Vor Harsdorf steht ein Jahr der großen Investitionen

1 Min
Die Arbeiten für den Garagentrakt am Bauhof der Gemeinde Harsdorf gehen in die Endphase. Für das Projekt sind im Haushalt 55 000 Euro eingeplant. Foto: Werner Reißaus
Die Arbeiten für den Garagentrakt am Bauhof der Gemeinde Harsdorf gehen in die Endphase. Für das Projekt sind im Haushalt 55 000 Euro eingeplant. Foto: Werner Reißaus

Der Harsdorfer Gemeinderat verabschiedet einen 3,9-Millionen-Haushalt. Die Corona-Krise sorgt für Unsicherheiten.

In der letzten Sitzung der laufenden Amtsperiode hat der Gemeinderat einstimmig den Haushalt 2020 verabschiedet. Das Zahlenwerk hat ein Gesamtvolumen von knapp 3,9 Millionen Euro, auf den Verwaltungshaushalt entfallen 1,81 Millionen, auf den Vermögenshaushalt 2,07 Millionen Euro.

Bürgermeister Günther Hübner (CSU) meinte, dass der Haushalt von vielen Investitionen geprägt ist. Er nannte hier den Straßenunterhalt, die Instandsetzung des Hochbehälters Oberlaitsch, die Erneuerung von Kanälen sowie die teilweise Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel.

Von einer erneuten Stabilisierungshilfe geht die Gemeinde Harsdorf derzeit nicht aus. Auch ob alle Einnahmen so realisiert werden können, ist nach Einschätzung Hübner wegen der Corona-Pandemie nicht klar. Auf die sonst bei Haushaltsverabschiedungen üblichen politischen Aussagen verzichtete er.

Konsolidierung wird fortgesetzt

Wegen der anstehenden Wasser- und Kanalbauten sei eine Nettoneuverschuldung notwendig, so der Bürgermeister. Vorrangiges Ziel sei es, die begonnenen Maßnahmen abzuwickeln, das Haushaltskonsolidierungskonzept fortzuschreiben, keine großen freiwilligen Leistungen zu gewähren und die Weiterentwicklung der Infrastruktur nur mit Zuschüssen zu verfolgen.

"In Abstimmung mit der Rechtsaufsicht muss das Darlehen von 250 000 Euro ausschließlich für Wasser- und Kanalbaumaßnahmen verwendet werden", sagte Hübner. Alle anderen Projekte wie die Fertigstellung der Bauhofgarage müssten "aus dem Haushalt" erwirtschaftet werden." Auf die Planung des neuen Feuerwehrgerätehauses will der Gemeinderat allerdings nicht verzichten, zumal derzeit nicht bekannt ist, wie künftige Konjunkturpakete aussehen werden.

Im Verwaltungshaushalt besteht nach den Worten Hübners wie immer sehr wenig Handlungsspielraum, dennoch habe man eine Personalverstärkung für den Bauhof eingeplant. Die Verschuldung steige auf voraussichtlich 907 665 Euro, was 922,42 Euro pro Einwohner entspreche.

"Die Verbesserung der Wasserversorgung verlangt uns viel ab", sagte der Bürgermeister. Die Erschließung des Zettmeiseler Baugebiets laufe planmäßig. "Vielleicht können wir die rückläufige Einwohnerentwicklung doch etwas stoppen."

Hoher Kassenkredit

Kämmerer Tobias Müller betonte, dass die vom Bürgermeister angesprochenen Projekte bis zum Eingang der Zuwendungen beziehungsweise der Beitragseinnahmen über den Kassenkredit vorfinanziert werden müssen. Deshalb sei auch ein Kassenkredit von 750 000 Euro erforderlich. Inwieweit dieser tatsächlich ausgeschöpft werden muss, bleibe abzuwarten.

Die Verbesserung des Abwasserkanals im Tulpenweg und die Sanierung der Wasserversorgungsanlage einschließlich des Anschlusses an die Fernwasserversorgung Oberfranken erstrecken sich auch in das Finanzplanungsjahr 2021. Beide Maßnahmen müssen auch 2021 abgeschlossen und endgültig abgerechnet sein, um für die Gemeinde Harsdorf wichtigen Fördergelder zu erhalten.

Kommt neues Gerätehaus?

Während der Etat 2020 einstimmig vom Gremium verabschiedet wurde, gab es beim Investitionsprogramm und der Finanzplanung der kommenden Jahre, das den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses als nächstes Großprojekt mit knapp 1,3 Millionen Euro beinhaltet, jeweils eine Gegenstimme von Thomas Böhner (FW).

Was die Finanzplanung der Jahre 2021 bis 2023 angeht, stellte Kämmerer Tobias Müller fest, dass die Projekte nicht ohne eine Nettoneuverschuldung von voraussichtlich 1,2 Millionen Euro durchführbar sein werden.