Markus Rupprecht vom THW legt los wie die Feuerwehr. Foto: Barbara Herbst
Teambesprechung - von links: Lukas Theuer, Anna Henkel, Linda Müller, Markus Rupprecht, Jakob Theuer und André Leckelt. Foto: Barbara Herbst
Markus Rupprecht (Zweiter von rechts) macht die Übungen vor; von links: Jakob Theuer, Sebastian Geymeier (verdeckt), Oliver Höhn und André Leckelt. Foto: Barbara Herbst
Zeitnahme: Stoppuhr war gestern. Foto: Barbara Herbst
Lukas Theuer und ...
... Daniela Batzer schnappen sich den Medizinball, Fotos: Barbara Herbst
Markus Rupprecht am Boden. Foto: Barbara Herbst
Von links: Jan Passing, Jürgen Hochgesang, André Leckelt und Daniela Batzer. Foto: Barbara Herbst
Oliver Höhn ...
... gibt alles ...
... auf der Hindernisbahn. Fotos: Barbara Herbst
Simon Erhardt, Jakob Theuer und André Leckelt (von links) schauen dem Kollegen bewundern zu. Foto: Barbara Herbst
Bei Daniela Batzers Kür am Schwebebalken ...
... können die Kollegen staunen. Fotos: Barbara Herbst
Markus Rupprecht kann Schwebebalken auch. Foto: Barbara Herbst
Lukas Theuer hüpft ...
... über den Kasten und ...
... legt das Gepäckstück wieder ab, ...
... dann geht's durch die Stangen ins Ziel. Fotos: Barbara Herbst
Immer dienstags dienstlich schwitzen: Damit ihnen beim Einsatz nicht die Luft ausgeht, treiben das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr gemeinsam Dienstsport. Damit sind sie eine in Bayern einmalige Besonderheit.
In der Sporthalle Weiher geht es Dienstagabend locker zu. Ein buntes Häuflein von 20 Mann, darunter einige Frauen, wuselt auf dem Kunststoffboden rum. Statt ihrer Uniform haben die Feuerwehrleute und THW-Helfer Sportkleidung angelegt. Die Rettungskräfte tun beim Dienstsport etwas für ihre Fitness - dienstlich schwitzen sozusagen, damit ihnen beim Einsatz nicht die Luft ausgeht.
Wichtig für Einsatz mit Atemschutz
"Wir trainieren für das Deutsche Feuerwehr-Fitness-Abzeichen", erklärt Jürgen Hochgesang, der bei der Feuerwehr die Position eines Kreisbrandmeisters bekleidet. Nun ist eine Grundfitness immer nützlich, aber speziell für Einsatzkräfte auch erforderlich, um beispielsweise bei Feuer einen Innenangriff mit Schwerem Atemschutz im verqualmten Gebäude durchzuhalten.
Beim Training heißt es diesmal: Helm ab zum Hindernislauf. Zirkeltraining ist angesagt. Während Markus Rupprecht, Sportbeauftragter des THW, mit einigen Kollegen den Parcours aufbaut, weist Hochgesang darauf hin, dass das Deutsche Feuerwehr-Fitness-Abzeichen mit dem Sportabzeichen vergleichbar ist. Das DFFA gibt's in Gold, Silber und Bronze. Dafür sind Leistungen aus den Bereichen Ausdauer, Kraft und Koordination nachzuweisen.
Auf der Endlosleiter
Hochgesang ist ehrgeizig: Er tritt in der Altersklasse der 45- bis 49-Jährigen (AK 5) an. "60 Höhenmeter bei der Endlosleiter will ich schaffen." Das wäre Gold. Ohne Training ist da nichts zu machen. Das gilt auch für den 5000-Meter-Lauf: Da müsste er 26 Minuten schaffen; in der Altersgruppe bis 29 Jahre (AK 1) gibt es erst ab 20 Minuten Gold. Oder Bankdrücken: Bei 38 Wiederholungen mit der 40-Kilo-Hantel bekäme Hochgesang Gold, in der AK 1 sind dafür 50 Wiederholungen nötig.
Inzwischen ist alles aufgebaut: Schwebebalken, Medizinbälle, Slalomstangen, Kasten und Matten. Sportchef Ruprecht erklärt den Kollegen, was zu tun ist. Als erste geht Daniela Batzer an den Start. Zwei Minuten glatt braucht die 24-Jährige aus Unterzaubach. "A bissla" ist sie außer Atem, aber nicht arg. Man sieht, dass sie regelmäßig Sport treibt. "Drei- bis viermal pro Woche, Fußball, Jogging, Fitness-Studio und Dienstsport", sagt die Feuerwehrfrau, die beruflich im Kulmbacher Rathaus ebenfalls mit dem Feuerwehrwesen zu tun hat. Am Dienstsport gefällt ihr vor allem die Kameradschaft, auch mit dem THW.
Technisches Hilfswerk hat angefangen
Das ist das Stichwort für den Kreisbrandmeister. Das Technische Hilfswerk habe vor vier Jahren den Dienstsport eingeführt, die Feuerwehr sei später dazugekommen. Das gute Miteinander ist laut Hochgesang "eine Besonderheit". Dass es in Kulmbach "mit Feuerwehr und THW zusammen so gut funktioniert", sei in Bayern einmalig. Mehr sagt er dazu nicht, aber die Kumpels außenrum nicken.
Und schon geht es weiter auf dem Parcours. Lukas Theuer ist an der Reihe. Der 23-jährige Rugendorfer, der in der Freizeit joggt und fit bleiben will, kommt auch problemlos durch. Er macht schon seit elf Jahren beim THW mit. Die Begeisterung für Technik hat ihn zum Katastrophenschutz gebracht. Er gehört zur Räumgruppe ("Wegebau und Baggerfahren, das lernt man alles") und hat schon einige Einsätze bei Autounfällen oder Überschwemmungen hinter sich.
Von Bowling bis Beachvolleyball
Nach und nach kommen alle Dienstsportler dran und sind mit Eifer bei der Sache. "Es gibt keinen Tag, an dem wir heimgehen und nicht sagen: Schön war's wieder heute", sagt Hochgesang und erklärt, "dass wir auch abwechseln". Volleyball, Basketball, Hockey, Trimm-Pfad, Bowling oder Beachvolleyball an der Kieswäsch, "damit für jeden was dabei ist".
Und selbst wenn mal mehr als die üblichen 20 Sportler kommen sollten, macht sich Sportchef Rupprecht keine Sorgen: "Wenn's 50 Leute werden, können wir sie auch beschäftigen. Unser Motto lautet: Wer da ist, ist da. Es gibt keinen Zwang, es geht um Fitness und Spaß an der Bewegung."