Der Urlaub von vier jungen Leuten wird unverhofft zur Zeitreise. In ihrem Erstlingswerk, dem Fantasy-Roman "Tolossos", lässt Daniela Geßlein ihrer Kreativität freien Lauf. Sie entführt die Leser in eine Welt vor 2000 Jahren.
"Man kann alles tun, was man will, wenn man schreibt", sagt Daniela Geßlein. Die 37-jährige Lichtenfelserin verfasste einen Abenteuer-Fantasy-Roman, der seit wenigen Tagen unter dem Titel "Tolossos" als Taschenbuch und E-Book vorliegt.
Mit dem Schreiben des dickleibigen Buches hatte Daniela Geßlein bereits 2006 begonnen. Tausende Seiten verfasste sie bis 2007 unter dem Arbeitstitel "Auf der Reise von Alpha nach Omega". Weil ihr jedoch selbst klar war, dass ein Roman dieses Volumens den Leser überfordern würde, überarbeitete sie die Geschichte nun, sie straffte Handlung und Titel.
An der Geschichte orientiert
"Tolossos" gehört dem Genre der Romantic Fantasy an. "Es ist kein historischer Roman, aber einige Sachen, die historisch belegbar sind, kommen drin vor", sagt die Autorin. Als sie das Buch begann, habe sie ihre Urlaubserlebnisse in Athen einfließen lassen. "Jeder Stein dort brüllt eine Geschichte heraus", sagt die Autorin, die Grundschul-Lehramt studiert hat und jetzt als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitet. Um die historischen Hintergründe für ihre Fantasy-Erzählung genau abzuklären, recherchierte sie unter anderem im Internet und in der Bamberger Uni-Bibliothek.
"Tolossos ist ein erfundener Ort", erklärt Daniela Geßlein. Auf diese Stadt stoßen die Ich-Erzählerin Emmy und ihre drei Freunde Lissy, Maria und Alex während ihres Athen-Urlaubs. Doch die Ferien der vier jungen Leute verlaufen anders als geplant. Kaum sind sie in Athen angekommen, wird Emmy von Träumen und Visionen einer jungen Frau geplagt, die zur Zeit der Antike lebte. Die Ruinen der Stadt erscheinen ihr seltsam vertraut. Dann tauchen plötzlich Zettel mit rätselhaften Botschaften auf. Eine Art Schnitzeljagd beginnt auf der Suche nach einem Geheimnis, das seine Wurzeln vor 2000 Jahren in Athen hat.
"Ich bin mehr so der Ausm-Bauch-raus-Schreiber mit grobem Gerüst", skizziert Daniela Geßlein ihre Arbeitsweise. Die Stimmung müsse passen, um kreativ zu sein. Am liebsten schreibt sie auf dem Laptop, wenn möglich in Freien. "Ich hatte viel Spaß am Kreativsein", sagt sie, "und ich schreib' gern über etwas, worüber ich 'was weiß." Die Schicksale der vier Reisenden, die im erfundenen Ort Tolossos unterirdisch eingeschlossen werden, hat sie in zwei Liebesgeschichten verwoben - eine spielt in der Gegenwart, die andere in der Antike.
Staffelberg und Korbmarkt
Wer das Buch genau liest, findet immer wieder kleine Anspielungen auf die fränkische Heimat der Autorin. Der Staffelberg kommt ebenso vor wie der Lichtenfelser Korbmark, der Bamberger Goblmoo, das Klinikum Lichtenfels und der Grieche in Bad Staffelstein.