Bauamtsleiter Norbert Specht von der Wirsberger Gemeindeverwaltung informierte die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung über Kosten und Entwicklungen bei der Einführung des Digitalfunks in Oberfranken. Die wurde ausgerechnet durch den G7-Gipfel verzögert.
Die Oberfranken haben ihre Hausaufgaben in Sachen "Einführung des Digitalfunks" eigentlich gemacht. Von geplanten 109 Sendern sind 104 installiert und funktionsfähig. "Aber die Testphase muss trotzdem verschoben werden", erklärt der Bauamtsleiter des Marktes Wirsberg Norbert Specht, in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Grund: Der G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Oberbayern Anfang Juni.
Denn wegen des Gipfels wurde Oberfranken erst einmal mit einem Auslieferungsstopp für Digitalfunkgeräte belegt. Die verfügbaren Geräte werden bevorzugt nach Oberbayern geliefert, um dort die beteiligten Rettungskräfte mit den modernen Gerätschaften auszustatten.
Immerhin ist seit gestern der Lieferstopp für Oberfranken aufgehoben. "Wir haben heute ein Fax bekommen", sagte Specht.
Doch die Testphase für Digitalfunk finde jetzt erst ab Juli 2015 bis Februar 2016 statt.
Der Markt Wirsberg habe mit Kosten - allein für die Handsprechgeräte - in Höhe von 19 000 Euro zu rechnen, davon werden 14 000 Euro als Zuschuss gewährt. "Aber die Tragetaschen und Antennen sind nicht zuschussfähig, auch die Kfz-Einbaukosten sind nicht zuschussfähig", erklärte Specht die Kostenverteilung. 5000 Euro bleiben also in jedem Fall beim Markt hängen.
40 Empfänger im Einsatz Und bei dieser Erstausstattung sind die Funkmeldeempfänger, die so genannten Pager, die die Feuerwehren im Einsatz haben, noch nicht dabei. "Wir haben in Wirsberg aktuell 40 Pager im Einsatz, aber die gibt es für Digitalfunk noch nicht.
Wir rechnen aber mit weiteren 500 bis 600 Euro pro Pager", erklärt Specht.
Der Bauamtsleiter hofft aber, dass die Pager trotzdem mit 80 Prozent bezuschusst werden, rechnet aber mit Kosten von weiteren rund 20 000 Euro, die auf den Markt zukommen.
Um kleinere Punkte ging es im weiteren Verlauf der Sitzung:
Tourismus Der Markt stellt sich 2015 bei folgenden Messen dar: Dresdener Reisemarkt am 31. Januar; Freizeitmesse Nürnberg am 18. März; Fest der Nationen vom 29. bis 31. Mai in Berlin (mit dem Landkreis).
Feuerwehr Ersatzbeschaffungen für 2271,04 Euro wurden genehmigt. Darunter sind vier Chemikalienschutzanzüge, ein Imkeranzug, ein Lungenautomat, Rettungsmesser und Ersatzteile.
Gemeindewald Der 133 Hektar große Gemeindewald hat der Gemeinde 2014 positive Überraschungen beschert: Der Überschuss betrug 14 850 Euro. Und das, obwohl in der Kulmbacher Straße aufwendige Fällmaßnahmen durchgeführt werden mussten. Heuer wird mit Einnahmen von 36 615 Euro und Ausgaben von 24 565 Euro gerechnet. Försterin Anja Mörtlbauer prognostiziert folglich ein Plus von mehr als 12 000 Euro. Das Gros der Ausgaben (über 14 600 Euro) wird für die Holzernte verwendet, für die Bestandspflege sind 1550 Euro eingeplant, für Neuaufforstungsmaßnahmen fast 5000 Euro.
Breitbandausbau Alle Gebiete in Cottenau, Neufang, Weißenbach und einigen Teilen Wirsbergs, die noch nicht mit Internet versorgt sind, das Geschwindigkeiten von 30 MB aufweist, werden von der Ausbauplanung erfasst.
Ab sofort läuft das Auswahlverfahren - bis 11. März können interessierte Firmen Angebote abgeben.
Bauanträge Ohne Diskussion beschieden die Gemeinderäte zwei Baugesuche positiv: Hermann Lauterbach, Birkenhof 27, will einen alten Schuppen abreißen und dann eine Maschinenhalle errichten. Die Halle soll 16 mal 9,3 Meter groß werden und eine Fassade mit Holzverschalung bekommen, erklärte Bürgermeister Hermann Anselstetter (SPD) die Details. Auch gegen die Aufstockung eines Wohnhauses von Jörg Lauterbach in Weißenbach und die zusätzliche Errichtung eines zwei mal sechs Meter großen Carports gab es keine Einwände.