Auch Adventsflair als Arbeitsfeld

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Stadtmarketingverein und Werbegemeinschaft "Treffpunkt" - da gibt es in Lichtenfels ein gutes Miteinander, wofür auch Elke Sünkel und Steffen Hofmann stehen. Foto: Popp
Stadtmarketingverein und Werbegemeinschaft "Treffpunkt" - da gibt es in Lichtenfels ein gutes Miteinander, wofür auch Elke Sünkel und Steffen Hofmann stehen. Foto: Popp
 

Stadtmarketingverein Lichtenfels und Werbegemeinschaft "Treffpunkt" hielten gemeinsam Rückschau und tauschten Ideen für das kommende Jahr aus. Lesen Sie dazu das Interview mit zwei Vorstandsmitgliedern. Einen Zusammenschluss schließen sie auf lange Sicht nicht aus.

Es muss ein Miteinander werden, keine Konkurrenz zur Werbe- und Aktionsgemeinschaft "Treffpunkt": So lautete der Tenor bei der Gründung des Stadtmarketingvereins vor vier Jahren. Diese Woche begegneten sich die Mitglieder bei einer gemeinsamen Adventsfeier. Elke Sünkel und Steffen Hofmann standen uns für ein Interview zur Verfügung. Hofmann ist Citymanager und Vorsitzender des Stadtmarktingvereins, in dessen Werbebeirat auch Elke Sünkel vertreten ist. Zugleich sind beide zwei der vier gleichberechtigten Vorstandsmitglieder des "Treffpunkts". Deshalb die erste Frage:

Bei so viel Vernetzung - braucht es da in Zukunft überhaupt noch die beiden Organisationen? Oder könnte es einmal zu einer Verschmelzung kommen?
Diese These weisen die beiden auf lange Frist gesehen nicht grundsätzlich zurück. Die gemeinsame Schnittmenge sei der Einzelhandel, der sich im "Treffpunkt" zusammengeschlossen hat.
Vorerst arbeite man zusammen.

Was war für Sie in der Rückschau das Highlight in diesem Jahr?
Elke Sünkel: Die positive Überraschung des Jahres war das Dämmershoppen. Das gab es in der Form das erste Mal und es ist sensationell gut angekommen.

Hat die Aktion den Geschäften unterm Strich etwas gebracht?
Elke Sünkel: Die Kaufkraft ist an so einem Tag nicht ganz so stark, wie man es sich wünschen würde. Aber es wird viel geguckt, und es kommen auch im Nachgang viele Kunden wieder, die etwas gesehen haben. Es ist wie eine Marketingveranstaltung für uns: Wir zeigen, was wir können, was wir bieten. Und das ist wirklich gut angenommen worden. Der Erfolg eines solchen Tages bemisst sich nicht darin, wie viel ich am Ende in der Kasse habe, sondern darin, wie viele neue Kunden ich gewonnen habe. Denn ich brauche den Umsatz langfristig.
Steffen Hofmann: Letztendlich wollten wir mit der Veranstaltung ja zeigen, dass Lichtenfels auch eine Einkaufsstadt ist und man hier wirklich alles findet. Ich habe viele getroffen, die zu einem Geschäft gegangen sind, weil es dort eine Café-Bar oder Live-Musik gab und so den Laden erst entdeckt haben. Und dafür, dass es das erste Mal war, ist es unglaublich gut angenommen worden. Was mich auch überrascht hat, ist, dass so viele Händler mitgemacht haben.

Wie gehen die Einzelhändler inzwischen mit dem Fachmarktzentrum um?
Elke Sünkel: Es ist da. Wir wollten es bei der Einkaufsnacht auch dabeihaben.
Steffen Hofmann: Es sind auch viele durch die Unterführung rein- und rausgelaufen.

Und die Auswirkungen auf die Innenstadt?
Steffen Hofmann: Der Müller-Markt war ein großer Magnet. Der ist jetzt im Fachmarktzentrum. Wir haben mit der Weka noch einen sehr guten Magneten. Die Weka ist unglaublich wichtig für die Innenstadt.
Elke Sünkel: Die Zusammenarbeit klappt hervorragend mit der Weka.

