Trebgast wächst gegen den Trend

2 Min
Im Rahmen der Dorferneuerung Lindau ist die Firma STS derzeit dabei, die Fläche vor dem Dorfhaus neu zu befestigen. Rechts im Hintergrund die neue Festscheune. Foto: Dieter Hübner
Im Rahmen der Dorferneuerung Lindau ist die Firma STS derzeit dabei, die Fläche vor dem Dorfhaus neu zu befestigen. Rechts im Hintergrund die neue Festscheune. Foto: Dieter Hübner

Die Gemeinde ist gut aufgestellt, so der Bürgermeister. Auch in den Ortsteilen tut sich einiges. So nimmt zum Beispiel die Dorferneuerung Lindau Gestalt an.

Bürgermeister Werner Diersch belgte sein positives Fazit vor "ausverkauftem Haus" im Landgasthof Friedrich sehr eindrucksvoll mit einigen statistischer Daten. Erfreulich ist die Entwicklung der Einwohnerzahl: Sie ist gegen den allgemeinen Trend um 23 auf 1703 gestiegen. Darunter befinden sich 31 ausländische Mitbürger. 88 Zuzügen standen 60 Wegzüge gegenüber. Weitere Zahlen aus dem Einwohnermeldeamt: acht Eheschließungen, 14 Geburten und 17 Sterbefälle, 21 Gewerbeanmeldungen und zehn Abmeldungen.

Mit dem Bau der Festscheune und des Backofens kam 2016 auch Bewegung in die Dorferneuerung Lindau. Noch Ende letzten Jahres wurde mit dem Wegebau von der Dorfmitte bis zum Sportplatz begonnen. Inzwischen wurde ein neuer Steg angebracht, der über den Ottergraben führt. Weitere Erdarbeiten sind dort derzeit nicht möglich, weil der Boden zu nass ist. Deshalb sind die Mitarbeiter der Stadtsteinacher Firma STS momentan damit beschäftigt, den Platz vor dem Dorfhaus mit einer 30 Zentimeter starken Schotterschicht und zwei Zentimetern Feinkies zu befestigen. Außerdem wurde mit der Vorbereitung der Stellflächen parallel zur Kreisstraße begonnen. Dort entstehen sieben Parkplätze auf Schotterrasen, die zur Entlastung der dortigen Parksituation beitragen sollen. Mit der Errichtung von zwei Spielplätzen im Bereich des Dorfweihers soll "Lindau II" im Juni abgeschlossen und voraussichtlich zum Brunnenfest am 24. Juni eingeweiht werden.

In diesem Zusammenhang appellierte Diersch an die Teilnehmergesellschaft "Lindau I", die Option einer Radwegeverbindung, die, hinter dem Badesee vom Radweg Trebgast-Harsdorf abzweigend, am Lindauer Moor entlang bis zur Leuchauer Höhe führen könnte, nicht außer Acht zu lassen. "Auch wenn dieser Weg nicht jedem nutzen würde, sollte aufgrund der in Aussicht gestellten Zuschüsse diese Möglichkeit verwirklicht werden, bevor das Amt für Ländliche Entwicklung das Projekt einstampft."

Bei der Diskussion ging es im Wesentlichen um Themen, die bereits im letzten Jahr angesprochen wurden: Thomas Hahn erkundigte sich nach der Entwicklung beim Radwegenetz, und Altbürgermeister Siegfried Küspert wunderte sich immer noch über die langen Schließzeiten der innerörtlichen Bahnübergänge. Beide Punkte konnten bislang nicht abschließend beantwortet werden.

Bürgermeister Werner Diersch: "Eine vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) vorgeschlagene Trasse durch das Weißmaintal nach Ködnitz und Kauerndorf, die teilweise über Privatgrundstücke führen soll, scheitert derzeit daran, dass niemand Geld in die Hand nehmen will." Außerdem wollen nach Aussage von zweitem Bürgermeister Albert Kolb einige Landwirte ihren Grund nur für einen Wirtschaftsweg hergeben. "Solange die Trasse nicht gesichert ist, weil sie noch von Sperrgrundstücken blockiert wird, geht hier nichts vorwärts. Ich werde niemand enteignen und nur einer Lösung zustimmen, die von allen Beteiligten unterschrieben wird", so Diersch.


Inakzeptable Wartezeit

"Am Bahnübergang Berliner Straße ergeben sich durch die Schließung der Schranken Wartezeiten bis zu drei Minuten. Dadurch entstehen in der Kulmbacher Straße Autoschlangen bis hinauf zur Dorfschänke", stellte Küspert fest. "Das ist nicht akzeptabel." Der Bürgermeister sagte zu, mit der Bahn AG Verbindung aufzunehmen.
Neubürger Christian Kolb sprach die Parksituation in der Lindauer Straße von der Sparkasse bis zum Schoberthsacker an, wo teilweise an beiden Seiten Autos abgestellt werden. Der Bürgermeister dazu: "Da kann man nur an die Vernunft der Bürger appellieren, die Regeln der Straßenverkehrsordnung einzuhalten."

Hans Lauterbach stört der Hundedreck in seinen Wiesen. Der ist für ihn deshalb so ärgerlich, weil er das verunreinigte Gras nicht verarbeiten darf und ihm dadurch Kosten entstehen.

Siegfried Beck wies darauf hin, die Sanierungsrückstände bei den Straßen nicht aus den Augen zu verlieren. Mit Sicht auf die Gartenstraße regte er an, den unteren Abschnitt bald fachgerecht instand zu setzen, "weil sonst die Schäden so groß werden, dass sie die Gemeinde immer mehr Geld kosten." Bürgermeister Werner Diersch gab ihm Recht. "Wir befinden uns bei der Straßenausbesserung immer in einem Spannungsfeld."