Stellen Sie sich vor, Sie finden morgens im Briefkasten statt Ihrer Zeitung nur einen Zettel: Sie möchten sich Ihre Zeitung doch bitte im Laden um die Ecke abholen. Der Verkäufer im Laden verlangt dafür zwei Euro: "Ist ja schließlich mit Bedienung!" Das geht nicht, meinen Sie? Das geht doch. Die Bahn sagt, wie.
Silvestervormittag am Kulmbacher Bahnhof. Ein Wochenendausflug steht an. Für den Weg dorthin gibt's ein günstiges Ticket aus dem Automaten. Kein Grund also zur Hetze. An den Fahrkartenautomaten allerdings kleben Papierschilder: Fahrkarten gibt's heute nur im Reisebüro um die Ecke. Nun gut, man ist ja flexibel.
Im Reisebüro sitzt schon eine Kundin. Die hat Zeit. Und viele Fragen. Das dauert. Und dauert. Und die Uhr läuft. Und läuft.
Endlich hat sich die Kundin entschieden. Unser Ticket rattert schnell aus dem Drucker. Und kostet zwei Euro mehr als sonst. Klar, ist ja mit Bedienung. Die nette Mitarbeiterin im Reisebüro zuckt hilflos die Schultern: Sie habe darauf keinen Einfluss. Wir glauben ihr das. Aber wir ärgern uns. Lang zu diskutieren, können wir uns wegen der fortgeschrittenen Zeit nicht leisten.
Also schnell rüber auf den Bahnsteig. Dort teilt die Bahn mit, dass der gewünschte Zug Verspätung hat. Soll man sich da schon wieder ärgern? Lieber nicht.
Freuen wir uns einfach, dass wenigstens die Anzeigetafel auf dem Bahnsteig funktioniert. Ohne Aufpreis.
Die Bahn hat in diesem Fall fast ihr Monopol, außer ihr Fahrt mit Agilis. Dann wäre euch das nicht passiert, denn dort gibt es ja einen Kartenautomaten im Zug und das Problem ist gelöst. Bevor man sich aufregt hätte man das Ticket auch Online günstiger kaufen und sogar selber ausdrucken können.