Wohin mit den Containern?

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Groß war das Interesse der Lindauer Bürger bei der Besichtigung der Dorferneuerungsmaßnahmen, wie hier am neu gestalteten Dorfplatz mit dem renaturierten Dorfweiher. In der Mitte (roter Anorak) der Vorsitzende des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft Lindau II, Siegfried Käb-Bornkessel vom Amt für Ländliche Entwicklung, links daneben (gelber Anorak) Gemeinderat Christian Potzel. Fotos: Dieter Hübner
Groß war das Interesse der Lindauer Bürger bei der Besichtigung der Dorferneuerungsmaßnahmen, wie hier am neu gestalteten Dorfplatz mit dem renaturierten Dorfweiher. In der Mitte (roter Anorak) der Vorsitzende des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft Lindau II, Siegfried Käb-Bornkessel vom Amt für Ländliche Entwicklung, links daneben (gelber Anorak) Gemeinderat Christian Potzel. Fotos: Dieter Hübner
Der Stein des Anstoßes - die Wertstoffinsel am westlichen Anger ist vielen ein Dorn im Auge.
Der Stein des Anstoßes - die Wertstoffinsel am westlichen Anger ist vielen ein Dorn im Auge.
 

Die Dorferneuerung Lindau ist auf die Zielgerade eingebogen. Es gibt noch einiges zu tun, damit die für den 22. Juli geplante Einweihung stattfinden kann.

Zur Abstimmung und Planung der restlichen Maßnahmen hatte der Vorsitzende des Vorstands der Teilnehmergemeinschaft Lindau II, Siegfried Käb-Bornkessel vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberfranken (ALE) die Teilnehmer des Verfahrens, sowie die Angrenzer und alle Interessierten eingeladen.
Im Wesentlichen ging es dabei um die Gestaltung des westlichen Angers, den Rückbau der Einmündung der südlichen Dorfstraße in die Kreisstraße KU 29, die Anlage eines Rastplatzes am Ortsausgang in Richtung Waldau, und um zwei zwischen Dorfplatz und Feuerwehrhaus gelegene Gewölbekeller. Nach einer Ortsbegehung war anschließend in der Gastwirtschaft Kolb Gelegenheit, über die dabei gewonnenen Eindrücke zu diskutieren.
Der Vorsitzende stellte eingangs die Punkte heraus, die sich bereits im Bau befinden, oder auf der umfangreichen To-Do-Liste bereits abgearbeitet wurden. Dazu zählt auch eine private Maßnahme, die vom ALE gefördert wurde, wie er anhand des im Herbst prämiierten Anwesens der Familie Ott aufzeigte. Wichtig ist dabei die Kontaktaufnahme vor Baubeginn. Danach hat man drei Jahre Zeit, das Projekt umzusetzen.


Freifläche ein Gewinn

Dann ging es ans Eingemachte. Was passiert mit dem westlichen Anger, dem ortsbildprägenden Grünelement entlang der Kreisstraße? Für das Anlegen zusätzlicher Parkplätze für die Besucher eines benachbarten Reiterhofes konnten sich die meisten nicht erwärmen. Die große zentrale Freifläche ist nach Ansicht des Vorstands ein Gewinn, und sollte, eventuell aufgelockert durch eine Staudenfläche und ein paar Sitzbänke, im Wesentlichen so belassen werden.
Bis auf eine Ausnahme: Der größte Kritikpunkt ist die Wertstoffsammelstelle direkt am Straßenrand. Anliegerin Claudia Leppert wurde deutlich: "Dieser Container-Standort passt überhaupt nicht in die Dorfverschönerungsmaßnahme. Da muss unbedingt etwas passieren." Verschiedene Möglichkeiten der Verlagerung wurden nach Für und Wider rege diskutiert. Favorisiert, aber noch nicht festgelegt, wurde schließlich eine Versetzung zum Sportgelände. Sollte es beim derzeitigen Standort bleiben (müssen), müssen die Behälter wenigstens in irgendeiner Form kaschiert werden. Darin waren sich alle einig. Der Trebgaster Bürgermeister Werner Diersch zeigte sich in dieser Frage leidenschaftslos: "Ich bin für Vorschläge aus der Dorfgemeinschaft in alle Richtungen offen."
Vorsitzender Käb gab allen als "Hausaufgabe" mit auf den Weg, mit offenen Augen durch das Dorf zu laufen und sich Gedanken über einen geeigneten und praktikablen Stellplatz zu machen.
Bei einem weiteren Punkt, der Anlage eines Fußweges in diesem Bereich, kamen die Teilnehmer auch nicht recht weiter. Das Problem dabei: Für den Verlauf der Hausanschlussleitungen der privaten Grundstücke zur Oberflächenentwässerung zur Straße sind keine Pläne vorhanden. Einig war man sich bei der Gestaltung des südlichen Ortseingangs aus Richtung Waldau. Eine Sitzgruppe mit Tisch auf Schotterrasen soll das Eingangstor nach Lindau für Fußgänger und Radfahrer aufwerten.


Weniger Verkehr

Weil die Dorfstraße oft als Abkürzung missbraucht wird, besteht auch Einigkeit darüber, die südliche Einmündung in die Kreisstraße KU 29 zu minimieren. Dadurch versprechen sich die Lindauer weniger Durchgangsverkehr und eine Verkehrsberuhigung in der Anliegerstraße.
Bei den beiden Gewölbekellern, die bei früheren Brunnenfesten schon mal als "Lumpenloch" zweckentfremdet wurden, wie sich Friedrich Weinlein erinnerte, ist derzeit keine sinnvolle Nutzung erkennbar. Hier wird zunächst die Bestandsicherung der Eingänge vorgesehen.


Kontrovers diskutiert

Die Kombination eines Kinder- mit einem Senioren-Spielplatz, wie andernorts schon praktiziert, wurde zwar kontrovers diskutiert, letztlich aber von der Mehrheit der Teilnehmer nicht für notwendig erachtet. Eine von der Dorfgemeinschaft gewünschte "Willkommens-Tafel" an exponierter Stelle kann im Rahmen der Dorferneuerung vom ALE nicht gefördert werden. Allerdings bestand auch hier kein Konsens über einen dafür geeigneten Standort.
Ein personell überschaubarer Arbeitskreis erklärte sich abschließend bereit, die Umsetzung der Restmaßnahmen zu begleiten.