Mehr als 1000 Besucher verbuchte die Veranstaltung, an der die Landkreise Kulmbach, Kronach und Hof teilnahmen.
Das Mühlrad der Stadtsteinacher Schneidmühle drehte sich mit lautem Plätschern. Die Schneidmüller, die tagsüber Baumstämme sägten, waren im wohlverdienten Feierabend. Trotzdem strömten Menschen aus dem gesamten Landkreis und viele Touristen nachts ins Steinachtal. Eine Gruselwanderung zog die Menschen in ihren Bann.
"Vermeiden Sie künstliches Licht. Die Geister werden davon angezogen", warnte Max Haueis, der in der Stadt Stadtsteinach für den Bereich Tourismus zuständig ist. Im Schein der Fackeln wanderten die Gruselfans von der Schneidmühle Richtung Burgruine Nordeck. Im Wald trafen sie auf "Irrlichter", dazu ertönte Hexengelächter, manchmal waren auch Schreie zu hören. Vor der Burgruine Nordeck trafen sie dann auf leibhaftige Geister.
Auch der Chef des Frankenwaldtourismus, Markus Franz, war mit von der Partie. "Alle Aktionen wurden gut angenommen. Wir konnten landkreisübergreifend bei mehr als 80 Events weit über tausend Besucher verbuchen", freute er sich. Die Nachtwanderung zur Burgruine Nordeck zog im Landkreis Kulmbach die meisten Neugierigen an.
Überhaupt waren es die Abend-Events, die den Menschen gefielen - vielleicht auch wegen des Spätsommerwetters. Renate Günther lud zu einer Wanderung auf den Hainberg ein. Auf dem Bergplateau konnten die Teilnehmer den Sonnenuntergang miterleben.
Bürgermeister Roland Wolfrum war stolz, dass Stadtsteinach acht Aktionen auf die Beine gestellt hatte. "Es ist für uns selbstverständlich gewesen, dass wir uns an der Aktion beteiligt haben. Das ist ein Impuls für den Tourismus." Besonders stolz war Wolfrum auf die Schneidmühle. "Sie ist ein Industriedenkmal erster Güte." Max Grampp, Gernot Sesselmann und Roland Fickenscher führten dort den Sägebetrieb vor. Die Mühle wird nur durch Wasserkraft angetrieben. Dagmar und Thomas Hegen waren mit dem Fahrrad aus Kulmbach ins Steinachtal gekommen. "Wir wollten die Mühle schon lange mal in Betrieb sehen", schwärmten sie und waren von der alten Techniker begeistert.
Wolfgang Martin lud zu einer kulinarischen Wanderung durch Stadtsteinach ein. Nicki Lang erläuterte markante Wappen in Stadtsteinach und führte die Teilnehmer in sonst verschlossene Keller. Sepp Madl steuerte viel Wissen rund um die Stadtsteinacher Marterl bei. Der Stadtsteinacher Bräu Jürgen Münch öffnete die Schübel Brauerei und brachte Interessierten die Kunst des Brauens näher.
Auch in Kulmbach war einiges geboten. Touristen freuten sich über die 24-Stunden-Aktion und ließen sich von Kerstin Heinemann im Brauereimuseum die Biergeschichte näherbringen. Sylvia und Jeffrey Keil kamen aus Rostock. "Wir schauen jetzt das Biermuseum an. Bier und Wandern - das gefällt uns", schwärmten die Touristen.