"Wir lieben den See so, wie er ist", entgegnet Dieter Zeidler, der zu Bedenken gab, dass mehr Personal zur Verfügung gestellt werden muss, wenn mehr Geräte aufgestellt werden. Viele würden die Ruhe am Naherholungsbad schätzen. Seine Devise lautet "weniger ist oft mehr". Zeidler will aber bauliche Verbesserungen etwa am Kassenhäuschen in Angriff nehmen.
Senioren Der SPD-Kandidat kann sich eine Senioreneinrichtung beim ehemaligen Gasthof "Goldener Löwe" vorstellen. Das Projekt sei eines seiner Steckenpferde, so Zeidler. Er freue sich, dass sich nun auch die CSU dem Thema widme. Zeidler schwebt ein "belebtes" Haus vor, in dem Pflegebedürftige ebenso ihr Zuhause finden wie Senioren, die noch rüstig sind und in Wohngemeinschaften leben könnten. Ein Projekt wie am "Mainpark" in Kulmbach ist nach seinen Worten denkbar.
Marc Benker zeigt sich überrascht, dass Dieter Zeidler der CSU hier Untätigkeit vorwirft. Er habe seit 2008 beim "Goldenen Löwen" eine Senioreneinrichtung im Blick, sei vom SPD-Mann Nikolaus Ott dafür belächelt worden. Sinn mache das Projekt nur, wenn auch die "Werksküche" erworben werden könne, so der CSU-Kandidat, der darauf verweist, dass er andere Nutzungsvorstellungen hat. Er wolle, bevor konkrete Pläne geschmiedet werden, die Senioren befragen. Er könne sich auch eine Tagespflegeeinrichtung vorstellen. Bahnhofsgebäude
Der Umbau des Bahnhofsgebäudes sei wichtig, habe für ihn aber nicht oberste Priorität, erklärt Marc Benker. Laut einer Machbarkeitsstudie müssten 1,6 bis 1,8 Millionen Euro investiert werden. Er wünscht sich, dass die Rolle Marktschorgasts bei den Pfingstdampftagen gewürdigt wird, die in Neuenmarkt über die Bühne gehen. "Denn zur Schiefen Ebene gehört auch ein Bergbahnhof, und den haben wir." Eine Aufwertung des Vorplatzes hält er für wichtig. Benker spricht von einer Maßnahme, die im dritten Drittel der nächsten Legislaturperiode in Angriff genommen werden könnte.
Dass der Bahnhof aufgewertet werden muss, steht für Dieter Zeidler außer Frage. Man müsse die Chance zur Umgestaltung nutzen, wenn Fördermittel da sind, so der SPD-Kandidat, der sich eine WC-Anlage wünscht, sich einen Mehrzweckraum vorstellen kann, der von der VHS oder für Kunstausstellungen genutzt werden kann. Auch die Schaffung eines Büros oder einer Wohnung sei denkbar.
Benker weist Zeidler darauf hin, dass es bereits eine fertige Planung gibt, in der ein Mehrzweckraum vorgesehen ist. "Und das war meine Idee." Neubaugebiet
"Wir brauchen Wohnraum", betont Marc Benker, der ein besonderes Augenmerk auf die Leerstandsbekämpfung legen will. "Junge Familien wollen nicht alle in ein Neubaugebiet. Wir haben Potenzial in der Verdichtung", erklärt der CSU-Gemeinderat, der sich nur die Ausweisung eines kleinen neuen Baugebiets vorstellen kann. Um einen Anreiz zu schaffen, in Marktschorgast zu bauen, könnte die Gemeinde die Heizungen finanzieren. "Bei nur zehn Parzellen wäre das möglich."
Dass die vorhandenen Baulücken oft in Privatbesitz seien und die Gemeinde keinen Einfluss auf die Nutzung habe, stellt Dieter Zeidler fest, der sich anders als Benker die Ausweisung eines größeren Baugebietes mit bis zu 50 Grundstücken vorstellen kann. "Die Infrastruktur ist da. Wir haben alles zu bieten", stellt der SPD-Bewerber fest, der so Neubürger werben will. Einkaufsmarkt Ein großer Einkaufsmarkt im Gewerbegebiet an der A 9 ist für Dieter Zeidler keine Option. Er sei gegen eine große Flächenversiegelung, zumal es in den Nachbargemeinden schon viele Vollsortimenter gebe. Er wolle zudem die Kleinstbetriebe, die in Marktschorgast die Dinge des täglichen Bedarfs bereitstellen, schützen. Zeidler wünscht sich "mobile Händler", die mit ihrem Warenangebot ein oder zwei Mal in der Woche im Ort Halt machen.
Marc Benker hat auch die heimischen Händler im Blick, macht sich über einen CAP-Markt Gedanken, glaubt aber, dass ein Einkaufsmarkt im Außenbereich ein Gewinn wäre. Um dort allen Marktschorgastern den Einkauf zu ermöglichen, sollte man dem Gedanken näher treten, einen autonom fahrenden Bus einzusetzen.