Acht Kinderspielplätze hat die Gemeinde Wonsees. Doch die Erhaltung dieser Plätze ist mit viel Arbeit und einem finanziellen Aufwand verbunden. Dank einer Gemeindestiftung soll das jetzt einfacher werden.
Das weiß auch Bürgermeister Andreas Pöhner: "Bei unseren Spielplätzen besteht Handlungsbedarf." Das kann teuer werden.
Doch dafür gibt es jetzt eine Lösung: Die Gemeinde Wonsees gründete eine Stiftung unter dem Namen "Unser Wonsees und seine Ortsteile". "Das ist eine große Chance für die Bürger, vor Ort etwas Gutes zu tun", so Pöhner.
Neben Wonsees hat diese Möglichkeit auch schon die Gemeinde Thurnau für sich entdeckt. Dort wurde die Bürgerstiftung im vergangenem Jahr gegründet.
Großes Interesse vorhanden Dass das Interesse an solchen Stiftungen immer mehr steigt, weiß auch Harry Weiß, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kulmbach-Kronach, die dieses Projekt betreut. "In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 2000 Stiftungen.
700 davon sind im letzten Jahr gegründet worden", sagt Weiß. Besonders die Gemeindestiftungen seien interessant für Personen vor Ort. Diese können so ihre eigene Gemeinde unterstützen und mitbestimmen, in welche Projekte ihr Geld fließt. "Es handelt sich hierbei also um Hilfe zur Selbsthilfe", sagt auch Jürgen Erhardt, Leiter des Bereichs Private Banking der Sparkasse Kulmbach-Kronach.
Spenden und Zustiftungen Die finanzielle Unterstützung der eigenen Gemeinde kann dann auf zwei Arten stattfinden: Kurzfristig durch Spenden und langfristig durch Zustiftungen.
Wer beispielsweise möchte, dass der Kinderspielplatz in seinem Ort eine neue Schaukel bekommt, der kann zu diesem Zweck einen Geldbetrag spenden.
Man kann bei einer Spende, die innerhalb eines Jahres eingesetzt werden muss, also einmalig einen kleinen Geldbetrag zur Verfügung stellen und den genauen Verwendungszweck bestimmen.
Bei der Zustiftung handelt es sich um einen größeren Geldbetrag, der zwei Jahre lang in ein Projekt fließt. Wem es also am Herzen liegt, dass sich langfristig um die Spielplätze der Gemeinde gekümmert wird, überlässt dieser einen größeren Geldbetrag in Form einer Zustiftung. Von diesem Geld wird dann über einen längeren Zeitraum für die Instandhaltung der Spielplätze oder die Betreuung anderer Projekte gesorgt.
In erster Linie geht es bei der Gemeindestiftung um solche langfristigen Geldanlagen. "Man will ein nachhaltiges Konzept schaffen, dass über viele Jahre und Jahrzehnte besteht", sagt Erhardt. Er selbst sieht es als große Unterstützung sich hier von Profis wie der Sparkasse Hilfe zu holen.
So sei genau für diese Nachhaltigkeit gesorgt, verspricht er.
Erste Spende in Höhe von 50 Euro Im Moment kommt die Stiftung auf ein Startkapital von 10 050 Euro.
5 000 Euro davon stammen aus der Wonseeser Gemeindekasse. Mit demselben Betrag hat sich die Sparkasse Kulmbach-Kronach an dem Projekt beteiligt. Die restlichen 50 Euro stammen schon aus Spendengeldern.
Noch buchstäblich bevor die Tinte unter dem Gründungsvertrag getrocknet war, ging diese erste Spende ein. Ein Wonseeser Bürger wollte noch bevor er überhaupt von der Gemeindestiftung erfahren hatte, seinen Heimatort finanziell unterstützen und hat sich so als Erster mit einer Summe von 50 Euro an dem Projekt beteiligt.
Eine Fülle an Stiftungszwecken Insgesamt kümmert sich die Gemeindestiftung nicht nur um die Kinderspielplätze.
"Die Stiftungszwecke sind weit gefasst, damit wir uns auch um jedes Projekt kümmern können", erklärt Bürgermeister Andreas Pöhner. Unter anderm wird sowohl die Jugend- als auch Altenhilfe, Bildung und Ausbildung, Feuerschutz oder auch der Sport durch die Gelder der Gemeindestiftung unterstützt. Auch der Denkmalschutz und die Denkmalpflege sollen zum Teil aus dieser Stiftung finanziert werden, wovon die Burg Zwernitz in Sanspareil profitieren könnte.
Noch viele weitere Bereiche fallen in den Stiftungszweck. Doch als erstes will man sich um die Spielplätze kümmern, versichert Pöhner.