Ein Fachmarkt im benachbarten Burgkunstadt bereitet der Mehrheit der Altenkunstadter Räte Sorge.
Die beiden Supermärkte Aldi und Edeka im Burgkunstadter Gewerbegebiet "Seewiese" werden zu einem Fachmarktzentrum erweitert. Investor ist die Friedrich-Baur GmbH.
In einer Lagerhalle der ehemaligen Obermain-Schuhfabrik, die der Friedrich Baur GmbH gehört, werden unweit der bestehenden Lebensmittelmärkte vier Filialisten einziehen: der Modediscounter Takko und der Drogeriemarkt DM ziehen vom Burgkunstadter Gewerbegebiet "Auwiese" in die "Seewiese" um. Neu ansiedeln werden sich in der ehemaligen Schuhstadt der Deichmann-Schuhshop und das Modehaus Vögele. In der Nachbarkommune Altenkunstadt ist man darüber nicht gerade glücklich.
In einer Stellungnahme zur dritten Änderung und Erweiterung des Bebauungsplanes Gewerbegebiet "Seewiese", die am Dienstagabend vom Gemeinderat Altenkunstadt mit zehn zu sechs Stimmen abgesegnet wurde, werden folgende Bedenken geltend gemacht: "Es ergeben sich erhebliche Kaufkraftabflüsse in den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Drogerie, die sich vor allem auf das Naheinzugsgebiet Altenkunstadt auswirken." Auch der Umzug von DM und Takko innerhalb Burgkunstadts wird kritisch gesehen: "Dadurch entstehen neue Leerstände."
Verdrängungswettbewerb?
Die beiden neuen Läden führten zudem im Kunstadter Raum zu einem Warenüberangebot, was zu einem Verdrängungswettbewerb bei den Sortimenten Schuhe und Bekleidung führen könnte. In diesem Zusammenhang wurde auf die demografische Entwicklung verwiesen. Immer mehr Verkaufsflächen stünden immer weniger Käufer gegenüber, da die Bevölkerung am Obermain schrumpfe.
Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU) konnte dem Fachmarktzentrum etwas Positives abgewinnen: "Konkurrenz belebt das Geschäft", meinte er. Frank Novotny von den Sozialen Bürgern hätte es für gut befunden, wenn die Stadt Burgkunstadt im Vorfeld das Gespräch mit der Gemeinde Altenkunstadt gesucht hätte. Durch die Kaufkraftabflüsse, so Novotny, werde es zu weniger Gewerbesteuereinnahmen in Altenkunstadt kommen. "Das ist ein deutliches Signal", sagte der Redner. Hans-Werner Schuster (CSU) hätte sich gewünscht, dass sich Läden mit einem anderen Sortiment in Burgkunstadt angesiedelt hätten.
In einem Gutachten prognostiziert Manfred Heider von der Standort- und Wirtschaftsberatungs GmbH in Augsburg Kaufkraftabflüsse für Altenkunstadt. Auch im Online-Handel des Versandhauses Baur werde es zu Verschiebungen kommen. "Leute aus der Region werden zukünftig vor Ort Kleidung und Schuhe kaufen und nicht über das Internet", heißt es in der Beurteilung. Für den Drogeriemarkt DM wird eine Umsatzsteigerung von 200 000 Euro, für Deichmann ein Umsatz von einer Million und für die beiden Bekleidungsgeschäfte Umsätze und Umsatzsteigerungen von insgesamt 1,6 Millionen Euro vorhergesagt.
Für die Biosgasanlage bei Prügel gibt es einen Grünordnungsplan. Doch anstatt Bäume und Sträucher zu pflanzen, wie es im Plan vorgesehen ist, hat der Betreiber Ablagerungsflächen geschaffen. Ein Verhalten, das Gemeinderat Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile sauer aufstößt. Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) erinnerte an ein Schreiben des Landratsamtes von 11. November vergangenen Jahres, in dem festgestellt wurde, dass der Landwirt seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen sei und ausreichend gepflanzt habe. Angesichts dieser Tatsache, sah sich die Gemeinde Altenkunstadt dazu veranlasst, den Bauern anzuschreiben. In einem Brief vom 3. März wurde er aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Anschließend wollen Landratsamt und Gemeinde überlegen, welche Auflagen und Verpflichtungen dem Betreiber nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit auferlegt werden können.
Erschließung nicht absetzbar
Öffentlich-rechtliche Erschließungsbeiträge, die sich aus der Straßenausbaubeitragsatzung ergeben, können nicht wie Handwerkerleistungen steuerlich abgesetzt werden. Das teilte der Bürgermeister mit, der sich auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums berief. Bereits im vergangenen Jahr hatte Jan Riedel (FBO) eine entsprechende Anfrage gestellt, auf die er nun eine Antwort erhielt.
Am 13. Januar wurde Sebastian Firnschild zum Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Baiersdorf gewählt. Zu seinem Stellvertreter kürte man Florian Kunzelmann. Die beiden wurden vom Gemeinderat in ihren Ämtern bestätigt.
In diesem Jahr gibt es insgesamt fünf Brückentage. An drei von ihnen wird die Gemeindeverwaltung ihre Pforten geschlossen haben: 16. Juni (Tag nach Fronleichnam), 14. August (Tag vor Maria Himmelfahrt) und 2. Oktober (Tag vor dem Nationalfeiertag). Am 26. Mai, dem Tag nach Himmelfahrt und am Tag vor dem Reformationstag, der in diesem Jahr anlässlich des Lutherjubiläums in Bayern ein einmaliger Feiertag ist, hat die Verwaltung nach Auskunft Hümmers geöffnet.
In Baiersdorf soll eine Dorferneuerung durchgeführt werden. Wie der Bürgermeister mitteilte, wird es hierzu ein Bürgergespräch am Montag, 27. März, um 19.30 Uhr im Hotel "Fränkischer Hof" geben. Wolfgang Kießling vom Amt für Ländliche Entwicklung in Bamberg wird den Bürgern Rede und Antwort stehen.