Wichtiger sozialer Dienstleister

Als nächste Station besuchte der BRK-Präsident die BRK-Kreisgeschäftsstelle in der Henry-Dunant-Straße. Hier stellte zunächst der BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak den BRK-Kreisverband und seine Entwicklung seit 1994 vor. Der BRK-Kreisverband habe sich in den vergangenen 20 Jahren unter dem Vorsitzenden Jürgen Zürbig zu einem wichtigen sozialen Dienstleister in der Region entwickelt, der mittlerweile in den Aufgabengebieten Rettungsdienst und Verwaltung etwa 450 haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter beschäftige. "Das Ehrenamt prägt das Rote Kreuz am stärksten, es ist das Herz und die Identität des Kreisverbandes", betonte Petrak voller Überzeugung. Vor allem bedankte er sich beim jetzigen Kreisvorsitzenden Christian Meißner für sein Engagement und bei seiner Stellvertreterin Rosemarie Göhring, die er als Motor der Sozialarbeit bezeichnete.
Der BRK-Präsident lobte die engagierte Arbeit des BRK-Kreisverbandes und stellte fest, dass sich das BRK über das Ehrenamt definiere, das viele Aufgaben des Hauptamtes ergänze.


Blutspender-Hochburg

Er ging auch auf den BRK-Blutspendedienst ein und hob hervor, dass Lichtenfels eine Blutspender-Hochburg in Bayern sei. Er führte auch aus, dass das BRK bei der Sozialpädagogik und im Altenpflegebereich eine große Kompetenz aufweise. Besonders anerkannt sei natürlich das BRK im Rettungsdienstbereich. Einen herzlichen Dank richtete schließlich Theo Zellner an den BRK-Kreisverband für seine professionelle und ehrenamtliche Arbeit.

Zum Schluss zeichneten der Landrat in seiner Funktion als BRK-Kreisvorsitzender, der BRK-Präsident Theo Zellner, Thomas Petrak und Rosemarie Göhring sechs Flüchtlinge für ihr ehrenamtliches Engagement im BRK-Kreisverband aus und überreichte ihnen zum Dank eine Urkunde und eine Umhängetasche. Die Flüchtlinge, die aus Nigeria, Senegal, Äthiopien und Sierra Leone stammen, unterstützen das Helferteam bei Blutspendeterminen und in der Flüchtlingshilfe.
Als dritte Station besichtigte der BRK-Präsident in Begleitung des Landrats und von Anja Meins, der Abteilungsleiterin für Sicherheit und Ordnung, Soziales, Familie, Jugend und Senioren im Landratsamt, die Notunterkunft für Flüchtlinge in Bad Staffelstein.

Frank Gerstner, als BRK-Leiter für den Bereich soziale Dienste zuständig für die Flüchtlingsunterkünfte, führte die Besucher durch das Gebäude, für das das BRK die Betriebsträgerschaft übernommen hat. Neun Mitarbeiter im Minijobbereich sind hier beschäftigt, darunter zwei Asylbewerber. Die Halle, die ursprünglich als Werkstatt und Fahrzeughalle des Kreisbauhofs errichtet wurde, dient nun für zwei Jahre als Notunterkunft für 150 Flüchtlinge. Sie umfasst im Wesentlichen einen großen Aufenthaltsraum mit Essensausgabe und den großen Bettentrakt mit Toiletten- und Duschanlagen. Abteilungsleiterin Anja Meins erklärte, dass der Landkreis verpflichtet sei, 300 Plätze vorzuhalten, weshalb noch eine weitere Halle in Seubelsdorf angemietet worden sei. Nach einem über dreistündigen Aufenthalt verabschiedete sich der BRK-Präsident.