Am Rudufersee bei Schwürbitz sprudelt auch in Zukunft nur kaltes Nass aus den Duschköpfen.
Die Badegäste des Rudufersees in Michelau werden auch in der kommenden Saison nicht in den Genuss von warmen Duschen kommen. Wer nach einem Bad in dem Natursee duschen möchte, muss dies auch weiterhin mit kaltem Wasser tun.
In seiner Sitzung am Mittwoch sprach sich der Gemeinderat mit einem Abstimmungsergebnis von 9:9 gegen die Anschaffung eines Warm-Duschcontainers aus. Laut Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) würden die Warm-Duschen ausschließlich den "Zeltern" an den Feuerstellen zugutekommen. Da aber alle Zeltplätze schon lange vor Beginn der Badesaison "ausgebucht" sind, bringe die Schaffung von Warm-Duschen keine finanziellen Vorteile für die Gemeinde.
Nach acht Jahren amortisiert
Gemeinderätin Sabine Wich (JSB), die sich seit Jahren für die Schaffung einer Duschmöglichkeit mit warmem Wasser einsetzt, wies darauf hin, dass "die Warmduschen nicht nur den Zeltern zu Gute kommen, sondern jedem einzelnen Gast des Badesees". Zum Kostenfaktor rechnete Wich vor, dass wenn nur jeder vierte Badegast die Warmduschen in Anspruch nehmen würde, die Gemeinde bei einer Gebühr von 50 Cent je Nutzung jährlich rund 3750 Euro erwirtschaften würde. Damit wäre die Investition noch acht Jahren bezahlt.
Gegen die Anschaffung eines Warmwasserduschcontainers sprach sich die CSU-Fraktion aus. In einer von Gemeinderätin Judith May verlesenen Stellungnahme machte die Fraktion deutlich, dass es bessere Möglichkeiten zur Verschönerung des Sees und zur Steigerung der Attraktivität gebe. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass es sich beim Rudufersee um einen Naturbadesse handelt, dessen ursprünglicher Gedanke bewahrt werden sollte. Als weiteres Argument führte die CSU-Fraktion ins Feld, das die Duschkosten für eine vierköpfige Familie schnell fünf Euro erreichen könnten. Eine kostenlose Zurverfügungstellung des Wassers werde aber abgelehnt.
Für Familien nicht zu teuer
Für die Dauerzelter am See wäre es schon schön, wenn sie sich warm duschen könnten, und die Familien könnten die paar Euro schon ausgeben, argumentierte Paul Habich (SPD). Ein weiterer Gemeinderat wollte die Personengruppe, die davon profitieren könnte auch auf die Radtouristen ausweiten, die die Region auf den überregionalen Radwegen durchqueren. Was Bürgermeister Fischer dann doch etwas sprachlos machte. Die Investitionssumme für einen entsprechenden Container hätte bei rund 30 000 Euro gelegen. Wie Fischer erläuterte, habe der Rudufersee im letzten Jahr der Gemeinde ein Defizit von 27 000 Euro eingebracht. Rund 40 000 Euro würde der Gemeinde dagegen die Installierung eines stärkeren Stromanschlusses (von derzeit 40 kW auf 155 kW) am Badesee kosten. Wie Fischer dazu erläuterte, brach in der Vergangenheit immer wieder die Stromversorgung zusammen und sorgte im letzten Jahr sogar für einen Brand.
Mit drei Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat die Anlegung eines Wohnmobil-Standplatzes mit acht Stellplätzen in der Nähe des Autohauses Engelhardt. Wie Bürgermeister Fischer erläuterte, möchte die Gemeinde damit ihr touristisches Angebot erweitern und damit weitere Gäste in die Region bringen.
Mit der Sanierung der Bahnhofstraße durch den Landkreis Lichtenfels werden durch die Gemeinde auch die Gehwege und die Wasserleitung saniert. Die Kosten für die Gehwege bezifferte Fischer auf rund 72 000 Euro, die für die Sanierung der rund 50 Jahre alten Wasserleitung auf 75 000 Euro. Weitere 47 000 Euro plant die Gemeinde für die Sanierung des Schulwegs im Gemeindeteil Neuensee auszugeben. In diesen Kosten sind unter anderen die Straßenbeleuchtung, die Straßenbaukosten und die Sanierung der Wasserleitung enthalten.
Barrierefreien Zugang
Der Gemeinderat stimmte ebenfalls dem Einbau eines barrierefreien Zugangs zur ehemaligen Schule, dem heutigen Kulturhaus in Neuensee zu. Für rund 34 000 Euro soll auf der Rückseite des Gebäudes eine Rampe entstehen. Im Zuge dieser Arbeiten ist auch die Sanierung der WC-Anlagen einschließlich des Einbaus von barrierefreien Toiletten (30 000 Euro) geplant. Mit Abschluss dieser Maßnahme wären dann alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde barrierefrei zugänglich.
Wie der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Klaus Krügl, erläuterte, seien die Einnahmen des Deutschen Korbmuseums im Vergleich zu den Personalausgaben extrem niedrig. Ähnliches gelte auch für die Besucherzahlen von Kindern und Jugendlichen im Hallenbad der Gemeinde.
Der Rechnungsprüfungsausschuss regte an, dass mit gezielten Aktionen wieder mehr Besucher in beide Einrichtungen der Gemeinde gebracht werden sollten.