Bad Staffelsteiner Friedhof wird aufgewertet

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Inzwischen ist gut zu erkennen, dass das Areal umgestaltet wird und Fortschritte macht. Foto: Giulia Schneider
Inzwischen ist gut zu erkennen, dass das Areal umgestaltet wird und Fortschritte macht. Foto: Giulia Schneider
So sah das Feld für die anonymen Bestattungen noch vor einigen Wochen aus. Foto: Giulia Schneider
So sah das Feld für die anonymen Bestattungen noch vor einigen Wochen aus. Foto: Giulia Schneider
 
Marlis Thiele steht auf dem Friedhof in Bad Staffelstein an einer Buchsbaumhecke. So eine Hecke soll künftig auch das Feld mit den anonymen Urnengräbern umfassen. Foto: Giulia Schneider
Marlis Thiele steht auf dem Friedhof in Bad Staffelstein an einer Buchsbaumhecke. So eine Hecke soll künftig auch das Feld mit den anonymen Urnengräbern umfassen. Foto: Giulia Schneider
 
Am Rande liegt schon eine Steinplatte, auf der die individuellen Einnerungsstücke einen Platz finden. Foto: Giulia Schneider
Am Rande liegt schon eine Steinplatte, auf der die individuellen Einnerungsstücke einen Platz finden. Foto: Giulia Schneider
 
Berndfried Walther kümmert sich um den Friedhof. Foto: Giulia Schneider
Berndfried Walther kümmert sich um den Friedhof. Foto: Giulia Schneider
 

Die Staffelsteiner Garten- und Blumenfreunde nehmen sich eines wenig beachteten Platzes auf dem Friedhof an, des kleinen Feldes für die anonymen Bestattungen. Der wirkte bisher etwas verloren.

Dieser Ort erzählt eine besondere Geschichte. Dabei macht er doch einen unscheinbaren Eindruck. Hinten, neben der Aussegnungshalle auf dem Staffelsteiner Friedhof liegt er, rechts neben der Aussegnungshalle. Ein einfaches Dreieck mit einer Kantenlänge von etwa fünf Metern, im Anschluss an eine Reihe von Urnengräbern. Es ist der Platz, der in Bad Staffelstein für die anonymen Urnen-Bestattungen vorgesehen ist.

Bis vor einigen Wochen sah er so aus, als wäre hier überhaupt nichts: Schütterer Rasen, Unkraut, ein paar Büsche auf der Seite zur Aussegnungshalle. So sieht auch ein Ort aus, der im Friedhof gerade brach liegt.
Seit dem 6. Juli ist hier auch der Mann von Marlis Thiele begraben: "Wir haben keine Angehörigen, die die Pflege eines Grabes später übernehmen können", nennt sie den Grund, warum sie diese Art der Bestattung gewählt hat.

Marlis Thiele gehört zur Stammbesetzung der Stadtführer in der Stadt.

"Ich kam 1993 nach Bad Staffelstein." Sie suchte einen schönen Ort zum Leben - und Stadtführerin wurde sie aus Passion: Die Berlinerin hat vorher in einem Reisebüro gearbeitet und ist ausgebildete Fremdenführerin. Doch sie ist auch Vorsitzende der Staffelsteiner Garten- und Blumenfreunde - und so ging sie daran, Pläne für eine Neugestaltung des Feldes für die anonymen Bestattungen zu machen. "So kann das ja nicht bleiben", meint sie. Zu Allerheiligen, am 1. November, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Eine Einweihungszeremonie wird noch stattfinden.

Viele Unterstützer

Inzwischen haben die Blumen- und Gartenfreunde ein ganzes Team, das hinter dem Projekt steht, angefangen bei der Verwaltung der Stadt um Bürgermeister Jürgen Kohmann (CSU) mit Materialspenden, über Steinmetz Andreas Kerner, der einen Gedenkstein bearbeiten wird, bis hin zu Bernfried Walther vom Bestattungshaus Gleißner und Steinmann, der sich im Auftrag der Stadt um das Areal kümmert. "Wir haben insgesamt 2300 Grabplätze auf unserem Friedhof", sagt Walther.

Eine Buchsbaumhecke soll das Areal umfrieden, darin soll ein Stein gesetzt werden, vor den man Lichter stellen kann, erzählt Marlis Thiele. "Die Lichter sollen für alle hier begrabenen leuchten." Die Seite zu den Urnengräbern hin wird mit Steinen abgesetzt, dazu kommt eine Platte, auf der man individuelle Gedenkgegenstände aufstellen kann. Etwas Ordnung und Würde sollen einkehren.

Gartenfreunde sammeln

"Die Pflege übernehmen die Garten- und Blumenfreude", sagt Marlis Thiele, die noch Unterstützer für das Projekt sucht. Ein paar Spender in ihrem Umfeld hat sie bereits gefunden: "180 Euro habe ich erst vor ein paar Tagen auf der Fahrt der Staffelsteiner Reisefreunde nach Ilmenau sammeln können", freut sie sich.