Storchenhorst in Altdrossenfeld wurde erneuert

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In luftiger Höhe werden die Störche hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder nisten. Fotos: LBV
In luftiger Höhe werden die Störche hoffentlich auch im nächsten Jahr wieder nisten. Fotos: LBV
Der alte Horst war im Laufe der Jahre marode geworden.
Der alte Horst war im Laufe der Jahre marode geworden.
 
Mit dem Hubsteiger erreichen die Helfer ihren Arbeitsplatz.
Mit dem Hubsteiger erreichen die Helfer ihren Arbeitsplatz.
 
Eine Holzplattform bietet die Unterlage für den neuen Nistplatz.
Eine Holzplattform bietet die Unterlage für den neuen Nistplatz.
 

Wenn sich ein Storchenpaar in seinem Horst nicht mehr wohlfühlt, zieht es weiter. Damit das im Storchendorf Altdrossenfeld (Kreis Kulmbach) nicht passiert, wurde der Horst auf dem Kamin der Brauerei Schnupp in einer Gemeinschaftsaktion erneuert.

Ob auch ein Storchenpaar manchmal das Bedürfnis hat nach einer gründlichen Renovierung des gemeinsamen Heims? Genaues verraten die Vögel nicht. Aber sie signalisieren deutlich, wenn sie sich irgendwo nicht mehr wohlfühlen: Dann ziehen sie einfach weiter.

Das soll im Storchendorf Altdrossenfeld nicht passieren. Deshalb wurde in einer Gemeinschaftsaktion der Storchenhorst auf dem Kamin der Brauerei Schnupp erneuert. Die Kreisgruppe Kulmbach im Landesbund für Vogelschutz, das Technische Hilfswerk, die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Kulmbach und nicht zuletzt die Familie Schnupp haben sich zusammengetan, um den Vögeln die Rückkehr aus dem Winterquartier im nächsten Frühling so angenehm wie möglich zu machen.

Ramponiert und brüchig

"Der alte Horst war sehr marode", berichtet der LBV-Kreisvorsitzende Erich Schiffelholz.
Das Blech, das den Nistkorb vor Wärme und Abgasen aus dem Schlot schützen soll, machte einen recht ramponierten Eindruck. Der geflochtene Korb war brüchig geworden und die Zweige, mit denen das Storchenpaar sein Heim ausgepolstert hatte, gammelten teilweise vor sich hin. Daran war nicht zuletzt das Wetter des letzten Sommers mit lang anhaltenden Regenfällen schuld. "Außerdem war die ganze Konstruktion sehr schwer geworden", sagt Schiffelholz.
Zeit also für eine Runderneuerung. Ungefähr 2000 Euro hat die gekostet, ein ganzer Tag Arbeit war dafür nötig. Zunächst einmal wurde der alte Horst entfernt. Ihren Arbeitsplatz in luftiger Höhe erreichten die Helfer mit einem Hubsteiger. Dann wurde Stück für Stück der neue Horst aufgebaut.

Zunächst wurde wieder ein Schutz-Blech angebracht. Darauf montierten die Storchen-Experten einen Holzrost von etwa 1,80 Metern Durchmesser als Unterlage für den eigentlichen Nistkorb. Der hat einen Durchmesser von etwa 1,70 Metern und ist gut 25 Meter hoch. Durch die umlaufende Kante soll verhindert werden, dass Nistmaterial nach unten fällt.

Äste als Starthilfe

Störche sind, das nimmt man jedenfalls an, standorttreu. So genau lässt sich das freilich nicht sagen: Die Tiere werden nicht mehr beringt. Um zu vermeiden, dass die Altdrossenfelder Störche, wenn sie im Frühjahr aus ihrem Winterquartier ins Rotmaintal zurückkehren, ihr neues Heim womöglich nicht erkennen, wurden nach Abschuss der Bauarbeiten gleich reichlich Äste in den neuen Korb gelegt. Erich Schiffelholz: "Das ist eine Art Starthilfe. So erkennen die Vögel den Korb leichter als Nistgelegenheit."

Vielleicht hat ein Storchenpaar ja tatsächlich manchmal das Bedürfnis nach einer gründlichen Renovierung des gemeinsamen Heims. