Untersteinach nimmt Dobrindt in die Pflicht

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Seit Jahren gehen die Bürger für den Bau der Umgehung auf die Straße. Foto: Matthas Betz/Archiv
Seit Jahren gehen die Bürger für den Bau der Umgehung auf die Straße. Foto: Matthas Betz/Archiv

Während den Bürgern im Heimatwahlkreis von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine Umgehung geschenkt wird, schauen die Untersteinacher und Kauernburger in die Röhre. Die Ungleichbehandlung wollen sie nicht hinnehmen.

Mächtig geschluckt haben die Untersteinacher, als sie in einer Münchener Tageszeitung am 3. März lesen mussten, dass der Bau der Ortsumfahrung Oberau im Heimatwahlkreis von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt - vor Garmisch Partenkirchen gelegen - mit Gesamtkosten von 170 Millionen Euro 2015 begonnen wird. Bürgermeister Heinz Burges (SPD) hat sofort reagiert und in einem Schreiben auf den notwendigen Umgehungsbau der B 289 Untersteinach-Kauerndorf hingewiesen. Auf eine Antwort aus Berlin warte er nach wie vor, sagte Burges in der Sitzung des Gemeinderats.

Rasche Umsetzung gefordert

Er erinnerte daran, dass im Antwortbrief auf den von ihm an Dobrindt am 17.
Dezember gesandten Schreibens Staatssekretärin Dorothee Bär zugesagt hatte, dass das Ministerium die Finanzierung des Projekts B 289 neu in Oberfranken unterstützt, sofern die entsprechenden Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Geld sei ja wohl vorhanden, sagte Burges mit Blick auf das Vorhaben in Oberau. Zudem habe Dobrindt angekündigt, in der zweiten Jahreshälfte ein Paket mit Infrastrukturprojekten zu schnüren. Das Gemeindeoberhaupt erneuerte seine Forderung, die Baumaßnahme in Untersteinach-Kauerndorf so rasch wie möglich anzugehen.

"Nordbayern geht leer aus"

"Meine Befürchtung, dass nach Rosenheim, dem Wahlkreis des ehemaligen Verkehrsministers Ramsauer, jetzt die Gelder für Projekte in den Wahlkreis Dobrindts fließen, hat sich bestätigt. Ich gönne es den Oberbayern, aber die Ortsdurchfahrt Oberau hat lange nicht den Schwerverkehr wie Untersteinach. Mich stört, dass Nordbayern wieder leer ausgeht", sagte Gemeinderat Alfred Vießmann (WGU/FW). . Die hiesige Bevölkerung habe leider keine Lobby und müsse den Lärm sowie Staub "schlucken".