Im Sommer wird die Grundschule Wonsees geschlossen. Die Nachfolgenutzung des Gebäudes ist aber noch nicht geklärt. Hans-Werner Harz kritisiert das "abwartende Verhalten" der Marktgemeinde und stellt einen Kaufantrag.
Es war seit 2009 abzusehen ist und seit 2011 Fakt: Die Wonseeser Schule, die zum Grundschulverband Hollfeld gehört, wird nach Ende des Schuljahres geschlossen. Die letzte verbliebene, vierte Klasse wird im Frühsommer das Gebäude verlassen.
"Eigentum verpflichtet" Doch was wir dann aus dem Schulhaus? Im März 2011 hatte Bürgermeister Günther Pfändner (CSU) das Angebot, das Gebäude vom Verband mit sofortiger Wirkung zu übernehmen, abgelehnt. "Eigentum verpflichtet", hatte Pfändner erklärt - in dem Wissen, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem die Schule in den Besitz der Gemeinde übergehen wird.
Wann das sein wird? "Das muss der Schulverband entscheiden", sagt Pfändner heute, macht aber deutlich, dass das durchaus schon im Sommer sein könnte.
Würde keine Nachfolgenutzung gefunden, könnte das große Haus zu einer enormen Belastung für den Markt werden. "Wir müssten es ja weiter heizen", sagt der Bürgermeister und macht deutlich, dass es die Gemeinde nicht unbedingt verpachten, sondern am liebsten verkaufen würde. Da das Haus noch nicht im Besitz des Marktes ist, seien noch keine konkreten Schritte eingeleitet worden, so Pfändner, der die Bürger Anfang des Jahres aufgefordert hatte, Vorschläge einzubringen.
Kritik am Gemeindevorgehen Für das abwartende Vorgehen der Gemeinde hat Hans-Werner Harz kein Verständnis. Seit über vier Jahren sei die Schließung ein Thema.
Deshalb könne man von der Gemeinde erwarten, dass sie sich schon im Vorfeld des Eigentumsübergangs mit einer Nachfolgenutzung befasse, sagt der Vorsitzende des neu gegründeten Ortsverbands der Freien Wähler. Harz will die Zukunftsfrage thematisieren, wird, wie er betont, als Privatmann einen Kaufantrag stellen.
"Ich will, dass die Zukunft des markanten Gebäudes in der Öffentlichkeit transparent behandelt wird, kann mir gut vorstellen, dass im Schulhaus beispielsweise Büros untergebracht werden." Er kenne Interessenten, die eventuell mit in das Gebäude einziehen würden, sagt Harz, der es auch für denkbar hält, dass etwa die Diakonie Wonsees-Kasendorf oder auch die Gemeinde selbst Räumlichkeiten nutzt.
Die energetischen Mängel des Schulhauses ließen sich durch die verschiedensten Energiekonzepte lösen, ist Harz überzeugt.
Vorschläge anhören Dass sich der Markt mit seinen Vorschlägen und auch mit einem attraktiven Kaufangebot ("Wir geben die Schule nicht für einen Euro her") befassen würde, stellte der Bürgermeister fest. Wie Pfändner mitteilte, gibt es aber auch einen Künstler aus der Region, der sich vorstellen könne, aus dem Schul- ein Kunsthaus zu machen.
Barwisch: Beschluss gefallen Die Zeit drängt: Denn der Zeitpunkt, an dem das Schulhaus in den Gemeindebesitz übergeht, ist nah. Schon im Sommer sei das der Fall.
Wenn die letzten Schüler das Gebäude verlassen, gehe das Eigentum automatisch in den Besitz der Marktgemeinde über, sagt die Vorsitzende des Schulzweckverbands, die Hollfelder Bürgermeisterin Karin Barwisch. Das sei eine Entscheidung, die der Schulverband längst getroffen habe.