Jede Kommune ist laut Tierschutzgesetz verantwortlich dafür, Fundtiere zu versorgen. Diese Aufgabe ist schließlich an den Tierschutzverein delegiert worden. Wir übernehmen diese Aufgabe für die Stadt und den gesamten Landkreis Kulmbach, als Gegenleistung bekommen wir von jeder Gemeinde pro Einwohner und Jahr 50 Cent. So kommen etwa 30 000 Euro zusammen.
Reicht das aus?
Eigentlich nicht. Laut Berechnungen des Tierschutzbundes müsste die Abgabe auf bis zu 1,50 Euro ansteigen, um die Kosten zu decken. Das Geld aus diesem Topf reicht uns leider in keinem Jahr aus. Wenn so, wie vor einigen Jahren in Presseck, allein für eine Kastraktionsaktion 2500 Euro auflaufen, weiß man, wie schnell die Summe aufbraucht ist. Es gab früher nur 25 Cent, die Verdoppelung auf 50 haben unsere Kommunen glücklicherweise mitgetragen. Aber wir wissen, dass Städte und Gemeinde selber in finanziellen Schwierigkeiten stecken.
Wie wichtig sind Spenden?
Keine Frage, sehr wichtig. Das Spendenaufkommen ist laut unseres Kassiers Hans Beyer in den vergangenen Jahren um annähernd zehn Prozent gestiegen, hier stehen wir als Verein ganz gut da. Die Vermittlungsgebühren für Tiere sind weitere wichtige Einnahmeposten. Und natürlich die Beiträge unserer knapp 600 Mitglieder. Die Zahl geht aber leider eher zurück. Es sind viele ältere Menschen darunter, und die Jungen kommen nicht entsprechend nach.
Lassen sich Menschen schwerer für den Tierschutz begeistern?
Man muss permanent auf sich aufmerksam machen, Imagewerbung ist bedeutsam, um im Gespräch zu bleiben. Das Tierheimfest am Wochenende (siehe Infobox) ist enorm wichtig. Es gewährt auch Einblicke in unsere Arbeit und auf unsere Tiere. Gut zu wissen, dass wir einen harten Kern von rund 40 Aktiven haben, der uns auch bei den Vorbereitungen unterstützt. Ohne die geht es nicht. Die Bandbreite der Hilfen unserer Ehrenamtlichen reichen vom Futterholen bis zum Rasenmähen. Es gibt lediglich drei Festangestellte bei uns.
Wie läuft die Vermittlung?
Bei den Hunden hat sich die Situation mittlerweile entspannt, zwei Vierbeiner konnten wir erst vor kurzem vermitteln. Nun sind zwei unserer neun Zwinger wieder frei. Allerdings haben wir auch einige Langzeitinsassen wie unseren Spike, einen Kategorie-1-Hund, der in Bayern nicht vermittelt werden darf und sein Leben wohl hier verbringen wird. Unser WM-Orakel Popeye dürfte uns auch erhalten bleiben. Es kann aber jederzeit wieder sein, dass wir volles Haus haben. Nur mal so als Hausnummer: Es gab allein eine Familie im Landkreis, die trotz Tierhalteverbots immer wieder Hunde und Katzen hatte. Allein aus diesem Haus haben wir im Laufe von zehn Jahren über 100 Tiere rausholen müssen. Was wäre Ihr Wunsch? Die Traumvorstellung wäre: Jeder Tierhalter ist vernünftig und kümmert sich entsprechend. Dann wären wir irgendwann überflüssig. Aber das wird wohl nicht passieren.
Tierheimfest Am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, findet wieder das Tierheimfest statt. Zum Programm zählen eine Tombola mit über 200 Preisen, Flohmarkt, Zaubershow, Hüpfburg und das beliebte Strohhaufenspiel. Für Getränke und warmes Essen sowie Kaffee und Kuchen ist gesorgt. An diversen Infoständen informieren Vereine, Tierärzte etc. über ihre Arbeit. An beiden Tagen gibt es wieder Livemusik: Samstag spielen "New Sound", am Sonntag "Rocktime". Die Öffnungszeiten: Samstag 12 bis 18 Uhr, Sonntag 10.30 bis 17 Uhr.
Es sind 2000 Preise, nicht nur 200.