Von Winterfans und Schneeschippern

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Foto: Archiv/Gabriele Hänseler
Foto: Archiv/Gabriele Hänseler

In diesen Tagen teilt sich Deutschland in Winter-Fans und Winter-Hasser! - Die einen sind glücklich und froh, dass endlich Schnee liegt und die Nächte knackig kalt werden, die anderen blicken sehnsuchtsvoll auf den Kalender, der in acht Wochen Frühling verheißt.

Freilich: Jetzt haben wir erst einmal Winter, der nicht mehr - wie in früheren Zeiten - ab Ende November gnadenlos herrscht, sondern offenbar allenfalls noch (wie uns Meteorologen in der vergangenen Woche gelehrt haben) überraschend "einbrechen" kann.

Tatsächlich? - "Wintereinbruch" im Winter? Man mag es kaum glauben und rätselt zugleich, ob es fürderhin auch "Sommereinbrüche" im Sommer geben mag - etwa wenn nach einigen wolkigen Tagen mit 23 Grad Höchsttemperatur eine Hitzeperiode mit über 35 Grad Celsius beginnt?

Aktuell aber sorgt der weiße Niederschlag automatisch auch für verstärkte körperliche Betätigung, etwa beim Abkehren der Autoscheiben oder beim Schneeschippen. Schippen - oder schieben? Verwendet wird beides, wobei man das "Schippen" von der Schippe (norddeutsch für Schaufel) ableiten kann, das man heute noch vom Spruch "Jemanden auf die Schippe nehmen" kennt.
Natürlich kann man Schnee nicht nur schaufeln, sondern auch schieben - vom Gehweg auf die Straße zum Beispiel, im Zweifelsfall aber lieber nicht vom eigenen auf das Nachbargrundstück.

Ungeachtet all dieser sprachlichen und witterungsbedingten Fragen zähle ich mich jedenfalls eher zu denjenigen, die dem Winter nicht allzu viel abgewinnen können und lieber in den drei anderen Jahreszeiten die Natur genießen. Und die sich freuen, wenn der Schnee von heute endlich wieder Schnee von gestern ist.