Das Tierheim Kulmbach machte erneut einen schrecklichen Fund. Zwei erst wenige Wochen alte Kätzchen wurden bei 32 Grad ohne Wasser und Futter ausgesetzt.
- Tierheim Kulmbach: Zehn Wochen alte Kätzchen bei extremer Hitze ausgesetzt
- Zwei Katzen-Babys ohne Wasser oder Futter in Transportbox gefunden
- Tierheim schockiert und sauer: "Riesen Sauerei" sei mit "nichts zu entschuldigen"
- Tierheimleitung berichtet: "Extrem viele ausgesetzte Tiere" innerhalb der letzten Wochen
Das Tierheim Kulmbach machte erneut einen schrecklichen Fund. Mehrere Tiere wurden in einer Transportbox aus Plastik bei extrem hohen Temperaturen ausgesetzt. Glücklicherweise fand der Besitzer des Grundstücks in der Oberen Weinberggasse in Burghaig die zwei kleinen Katzen rechtzeitig vor seinem Gartentor.
Tierheim Kulmbach entsetzt: Katzen-Babys ohne Wasser und Futter vor Gartentor abgestellt
"Wir vermuten, dass sie noch nicht lange dort waren, weil die Box noch sehr sauber war", erläutert Tierheimleiterin Carina Wittmann inFranken.de. "Diese Billig-Boxen sind nicht ideal belüftet und an dem Tag hat es über 30 Grad gehabt - das hätte auch ganz anders ausgehen können."
Die etwa zehn Wochen alten Kätzchen seien ohne Wasser oder Futter ausgesetzt worden, dadurch hätte für sie "ernste Lebensgefahr" bestehen können. "Sie hätten verhungern, verdursten oder in der Hitze jämmerlich zugrunde gehen können. Das ist eine riesen Sauerei und ist auch mit nichts zu entschuldigen", meint Tierheimleiterin Wittmann verärgert.
Da die zwei weiblichen jungen Katzen bei ihrem Fund keinen Parasiten-Befall aufwiesen, bestehe der Verdacht, dass es sich um reine Wohnungskatzen handelt. Die Tiere seien "sehr verängstigt und ausgehungert", sonst aber völlig gesund. "Im Moment ist es sehr extrem. So viele ausgesetzte Tiere wie in den letzten sechs Wochen hatten wir seit eineinhalb Jahren nicht".
Sauer ergänzt Wittmann: "Wenn man sich Tiere anschafft, sollte man den Arsch in der Hose haben und die Tiere, wenn man sie nicht mehr versorgen will oder kann, wenigstens im Tierheim abgeben." Deshalb gäbe es bei dem Tierheim Kulmbach auch bewusst keine Abgabe-Gebühren.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich erst vor wenigen Wochen: Tierheim Kulmbach in Schock wegen furchtbarem Fund - "sag mal, geht es noch?"
Als während der Lockdowns unzählige Leute Tiere erwarben, war mir das klar, denn diese armen Seelen dienten nicht als Familienmitglieder mit eigenen Bedürfnissen, sondern wurden als Zeitvertreib skrupellos missbraucht.
Keine Abwägung, ob ein Tier zum eigenen Leben passt. Als langjährige Tierhalter wissen wir alle, dass Tierhaltung nicht ausschließlich Freude bereitet und man in seinem Freizeitverhalten eingeschränkt ist. Hinzu kommen nicht unerhebliche Kosten.
Wie bei der Schnäppchen-Jeans, einmal getragen, als Fehlkauf identifiziert und weg damit.
Gewiss kann bei jedem Menschen eine unvorhersehbare Situation eintreten wie z.B. Krankheit, Pflegefall in der Familie oder gar der eigene frühzeitige Tod.
Allerdings lässt sich eine notwendige Rückkehr an den Arbeitsplatz wohl kaum als unvorhersehbare Situation bezeichnen. Ebenfalls nicht, den Spaß an Zeitvertreib zu verlieren.
Ich bin so froh, dass die armen Kätzchen gerettet wurden. Viele andere Tiere leider nicht.
Der Begriff "Riesen Sauerei" trifft es bei weitem noch nicht. Mir treibt so etwas die Zornesröte ins Gesicht, wenn offensichtlich unterbelichtete und empathielose Menschen sich anmaßen, mit hilflosen Tieren so umzugehen. Da stell ich mir vor, ein Kleinwagen und diese schamlosen Tierquäler da reingesetzt, Türen zu und ein Stündchen in der prallen Sonne die Wärme genießen lassen. Sorry, aber mir geht das dermaßen auf den Zeiger, dass ich einfach keine anderen Worte finden kann.
Es geht noch schlimmer. Als mein Freigängerkätzchen von einem Auto verletzt wurde (in einer normalerweise äußerst ruhigen, verkehrsarmen Gegend), habe ich alles liegen und stehen lassen und bin mit der Kleinen zum Tierarzt. Außer einer Rißwunde am Bein Gott sei Dank nichts passiert, aber der Kommentar von einem Herrn dazu:" Gibt doch genug Katzen, einfach mit einem Spaten erschlagen". Diese Einstellung ist noch viel grausamer als die Aussetzung, wo die Möglichkeit besteht, dass die Tierchen einen neuen Platz finden. Damit will ich die "Riesensauerei" mit ausgesetzten Tieren aber nicht schönreden. Das ist furchtbar und findet jedes Jahr statt, zu Weihnachten ein Kuscheltier für die Kinder, in der Urlaubszeit nix wie weg damit. Und wie ja bereits von "Kopfschütteln" erwähnt, ist es mit vielen Corona-Tieren auch nicht anders. Und im Zuge der Inflation wird es nochmal schlimmer werden. Ich rede da nicht von Menschen, die die Tiere einfach nicht mehr ernähren können, sondern denen, die es nicht mehr wollen, weil man sonst beim eigenen Freizeitvergnügen sparen müsste.