Werner Gräbner war über 50 Jahre Dirigent

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Der scheidende Dirigent Werner Gräbner bei einer Probe. Fotos: Dieter Hübner
Der scheidende Dirigent Werner Gräbner bei einer Probe. Fotos: Dieter Hübner
Der neue und der scheidende Obmann, Manfred Hoffmann, und Hellmuth Müller, neben der neuen und dem scheidenden Dirigent, Karin Schulz und Werner Gräbner (von links).
Der neue und der scheidende Obmann, Manfred Hoffmann, und Hellmuth Müller, neben der neuen und dem scheidenden Dirigent, Karin Schulz und Werner Gräbner (von links).
 

Werner Gräbner war über 50 Jahre Dirigent des Trebgaster Posaunenchors. Jetzt nahm er Abschied. Seine Nachfolgerin ist Karin Schulz.

Eine stolze Ära ist zu Ende. Nach 55 Jahren als Chorleiter und Bläser hat Werner Gräbner die Leitung beim Posaunenchor Trebgast abgegeben. Für seine Nachfolgerin Karin Schulz war es noch etwas ungewohnt, das Jahresabschluss-Treffen zu moderieren. "Mitten unter Euch war es wesentlich entspannter", gestand sie ein.
Gesundheitliche Gründe haben Werner Gräbner dazu bewogen, den Dirigentenstab an Karin Schulz weiterzugeben. Gräbner war schon früh mit der Kirchenmusik verwurzelt. Bereits als Schüler hat er im Trebgaster Kirchenchor gesungen. Als er 1961 seine erste Lehrerstelle in Lanzendorf übernahm und dort ein Jahr darauf ein Posaunenchor ins Leben gerufen wurde, wurde er gebeten, die Leitung zu übernehmen.


"Der Lehrer muss das können"

Gräbner: "Ich konnte weder Trompete oder Posaune blasen, noch dirigieren." Aber damals habe es geheißen: "Der Lehrer muss das können." Und es funktionierte, zumindest fünf Jahre lang. Denn 1967 wurde er nach Trebgast versetzt und übernahm den dort seit 1954 bestehenden Posaunenchor. Damit begann eine Erfolgsgeschichte.

Zusammen mit dem Kirchenchor begründet der Posaunenchor den seit vielen Jahren hervorragenden kirchenmusikalischen Ruf Trebgasts im Dekanat und Landkreis Kulmbach. Gräbner, der von 1982 bis 1998 auch den Bezirksdekanats-Posaunenchor leitete, hat daran großen Anteil. Nur sehr wenige Posaunenchöre können wohl auf eine so herausragende Leitung über 55 Jahre durch eine so prägende Person zurückschauen.


Jung und Alt begeistert

Karin Schulz dankte im Namen des Chores: "Du hast den Chor geprägt. Er trägt ganz stark deine Handschrift. Um uns zu führen, brauchte es einen Pädagogen. Du hast uns gefordert und gefördert. Du hast es immer wieder geschafft, Junge und Alte zusammenzubringen, und zwar so, dass sich alle wohlfühlen. Du wirst immer unser Dirigent sein", lauteten die Dankesworte.


Ein Miteinander

"Dass wir es 50 Jahre miteinander ausgehalten haben, ist eine schöne Sache", bedankte sich dieser selbst für die lange gemeinsame Zeit. "Wichtig war für mich, dass im Posaunenchor keine Autorität vorherrschte. Wir haben es immer so gehalten, dass jeder sagen konnte, was er denkt, wie er es meint." Seiner Nachfolgerin wünschte er viel Spaß und Freude bei ihrer Arbeit im Dienste des Herrn.


Wehmut

Etwas Wehmut klang mit, als sich Gräbner besonders bei seinem langjährigen Obmann Hellmuth Müller bedankte, der ihn auch hin und wieder vertreten hat. Denn auch Hellmuth Müller hielt seine letzte Ansprache, seine 48. als Obmann. "Wir haben zusammen viel erlebt", wandte er sich an Werner Gräbner und übergab ein Geschenk des Chores. "Es war 50 Jahre lang ein vertrautes Miteinander, es gab zu keiner Zeit einen Streit. Wir waren ein eingespieltes Team." Müllers Nachfolge übernimmt Manfred Hoffmann.

Karin Schulz dankte Hellmuth Müller für seine Treue, seine Zuverlässigkeit, sein Mitdenken und Mitgestalten. "Der Chor wurde bisher von zwei Säulen gestützt: Werner war die eine, du die andere. Ihr beide seid etwas Besonderes."


Reibungsloser Übergang

Pfarrer Peter Ahrens freute sich, dass der Übergang so reibungslos vonstatten geht. "Wir unterstützen den Weg des Posaunenchores nach Kräften, so gut wir können."
"Gott loben, das ist unser Amt". Mit diesem Spruch der Posaunenchöre startete der Chor in eine neue Ära.