Textilien dominieren inzwischen den Markt bei der Biker-Bekleidung. Worauf der Fahrer bei der Ausrüstung achten sollte, das verrät die Spezialistin von Motorsport Schöpf.
                           
          
           
   
          Die Motorrad-Saison beginnt. Kaum ist das Wetter schöner, sieht man die Biker ihre Runden drehen. Neben einem durchgecheckten Motorrad sollten die Zweiradfahrer auch auf sichere Kleidung achten. Karin Thomas von Motorsport Schöpf erklärt, was der Biker heute trägt.
"Leder war früher das Nonplusultra", erklärt die Expertin. Denn Leder halte einfach am meisten aus. Dennoch würden die Biker - etwa 90 Prozent - inzwischen lieber zu textiler Ausrüstung greifen, weil die angenehmer zu tragen, wind- und wasserdicht sowie atmungsaktiv sei. Hinzu komme die Möglichkeit, das Futter aus dem Kleidungsstück zu entfernen. "Man kann einfach mehr variieren." 
  
  Auch die Fahrschulen fordern die richtige Ausrüstung Die Minimal-Ausstattung ist in den Augen von Karin Thomas neben dem Helm eine Motorrad-Jacke, -Hose und -Schuhe. Sie gilt inzwischen auch bei den Fahrschulen. "Es ist gut, dass Leute, die den Motorrad-Führerschein machen, von oben bis unten richtig angezogen sein müssen. Früher ist man ja mit Jeans und Turnschuhen in die Fahrstunde." Wenn Biker in T-Shirt und kurzen Hosen über die Straßen zischen, kann sie nur den Kopf schütteln.
  
  Helme: Unterschiede in Preis und Gewicht Bei den einzelnen Ausrüstungsgegenständen gibt es natürlich große Unterschiede. Helme aus Polycarbonat seien günstig und mit Blick auf die Sicherheit nicht minderwertiger als andere Materialien, müssen aber nach vier bis fünf Jahren ausgetauscht werden. Wesentlich länger hält der Kopfschutz aus Glasfaser - über zehn Jahre. Zudem sei so ein Helm extrem leicht. Sogar noch weniger Gewicht habe Carbon-Kevlar, "hier bekommt man aber unter 500 Euro fast nichts."
Jacken und Hosen seien in der Regel mit Protektoren an Schultern, Ellenbogen, Rücken und Hüfte ausgestattet. Wer sehr sportlich unterwegs ist, der trägt neben einem Rückenpanzer noch einen Schutz im Bereich der oberen Halswirbel. 
  
  Handschuhe sollten wasserdicht sein Worauf man bei Handschuhen achten sollte: "Sie sollten wasserdicht sein", empfiehlt die Expertin, die bereits seit 26 Jahren in der Motorrad-Branche arbeitet. Vielfahrern empfiehlt sie Handschuhe aus Känguru-Leder, die besonders weich und anschmiegsam - aber auch teuer - seien.
Bei den Schuhen gibt es einen Trend, der wohl besonders junge Leute ansprechen wird, vermutet Karin Thomas: halbhohe, wasserfeste Schuhe aus Rindsnappa-Leder mit Knöchelschutz - in Sneakers-Optik. "Die sehen aus wie normale Schuhe." 
Funktionell ist auch Motorrad-Unterwäsche. Die sei nicht nur atmungsaktiv, sondern besonders geschmeidig, so dass sich der Kombi leichter ausziehen lässt.
War Motorradfahren früher mehr eine Männerdomäne, so gebe es inzwischen immer mehr Frauen, die Gefallen an dem Hobby gefunden haben - entsprechend sei auch die Auswahl an spezieller Frauen-Motorradkleidung gestiegen. 
  
  Minimumausrüstung kostet etwa 700 Euro Knapp 700 Euro koste die Mindestausstattung an Motorrad-Kleidung: 200 Euro sollte man in den Helm investieren, eine Textil-Jacke schlägt etwa mit der gleichen Summe zu Buche. Zwischen 130 und 190 Euro kostet eine Hose, ein Hunderter ist für ein paar Motorrad-Schuhe weg. Für eine Lederkombi muss man zwischen 500 und 800 Euro rechnen. 
Und wie bei fast allem gilt: "Nach oben gibt es keine Grenzen."