Die Platzgestaltung beim Pförtnerhäuschen der Spinnerei ist schön geworden. Aber ein Manko gibt es trotzdem.
Unser fränkisches Liedgut beschäftigt sich immer mal wieder mit Personen, die für die Region typisch sind. Da wären die Madla von Leuchaa (haben schöna weißa Baa) oder das Gergla, das ein rechter Luftikus gewesen sein muss. So fragt der Schreiber des Liedtextes: Wo ist denn das Gergla? Gergla ist heut net daham. Er (sic!) ist auf der Kerwa, frisst die ganzen Brotwerscht zamm.
Seit zwei Jahren verwaist
Wobei es für das Gergla, wenn es als Bahnreisender nach Kulmbach käme, gar nicht so einfach wäre, sich seine Leibspeise zu beschaffen. Denn beim Bahnhof gibt's seit genau zwei Jahren, als
Helga Hofmann in Rente gegangen ist, keinen Bratwurststand mehr. Legendär ihre Grillbude, wo immer über echter Holzkohle gebraten wurde.
Ein bisschen hatten wir gehofft, dass mit der - schön gewordenen - Neugestaltung des Platzes beim Pförtnerhäuschen der Spinnerei die Bratwurst zurückkehren würde. Nix gegen einen Italiener, aber neben Bier und Plassenburg ist halt unsere Bratwurst eine Spezialität, die man besonders mit Kulmbach verbindet. Dabei liegt uns nichts ferner, als denen ans Bein pinkeln zu wollen, die bei der
Revitalisierung des Quartiers mit Gastronomie, Spielplatz und Bolzplatz Gehirnschmalz und gute Ideen eingebracht haben.
Nachrüstungsbeschluss notwendig
Trotzdem schade, dass die Bratwurst gerade dort, wo viele Reisende ankommen und täglich viele Schüler vorbeilaufen, nicht mehr präsent ist. Vielleicht denken OB Henry Schramm, der hier als Spinnereilehrling ein- und ausgegangen ist, und der Kulmbacher Stadtrat über einen Nachrüstungsbeschluss nach.
Vielleicht macht ja der Autor einen Bratwurststand auf, denn auch hierzu braucht man ja schließlich einen "Klein-Unternehmer". Oder kennt er jemand, der dies machen würde? Typisch Kulmbacherisch ... da ist eine Super-Anlage gebaut worden und schon wird ein "Haar in der Suppe" gesucht.