Die Mitglieder des Gemeinderates sind sich in Marktzeuln nicht einig, wie viel Geld in den Brandschutz bei der Grundschule investiert werden muss.
Der Brandschutz in der Grundschule
Marktzeuln kann teuer werden. Einen Maßnahmenkatalog der Firma Brandschutz Plan aus Nürnberg legte Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech (FWM) bei der Gemeinderatssitzung am Montag vor. In dem 45-seitigen Werk wurden detailliert Mängel aufgezeigt, die den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr genügen.
Das Ingenieurbüro Andreas Kerner entwickelte daraufhin ein Konzept, bei dem im Vordergrund steht, den offenen Charakter der Schulaula zu erhalten. Das Nürnberger Büro will eine Stahlbetonwand quer durch die Aula ziehen, damit der Fluchtweg von der Treppe aus gesichert und eine mögliche Brandausweitung verhindert werde.
Hier schlägt Architekt Kerner vor, die Wand in die Nähe der Treppe zu rücken, damit der hallenartige Charakter des Eingangsbereichs erhalten bleiben kann.
Anstatt eine Brandschutzwand zwischen die Außentreppe vom Obergeschoss zum Erdgeschoss zu bauen, schlägt Kerner vor, die Treppe, die derzeit parallel zur Hauswand steht, um 90 Grad zu drehen und vor die Fenster im Untergeschoss eine feuerfeste Wand aus Glas einzubauen.
Eine Betonwand würde die Sicht und die Lüftung im Bereich der unteren Fenster stark beeinträchtigen. Die Treppe soll den Zutritt der Feuerwehr zum ersten Löschangriff möglich machen und darf nicht mit dem Feuer in Berührung kommen. Ob die mittlerweile 40 Jahre alte elektrische Installation noch den gesetzlichen Anforderungen genügt, konnte nicht abschließend beurteilt werden, da es nicht möglich gewesen sein, alle verlegten Lüftungsleitungen, Rohre oder Elektroleitungen zu kontrollieren.
Kurzschlüsse in den Leitungen wurden bereits festgestellt.
Gemeinderat Helmut Kießling (CSU) bezweifelte, ob alle Maßnahmen, die vorgeschlagen wurden, auch wirklich notwendig seien. "Hier werden Steuergelder verschwendet", sagte er mehrmals.
Um den Fluchtweg aus den Klassen zu ermöglichen, brauche man keine Stahlbetonwand mitten durch die Schule zu ziehen, davon zeigte er sich überzeugt. Einzelne Türen von den Klassenzimmern nach draußen würden genügen, schlug er als Lösung vor.
Bauausschussmitglied Heinz Fischer von der Freien Wählergemeinschaft Marktzeuln (FWM) pflichtete Kießling bei. Auch im Ausschuss habe man sich gefragt, ob alle vorgeschlagenen Maßnahmen erforderlich seien. Mit dem Büro Kerner wolle man nun in der Gemeinde ein kostenminderndes Konzept erarbeiten.
Haushalt macht dem Kämmerer etwas SorgenDas Haushaltsjahr 2015 der Marktgemeinde Marktzeuln schloss positiv ab. Bei der Gemeinderatssitzung präsentierte Kämmerer Tobias Grünbeck aktuelle Zahlen. Der Verwaltungshaushalt schloss mit 2,740 Millionen Euro ab, im Vermögenshaushalt wurden 1,242 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Gewerbesteuereinnahmen steigen von angenommenen 660 000 auf 723 000 Euro. Die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt stieg von geplanten 321 000 auf 452 000 Euro. Erfreulich sei, dass die geplante Kreditaufnahme nur mit 182 000 Euro statt mit über 700 000 Euro in Anspruch genommen wurde.
"Die positiven Aussichten für 2016 sind stark eingetrübt", musste der Finanzchef zugeben. Die Gewerbesteuereinnahmen können nur noch mit 180 000 Euro angesetzt werden.
Sollte sich die Entwicklung fortsetzen, könne das Loch nicht gestopft werden. "Es droht uns ein nicht genehmigungsfähiger Haushalt", befürchtete Grünbeck. Bürgermeister Gregor Friedlein-Zech beruhigte seinen Kämmerer: "Das Jahr ist noch nicht um, es kann sich alles zum Guten wenden." Die Gewerbesteuer unterliege einem Wandel, man könne nicht voraussagen, wie sich die Unternehmen wirtschaftlich entwickeln.
Beim Strom kann gespart werden
Ums Geld ging es auch bei der Beitrags- und Gebührensatzung für die Wasserversorgung in Marktzeuln. Der Bürgermeister erinnerte an den Neuerlass der Satzung vom Oktober 2015, die aufgrund der Neukonzeption der Versorgungseinrichtung notwendig geworden war. Nach Durchsicht der Unterlagen sei allerdings festgestellt worden, dass sich ein Fehler bei der Übertragung eingeschlichen hatte.
Bei den Grundstücksflächen seien es pro Quadratmeter 1,03 Euro statt 1,02 Euro und bei den Geschossflächen 4,60 statt 4,20 pro Quadratmeter. Friedlein-Zech machte deutlich, dass die Bürger von dem Verwaltungsakt nicht betroffen seien. Ohne Gegenstimmen stimmte der Gemeinderat der neuen Beitrags- und Gebührensatzung zu.
Die Teilnahme an der sogenannten Bündelausschreibung für die Strombeschaffung von 2017 bis 2019 für gemeindliche Gebäude wird sich auszahlen. Das Einsparpotenzial gegenüber 2014 bis 2016 bezifferte der Bürgermeister auf 43 Prozent bei den reinen Energiekosten. Das liege an den Börsenpreisen, die um etwa 1,5 Cent pro Kilowattstunde gefallen seien. Im Regierungsbezirk Oberfranken mit 76 Teilnehmern könnten 1,193 Millionen Euro pro Lieferjahr eingespart werden. In Marktzeuln seien es beim Normalstrom 1575 Euro, bei Strom für Maschinen 23,59 und bei der Straßenbeleuchtung 1831 Euro. Das bedeute rund 10 000 Euro für die dreijährige Vertragsdauer, sagte der Kämmerer.