Es wird gelockert, auch in Bayern. Wann aber die Gastronomie und der Einzelhandel an der Reihe sind?
Das Leben läuft so langsam wieder an. Nicht nur Friseure und Fußpflege, auch Gärtnereien, Baumärkte und Blumenläden dürfen öffnen - weil etwa das Blumengeschäft ansonsten allein bei Discountern stattfinden würde, die überrannt würden. Das sagt unser Ministerpräsident, der in der Pandemie bis dato ja nicht gerade als Lockerungspräsident bekannt geworden ist.
Der Freiheitsdrang wird größer
Ob man überhaupt schon lockern soll? Darüber streiten sich Virologen und Politiker. Und Überraschung, Überraschung: Obwohl er selbst eigentlich gar nicht klein beigeben will, lockert jetzt auch Markus Söder, der zu spüren bekommt, dass der Freiheitsdrang der Bürger größer wird, die Zustimmung zu seiner Politik der harten Bandagen mehr und mehr schwindet. Ich denke mal: Söder hat das Stimmungsbarometer fest im Blick, lässt im Wahljahr die Zügel schon allein deshalb etwas los.
Die Stimmung ist schlecht
Dabei ist die Stimmung bei vielen Geschäftsleuten weiter am Tiefpunkt. Bei all denen, die - anders als der Friseur und Blumenhändler - weiter auf Lockerungen warten. Die gibt es auch in Kulmbach zuhauf: Die Gastwirte etwa oder auch die Händler in der Innenstadt, die nicht verstehen können, dass sie ihre Ware nicht an den Mann oder die Frau bringen dürfen. Warum sie dafür kein Verständnis haben? Weil ihnen eh keiner die Bude einrennt (was leider schon vor Corona so war) und sie davon überzeugt sind, dass die Gefahr, dass ein Laden zum Hotspot wird, äußerst gering ist, wenn die Kundenzahl minimiert und Hygienevorschriften eingehalten werden. Weitaus geringer als die Gefahr, dass große Supermärkte, die vielfach gestürmt worden sind, zum Superspreader werden.
Lockerung als Mittel im Kampf gegen das Virus?
Ob die Politik bald auch für den Einzelhandel lockert? Wir werden es sehen. Und wer weiß: Vielleicht würde die behutsame Öffnung der Geschäfte ja gerade in Kleinstädten wie Kulmbach die Käuferströme entzerren. So könnte eine Lockerung sogar ein Mittel im Kampf gegen das Virus werden.