Verkehr in Stadtsteinach: Viele Gefahren, wenig Spielraum

2 Min
Viel Platz steht den Fußgängern entlang der B 303 im Ortszentrum von Stadtsteinach nicht zur Verfügung. Begegnen sich zwei Lastwagen, sind sie oft gezwungen, die Gehwege zu überfahren. Fotos: Barbara Herbst
Viel Platz steht den Fußgängern entlang der B 303 im Ortszentrum von Stadtsteinach nicht zur Verfügung. Begegnen sich zwei Lastwagen, sind sie oft gezwungen, die Gehwege zu überfahren. Fotos: Barbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
 
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
 
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
 
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
 
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
Verkehrsschau in Stadtsteinach: Wie lassen sich gefährliche Situationen entschärfen? Foto: Brbara Herbst
 

Vertreter der Stadt und der Verkehrsbehörden trafen sich am Donnerstag, um gemeinsam Lösungen für die Stadtsteinacher Verkehrsprobleme zu suchen.

Fußgänger leben gefährlich im Ortszentrum von Stadtsteinach. Die Bundesstraße 303 führt mitten durch die Stadt. Die Straße hat nur Mindestbreite.Trotzdem sind die Gehsteige nur schmal, an den meisten Stellen nicht breit genug für Kinderwagen oder Rollstuhl, und gelegentlich weichen Lastwagen im Begegnungsverkehr auch noch auf die Gehsteigstreifen aus. Nicht aus Bosheit, sondern weil sie nicht anders können.


Was ist machbar und erlaubt?

Diese unbefriedigende Verkehrssituation ist der Hauptgrund dafür, dass sich die meisten Stadträte und viele Stadtsteinacher Bürger den Bau der Umgehungsstraße wünschen. Das Planfeststellungsverfahren dafür ist kurz vor dem Abschluss, doch bis der Verkehr über die neue B 303 rollen wird, werden noch viele Jahre vergehen.

Was kann man in der Zwischenzeit tun, um die Gefahrensituation zu entschärfen? Um das zu klären trafen sich am Donnerstagmorgen Vertreter der Stadt, des Landratsamts, des Staatlichen Bauamts und der Polizei zu einer Verkehrsschau. Gemeinsam wurden die problematischsten Engstellen und Überquerungspunkte begutachtet und überlegt, was baulich machbar und rechtlich erlaubt ist.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit: die Engstellen entlang der Kulmbacher und der Kronacher Straße und der Marktplatz. Könnte man dort, wie von der Stadtratsfraktion der SPD/Offenen Liste gefordert, entlang der beiden Gehsteige im Bereich der gegenüberliegenden Anwesen Marktplatz 4 (ehemals Hümmer) und Marktplatz 5 (Bäckerei Will) Begrenzungspfosten einbauen? Würden diese die Sicherheit erhöhen? Oder vielleicht im Gegenteil neue Gefahrensituationen schaffen?


Stadt darf entscheiden

Alles, was auf der Bundesstraße passiert, ist Sache des Staatlichen Bauamts, alles, was auf dem Gehweg gemacht wird, dagegen Sache der Stadt, so Abteilungsleiter Siegfried Beck vom Staatlichen Bauamt Bayreuth. Das heißt nun freilich nicht, dass die Stadt auf den Gehwegen machen kann, was sie will. Denn es gibt einen Mindestabstand, die eingehalten werden müssen mindestens 25 Zentimeter Sicherheitsraum sind Pflicht.

Auf der anderen Seite haben natürlich nicht nur die Fahrzeuge Rechte, sondern auch die Fußgänger. Für sie ist eine Mindestbreite von 75 Zentimetern vorgesehen, für einen Kinderwagen oder Rollatorfahrer ist das schon zu knapp, und ein Rollstuhlfahrer braucht sogar eine Bewegungsbreite von 1,20 Metern. "Man braucht nicht nachzumessen, um zu sehen, dass der Platz dafür hier nicht ausreicht", sagte Siegfried Beck. Grundsätzlich dürfe die Stadt selbst entscheiden, ob Poller für sie das Mittel der Wahl seien.

Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD), sein Stellvertreter Franz Schrepfer (FW) und die teilnehmenden Stadträte Klaus Witzgall und Wolfgang Heiß (CSU) sowie Knud Espig und Winfried Hempfling (SPD/Offene Liste) möchten von den Experten der Verkehrsbehörden wissen: Gibt es Alternativen? Um das Überfahren der Bordsteinkanten zu blockieren, die Lkw- und Autofahrer zu erhöhter Vorsicht zu veranlassen?

Es gibt verschiedene Varianten von Bordsteinmarkern - reflektierend oder aktiv beleuchtet, die in solchen Situationen zum Einsatz kommen können. Ein Hinweis, der in die weiteren Überlegungen einfließen wird.

Ein Bereich, der vor allem Eltern große Sorgen macht, aber auch Senioren vor Probleme stellt, ist die Verkehrssituation im Bereich Bundesstraße, Bahnhofsstraße, Dammweg/Kellerweg. Hier müssen Kindergartenkinder und Eltern in der einen, Schüler in der anderen Richtung kreuzen, daneben queren viele Menschen, die in die Geschäfte oder die Apotheke wollen. Durch die kurvige Straßenführung ist die Situation sehr unübersichtlich - für alle Verkehrsteilnehmer.


Klarheit durch Verkehrszählung

Käme dort ein gekennzeichneter Überweg, vielleicht auch eine Tempo-30-Regelung in Frage? "Wir brauchen eine Verkehrszählung, damit wir genaue Daten haben, wie viele Fußgänger hier tatsächlich queren", so Siegfried Beck. "Dann reden wir darüber." Die Zählung soll zeitnah stattfinden. Eine neue gesetzliche Regelung, derzufolge in bestimmten Situationen eine innerörtliche Tempo-30-Regelung auch auf Bundesstraßen möglich sein soll, gibt es bereits. Manfred Amschler, Sachgebietsleiter Verkehrswesen beim Landratsamt Kulmbach, wies jedoch darauf hin, dass das Wie der Umsetzung noch nicht geklärt ist. "Das muss noch durch den Bundesrat." Dann werde man die Möglichkeiten prüfen.