Warum ich die Schwarzen liebe

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Symbolbild: Archiv/Martin Schutt /dpa
Symbolbild: Archiv/Martin Schutt /dpa

Mit den Schwarzen ist das so eine Sache: Entweder man mag sie. Oder man mag sie nicht. Und daran lässt sich in aller Regel auch durch gutes Zureden nichts ändern.

Mit den Schwarzen ist das so eine Sache: Entweder man mag sie. Oder man mag sie nicht. Und daran lässt sich in aller Regel auch durch gutes Zureden nichts ändern.

Das wurde mir neulich am Bratwurststand klar. Die Frau, die vor mir dran war, bestellte ein Paar im Ganzen. "Aber bitte nicht von den schwarzen", verlangte sie noch. Die Verkäuferin drehte und wendete die Würste mit der Gabel und suchte tatsächlich die beiden blassesten Exemplare aus.

Mich schüttelte es insgeheim: Blasse Bratwürste, womöglich noch mit einem rosa Kern - nichts für mich! Folgerichtig ergänzte ich meine Bestellung um den Hinweis, dass es ruhig welche von den richtig dunklen sein dürften.

Die Verkäuferin schmunzelte, griff sich einen Topf, der auf dem Grill ganz an der Seite stand und präsentierte mir zwei schwarze... ach was: dunkelschwarze Exemplare. "Die da?" fragte sie. Das war selbst mir zu viel: Die Transformation von der Wurst zur Holzkohle war in diesem Fall eindeutig zu weit vorangeschritten.

Erneut drehte und wendete die freundliche Verkäuferin jede Wurst und fand tatsächlich zwei Exemplare, die dunkelbraun waren, an manchen Stellen ein bisschen schwarz, ein bisschen runzelig, aber nicht bis zur Winzigkeit verschrumpelt. Der Kundin vor mir wäre das eindeutig zu arg gewesen. Aber wenn es um Bratwürste geht, kann ich aus vollster Überzeugung sagen: Ich mag die Schwarzen.