Ab Johanni sind manche Dinge Tabu. Warum das so ist und was es mit dem 24. Juni noch so auf sich hat.
Am Freitag war ein ganz besonderer Tag. Johanni. Sie wissen das! Ich weiß das! Die meisten wissen das! Was ich mich aber jedes Jahr aufs Neue frage: Woher weiß das der Spargel?
Denn der hat - wie immer pünktlich am 24. Juni - schnell mal sein Wachstum eingestellt. Er brauche jetzt Ruhe bis zum nächsten Frühjahr, kann man lesen.Nun, so ganz überzeugt mich das nicht.
Warum nicht nur der Spargel einen Stichtag hat
Und schon stellt sich mir die nächste Frage: Was hat der Spargel mit dem Rhabarber zu tun? Nun, zumindest ist auch für dieses Knöterichgewächs Johanni der Stichtag für die Ernte, wobei Rhabarber ja nicht gestochen, sondern geschnitten wird - aber lassen wir das.
Vermutlich ärgert sich das rot-grüne Gemüse darüber, dass die Tage jetzt wieder kürzer werden. Es wird schlichtweg sauer, was sich daran zeigt, dass der Anteil an Oxalsäure im Stängel ansteigt und die ist - in höherer Konzentration genossen - giftig.
"Am Tag, als der Regen kam"
Johanni war zumindest heuer auch der Tag, an dem sich viele Menschen, vor allem Gartenbesitzer wie ich, ein Lied von Dalida wünschten. Sie sang dereinst, genauer gesagt im Jahr 1959: "Am Tag, als der Regen kam, lang ersehnt, heiß erfleht, auf die glühenden Felder, auf die durstigen Wälder lalalala." So richtig schön schnulzig.
Und tatsächlich waren am Freitag Niederschläge angekündigt, also verzichtete ich auf das morgendliche Gießen. Doch während die Kollegen aus anderen Ecken des Landkreises heftige Güsse meldeten, taumelten in Thurnau nur ein paar Tröpfchen vom Himmel, die lange vor dem Aufprall auf dem Beet oder im Wasserfass schon wieder verdunstet waren.
Ja, Ja, Johanni. Vor dem 24. Juni soll man übrigens auch keine Hecke schneiden. Laut Experten erst danach. Aber nur, wenn man Lust dazu hat, füge ich hinzu.