Eine kleine Partei, ein großes Ziel: Marco Oettinghaus von der Werte Partei möchte die Politik in seiner Heimatgemeinde Mainleus mitbestimmen.
Der 47-Jährige aus Schwarzach strebt bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2020 nach dem Chefsessel im Rathaus. Die Voraussetzung dafür wurde bei der Nominierungsversammlung am Samstag in der Gaststätte "Zum Gründla" in Kulmbach gelegt.
Inklusive des Kandidaten waren sechs stimmberechtigte Mitglieder gekommen (zehn Mitglieder hat die vor zwei Jahren in Kulmbach gegründete Partei insgesamt). Fünf Mitglieder wählten Oettinghaus als Bürgermeisterkandidaten sowie einzigen Kandidaten auf der Gemeinderatsliste. In beiden Fällen enthielt sich Oettinghaus, der zugleich als Wahlleiter fungierte, der Stimme.
Was will der 47-Jährige mit seiner Kandidatur erreichen? "Ich wünsche mir mehr Transparenz in der Politik, auch auf der kommunalen Ebene", sagt er. Jeder Bürger solle verstehen, was im Rathaus entschieden und wofür Geld ausgegeben wird. Erreichen könne man dies beispielsweise dadurch, dass schon in der Tagesordnung für die Marktgemeinderatssitzungen die anstehenden Themen ausführlich dargestellt werden.
Gegen wachsende Verschuldung
Kritisch sieht Oettinghaus die wachsende Pro-Kopf-Verschuldung in seiner Gemeinde. Mit Zahlen kann er die aktuelle Entwicklung und eventuell notwendige Veränderungen (noch) nicht untermauern: "Bevor ich Forderungen aufstellen kann, muss ich erst einen Einblick gewinnen und sichten, was da ist. Wenn ich gewählt werde, werde ich das tun."
Auch auf konkrete Themen für seine politische Arbeit will sich der 47-Jährige derzeit nicht festlegen. Beim Bauen mehr auf Ökologie zu achten, den Bürgern finanzielle Anreize zu geben, Zisternen für Regenwassernutzung und Solaranlagen zu errichten - das gehört zu den Dingen, die er gerne verwirklicht sehen würde.
Warum er sich für den geeigneten Bewerber um das höchste politische Amt in der Gemeinde sieht? "Ich setze auf Wahrheit und Aufrichtigkeit", sagt der Feinwerkmechanikermeister, der bislang noch keine politische Erfahrung hat. Er stelle sich nicht zur Wahl, weil er nach einem Posten strebe, sondern weil die Kandidatur an ihn herangetragen worden sei. "Menschen haben mich angesprochen und gesagt, ich wäre der Richtige, weil sie zu mir Vertrauen haben. Deshalb kandidiere ich."
Das Wort Wahlkampf nimmt Oettinghaus nicht gerne in den Mund: "Ich kämpfe nicht gegen jemanden, sondern werbe um Vertrauen für mich. Und wenn ich das bekomme, will ich mein Bestes geben."