Viele Kulmbacher Familien gehen bei der Suche nach einem Krippen- oder Kindergartenplatz noch immer leer aus. Die Diakonie wäre bereit, neben dem Hallenbad einen Neubau zu errichten. Doch bis die Bagger rollen, kann es noch dauern.
Kommt nun Schwung in das Thema Kita-Plätze in Kulmbach? In der Hardenbergstraße beginnt demnächst das schwedische Unternehmen Advexa, ein Bürogebäude zur Kita umzubauen. 15 Krippen- und 28 Kindergartenplätze sollen dort entstehen. Der Förderantrag liegt zur Prüfung bei der Regierung von Oberfranken. Den entsprechenden Bauantrag hat der Kulmbacher Stadtrat in der vergangenen Woche genehmigt.
Das entlastet die angespannte Situation, reicht aber noch bei weitem nicht, um den hohen und weiter steigenden Bedarf zu decken. Insgesamt sind der Verwaltung rund 170 Absagen in Kulmbacher Einrichtungen für das kommende Betreuungsjahr bekannt. Selbst unter Berücksichtigung einiger Mehrfachbewerbungen ist klar: Es müssen weitere Plätze geschafften werden, besonders dringend im Krippenbereich.
Im März hatten sich mehrere berufstätige Mütter zusammengetan, um der Stadt Druck zu machen. Sie wollen oder müssen nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten und finden keinen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs. Das Recht ist auf ihrer Seite: Jedem Kind ab dem ersten Jahr einen Betreuungsplatz anzubieten, ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen.
Drei zusätzliche Krippengruppen geplant
Der Stadt Kulmbach ist das Dilemma bewusst, und man versucht, Lösungen zu finden. In Zeiten knapper finanzieller Förderung seitens des Staats und leerer kommunaler Kassen liegen Wunsch und Wirklichkeit allerdings weit auseinander. Nun hat der der Diakonie-Verbund der Stadt einen Vorschlag gemacht: Die "Die Kita gGmbH" oder die Petrigemeinde könnten sich vorstellen, auf dem derzeit als Parkplatz genutzten Eckgrundstück an der Luitpoldstraße neben dem Hallenbad einen Neubau zu errichten - sofern die Stadt den Träger dabei ausreichend unterstützt. Geplant ist eine neue Kita mit drei Kindergartengruppen (75 Plätze) und zwei Krippengruppen (24 Plätze), so Diakonie-Geschäftsführer Karl-Heinz Kuch.
Dem schriftlichen Vorschlag vor einigen Wochen folgte bereits ein Gespräch mit der Stadt. "Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist definitiv vorhanden. Daher würden wir das Vorhaben ausdrücklich begrüßen", so Jonas Gleich, Pressesprecher der Stadt Kulmbach.
Der Neubau wäre ein deutlich vergrößerter Ersatzbau für den in die Jahre gekommenen und stark sanierungsbedürftigen Johann-Eck-Kindergarten der Petrikirchengemeinde, in dem bislang zwei nur Kindergartengruppen Platz haben. Zwei Krippen- und eine Kindergartengruppe mehr brächten eine deutliche Verbesserung des Angebots.
Ein Thema bei dem Gelände neben dem Hallenbad sind mögliche Altlasten im Boden. "Letzte Woche wurden zwei Schürfe gemacht, um die Altlasten in diesem Bereich zu untersuchen." Die Altlastensanierung werde wohl zu hundert Prozent die Stadt machen müssen.