Weil "Fair Trade" bei jedem selbst beginnt

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Warben für die Zertifizierung (von links): Dorle Frey vom "Fair-Ein" Kulmbach, Ingrid Flieger (Steuerungsgruppe), Heike Rahn, ("Eine-Welt-Laden") Kulmbach und MdB Uwe Kekeritz (Die Grünen)Vanessa Druse-Baum
Warben für die Zertifizierung (von links): Dorle Frey vom "Fair-Ein" Kulmbach, Ingrid Flieger (Steuerungsgruppe), Heike Rahn, ("Eine-Welt-Laden") Kulmbach und MdB Uwe Kekeritz (Die Grünen)Vanessa Druse-Baum

Die ersten Schritte auf dem Weg zur Zertifizierung des Landkreises sind getan. Das wurde bei einer Info-Veranstaltung der Steuerungsgrkppe deutlich.

"Fair fängt nicht in Afrika an, fair fängt bei uns an" - fasste MdB Uwe Kekeritz bei der Informationsveranstaltung "Was Sie schon immer über Fair Trade wissen wollten ..." im Pfarrsaal St. Hedwig das Wichtigste schon eingangs zusammen. In Kooperation mit dem "Fair-Ein" Kulmbach, Verein für eine gerechte Welt, hatte die Steuerungsgruppe "Fair Trade Landkreis Kulmbach" zu einer Informationsveranstaltung rund um den fairen Handel eingeladen.

Der Startschuss zur "Fair-Trade"- Zertifizierung des Landkreises war im Sommer letzten Jahres mit der Gründung der Steuerungsgruppe gefallen. Diese wird in den nächsten Jahren Projekte und Veranstaltungen zum Fairen Handel initiieren. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem Merkmal "fair". Ziel ist es, auch die Konsumenten im Hinblick auf "Bio" und "Regional" zu sensibilisieren. Jeder Einzelne kann für sich selbst überlegen, was er beziehen kann und so den Gedanken der Nachhaltigkeit im Alltag umsetzen, sagte Ingrid Flieger von der Steuerungsgruppe.

Firmen sollen mit ins Boot

Für die Zertifizierung müssen mehrere Kriterien erfüllt werden - zum Beispiel, dass die Kommune zur Unterstützung des fairen Handels selbst fair gehandelte Produkte verwendet. Das Landratsamt bietet neben dem fairen Kaffee in der Kantine bei öffentlichen Sitzungen fairen Tee und Kekse an und verschenkt zu Weihnachten faire Geschenke.

Damit der Gedanke des "Fair Trade Landkreises Kulmbach" umgesetzt werden kann, müssen auch die Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe mit ins Boot geholt werden. Mindestens zwei faire Produkte müssen in fünfzehn lokalen Einzelhandelsgeschäften und acht Gastronomiebetrieben angeboten werden, um die Voraussetzungen für die Zertifizierung zu erfüllen.

Sechs Gastronomiebetriebe und acht Geschäfte haben bereits zugesagt, entsprechende Produkte zu verwenden. "Unser Anspruch ist natürlich, dass wir nicht nur die Mindestanforderungen erfüllen, sondern über den ganzen Landkreis aktiv sind und sich so viele wie möglich beteiligen", sagt Flieger.

Und: Der Landkreis finanziert für den Agenda-21-Kaffee "Fairer Franke" sowohl das Logo als auch die Aufkleber für Himmelkron und Kulmbach.

Trainingsbälle aus Pakistan

Das Sport viel bewegen kann, ist nicht neu. Um den Gedanken des Fairen Handels auch in die Gesellschaft hinauszutragen, kooperiert die Steuerungsgruppe deshalb auch mit Schulen, Kirchen und Vereinen. Erste Aktion war die Übergabe von Trainingsbällen an die Schulen, die in Pakistan zu fairen Bedingungen hergestellt worden waren.

Als nächstes Projekt sollen Baumwolltaschen mit dem Logo des Landkreises angeschafft werden. "Bewusst eingekaufte Siegel helfen den Produzenten, oder auch das Einkaufen im Weltladen", erklärte Heike Rahn, Mitarbeiterin im "Eine-Welt-Laden" in Kulmbach.