Waren Sie heuer mit dem Korbmarkt zufrieden?
Steffen Hofmann: Aus unserer Sicht war das ein voller Erfolg. Wir hatten ja auch einige Neuerungen, und die wurden bemerkt und auch angenommen. Es gab viel positives Feedback von den Besuchern.
Elke Sünkel: Der verkaufsoffene Sonntag am Korbmarkt ist immer gut besucht. Da kommen so viele Touristen in die Stadt. Die finden gerade die inhabergeführten Läden hier super.
Steffen Hofmann: Auch die Handwerker waren alle begeistert. Da wurde ja an sehr viel kleinen Stellschrauben gedreht, um eine Willkommenskultur für die zu schaffen. Manfred Rauh hat da viel Arbeit investiert.
Elke Sünkel: In ihm haben wir genau den richtigen Mann dafür.

Wie sehen Ihre Pläne fürs nächste Jahr aus?
Steffen Hofmann: Wir wollen nächstes Jahr ähnliche Veranstaltungen aufziehen: Der Kindererlebnistag soll wieder stattfinden, der Korbmarkt sowieso, das Dämmershoppen wollen wir fortführen und die verkaufsoffenen Sonntage mit Fischmarkt und Automeile. [Details zu den Plänen siehe unten]

Ist der Einzelhandel in Lichtenfels zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft bislang?
Elke Sünkel: Was soll man zum Weihnachtsgeschäft in Lichtenfels sagen! Leider ist es am Anfang der Adventszeit und auch im Moment noch so, dass die meisten wegfahren in die größeren Städte. Vor allem diejenigen, die weihnachtliches Flair haben möchten. Wir merken es meistens erst kurz vor Weihnachten, dass sich etwas tut im Einzelhandel.

Würden Sie es befürworten, den Lichtenfelser Weihnachtsmarkt schon früher zu eröffnen?
Elke Sünkel: Rein aus Sicht des Einzelhandels wäre es sinnvoll, die Stände zumindest an den Wochenenden offen zu haben.
Steffen Hofmann: Es gibt da Überlegungen. Wir geben der Tourist-Info, die für den Markt verantwortlich zeichnet, entsprechende Impulse. Vielleicht kann man die Buden im nächsten Jahr schon an den ersten Adventswochenenden im Wechsel vermieten. Dafür braucht es wegen der Markthändler einen größeren Vorlauf.

Wenn es um den Wochenend-Einkaufsbummel geht: Lange konnte man sich im Lichtenfelser Einzelhandel nicht auf gemeinsame Öffnungszeiten einigen.
Elke Sünkel: Die meisten von uns sind inzwischen an den Samstagen bis 18 Uhr da. Die längeren Öffnungszeiten werden eigentlich ganz gut angenommen - auch wenn das noch nicht so in den Köpfen drin ist. Wir sind optimistisch, dass sich da was verändert.


Veranstaltungen und Pläne für 2016

Was erfolgreich war, wird Bestand haben. Deshalb werden sich Stadtmarketingverein und Werbegemeinschaft "Treffpunkt" im Jahr 2016 um folgende Veranstaltungen und Angebote kümmern:

Automeile Erster verkaufsoffener Sonntag im Jahr, im April.
Kindererlebnistag Eine Aktion im Frühling, die für gut befunden wurde - auch ohne Gewinnerwartung.

Kinosommer Zum Freiluftkino geht es im August auf den Marktplatz.

Korbmarkt Das Highlight und touristische Zugpferd.

Dämmershoppen Das abendliche Einkaufen am Tag des Herbstmarktes mit vielen Aktionen - unter anderem einem Feuerschlucker (Bild) ist im Oktober 2015 sehr gut angekommen.

Fußball-EM Die Spiele der Fußball-Europameisterschaft vom 10. Juni bis 10. Juli beim Public Viewing erleben zu können, stellt organisatorisch einen hohen Aufwand dar. Man braucht eine Genehmigung der UEFA und hat viele Unbekannte in der Rechnung, vor allem: Wie lange wird unser Team dabei sein? Vielleicht geben die bevorstehenden Auslosungen Anhaltspunkte für die Pläne des Stadtmarketingvereins.

Fischmarkt Es geht weniger um Fische, als um das Einkaufserlebnis mit den norddeutschen Marktschreiern. Mit verkaufsoffenem Sonntag. Alle Jahre im November, egal bei welchem Wetter.

Tag des Bieres 500 Jahre deutsches Reinheitsgebot: Aus diesem Anlass plant der Landkreis auf dem Marktplatz am 24. April eine Veranstaltung mit den heimischen Brauern.