Willkommen in Bürokratistan

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Foto: Stephan Tiroch
Foto: Stephan Tiroch

Fußballspielen ist das Größte für viele Jungs (und auch Mädchen). Sie kicken gerne im Verein, lernen Teamgeist und Durchsetzungsvermögen und machen die Erfahrung, einen Sieg gebührend zu feiern, aber auch mit einer Niederlage umgehen zu können.

Dafür sorgen jede Menge engagierte Trainer und einsatzbereite Eltern, die allesamt viel Freizeit opfern, um dem Nachwuchs den Spaß am Fußballsport zu ermöglichen. Denn darum sollte es ja in erster Linie gehen. Könnte man meinen.

Doch mit dem Spaß kann es ganz schnell vorbei sein, wenn sich die Beteiligten nicht penibel an die Regeln des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) halten. Zum Beispiel in Sachen Spielerpass. Da möchte ein Kind am Samstag bei der Kreismeisterschaft der F-Junioren in der Dreifachturnhalle zum ersten Mal beim Turnier antreten, freut sich schon auf den Wettkampf, aber: Es fehlt eine entscheidende Unterschrift von BFV-Seite auf den komplett vorliegenden Dokumenten, und der lokale BFV-Vertreter will oder darf nicht unterschreiben.
Warum braucht es dann überhaupt BFV-Vertreter vor Ort, fragt man sich da schon etwas ratlos.

Um die Aufregung noch perfekt zu machen, werden dem Verein, den Trainern und der Mannschaft gleich noch Geldstrafe, ein Verfahren vor dem Sportgericht und die Disqualifizierung vom Turnier (letzteres per Lautsprecherdurchsage gut hörbar für alle) angedroht, sollte der nicht spielberechtigte Fußballer zum Einsatz kommen.
Nur mal zur Erinnerung: Die Rede ist hier von Acht- und Neunjährigen Kindern, die einfach nur Fußball spielen und dabei Spaß haben wollen. Die Kinder wissen das, die Trainer wissen das und auch die Eltern - nur dem BFV und seinen Vertretern scheint da neu zu sein.