Im März nahm das Tierheim Kulmbach 18 illegal transportierte Katzenbabys in schlechtem Zustand auf. Trotz deutlicher Ansagen wurden die Tierschützer zu früh mit Anfragen überhäuft. Jetzt gibt es ein Update.
Am 14. März 2024 stoppte die Bundespolizei auf der A6 bei Waidhaus in der Oberpfalz einen Bus mit 18 acht bis zwölf Wochen alten Katzenbabys. Viel zu jung waren die Scottish Folds ohne ausreichende Luftzufuhr zusammengepfercht. Bei der Rasse mit den Knickohren handele es sich laut dem Tierheim Kulmbach, das die Tiere aufnahm, um eine Qualzucht. In Deutschland sei das Züchten und Ausstellen verboten.
Kurz nachdem die Tierschützer die Neuankömmlinge vorgestellt hatten, wurden sie mit Anfragen überhäuft. Doch es war noch viel zu früh für die Vermittlung. Am Dienstag (30. April 2024) teilte das Tierheim nun ein Video mit einem Teil der aufgepäppelten Kitten und kündigte die baldige Vermittlung an. Auch das löste eine Welle der Entzückung aus - doch Interessenten müssten sich über mögliche Probleme im Klaren sein.
Update vom 30.04.2024: Tierheim Kulmbach sucht "verantwortungsbewusste Menschen" für illegal eingeführte Katzenbabys
Fidel tollen die sichtlich erholten Jungtiere in ihrem neuen, größeren Raum während der Tollwut-Quarantäne. Es handele sich um die stabileren, bereits geimpften Katzen der Gruppe. "Sie haben die Impfung sehr gut weggesteckt und sich alle allgemein sehr gut erholt und haben endlich schön zugenommen", sagt eine Tierpflegerin im Video. In zwei Wochen dürften sie die Tollwutquarantäne verlassen und in ein neues Zuhause ziehen. Somit starte sie bald die Vermittlungsanfragen.
Viele Tierfreunde zeigen sich begeistert: "Wunderschön, was ihr aus den Kleinen gemacht habt" und "Zucker. Hoffentlich finden sie ein tolles zu Hause", kommentieren sie beispielsweise. Auf der Webseite findet das Tierheim jedoch auch ernste Worte: "Gesucht werden verantwortungsbewusste Menschen, die wissen, was es heißt, eine Katze dieser genetisch krankgezüchteten Katzen aufzunehmen. Wichtig ist uns, dass jeder, der überlegt eine zu adoptieren, sich vorab informiert, was eventuell für gesundheitliche Probleme und damit verbundene Kosten auftreten können."
Diese seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar. Der Gendefekt dieser Rasse wirke sich negativ auf Knorpel und Knochenbau aus, wie das Tierheim bereits informierte. Auf Anordnung vom Veterinäramt sei die Schutzgebühr für die Tiere mit 450 Euro deutlich teurer. Hinzu komme ein Kastrationspfand von 300 Euro. "Mehr tot als lebendig" wurden kürzlich drei Kätzchen vor einem Tierheim in der Oberpfalz ausgesetzt. Eine Spur führt nach Franken.
Erstmeldung vom 18.03.2024: "Könnt ihr euch sparen": Tierheim Kulmbach findet deutliche Worte
Der 37-jährige Besitzer habe angegeben, die Tiere für einen Bekannten nach Paris zu transportieren, heißt es vonseiten der Polizei. Die Reise hätte jedoch "ein Teil dieser Katzen mit Sicherheit nicht überlebt", meldet sich das Tierheim zu Wort. Die Tiere seien in einem Staufach in Boxen gepfercht gewesen, "wo auch keine Luft hereinkam." Auch der bayerische Landesverband des Deutschen Tierschutzbundes kommentiert: "Die Katzen waren mit acht bis zwölf Wochen noch viel zu jung für den Transport". Die Tierschützer aus Kulmbach teilten in einem Video das Schicksal der Katzen mit einem deutlichen Hinweis.
"Ganz wichtig: bitte, bitte, bitte keine Anfragen", appelliert das Tierheim. "Die Tiere sind beschlagnahmt und es wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen, bis sie zur Vermittlung stehen." Zudem müsse man erst schauen, wie die Kätzchen sich entwickeln, auch gesundheitlich. Die Bitte der Tierschützer wurde offensichtlich jedoch zahlreich ignoriert. Genervt teilt das Tierheim mit: "Die Kleinen waren gerade ein paar Stunden bei uns und wir wurden überschüttet von Anfragen."
wer wegen diesen Kätzchen anruft ,will diese und sicher keine anderen Tiere .
Entweder weil sie halt selten und niedlich sind ,
oder auch aus Mitleid und um was Gutes zu tun .
Das ist jedesmal so wenn über solche Fälle berichtet wird .
Die Gründe können alles mögliche sein .
Aber Jedem am Telefon lang und breit jedesmal alles zu erklären ,
kostet sehr viel Zeit die bei wichtigen Arbeiten fehlt .
Manches geht halt nicht immer sofort wie die Anfrager meinen .
Die Tierchen müßen ja erstmal in Quarantäne ,
sie können ja auch Krankheiten aus dem Ausland mitgebracht haben .
ev. müßen auch erst die rechtlichen Zustände geklärt werden .
Das kann alles dauern, wer wirklich Interesse hat ist auch bereit zu warten .
" Will haben und das Sofort " geht halt nicht immer nach Wunsch .
Das Nürnberger Tierheim wurde auch schon angegangen wegen einem größeren Welpentransport ,weil sie die Hunde nicht sofort an die ersten Anrufer abgegeben haben .
Bei allem Verständnis für die tragischen Umstände, sollte man jetzt doch auch die Interessenten nicht in einen Sack mit den Züchtern stecken. In drei Wochen kommt wieder ein Bericht, dass das Tierheim aus allen Nähten platzt und dringend Interessenten gesucht werden.
Die Tiere sehen halt putzig aus. Es ist doch verständlich.
Man könnte die Nachfragen auch in eine für das Tierheim nützliche Richtung lenken und auf die anderen Tiere hinweisen, die abzugeben sind.
Statt das positive Momentum zu nutzen, reagiert man hier recht forsch und abweisend.
Der nächste Kofferraum ist längst auf der Autobahn. Da werden die Frust- Reaktionen oder blinde Schuldzuweisungen keinen Einfluss haben.
Die Menschen werden immer widerwärtiger....da glauben wohl wieder mal viele, sie könnten so eine arme Qualzucht im Tierheim zum Schnäppchenpreis bekommen... einfach nur ekelhaft in Kauf zu nehmen, dass ein Tier lebenslang starke Schmerzen hat, nur damit dumme Menschen ein Modetier präsentieren können
Ich hoffe sehr, das Tierheim gibt sie zum Preis ab, den auch ein Züchter dafür verlangen würde und macht Interessenten klar, dass sie auch mit ständigen Tierarztkosten rechnen dürfen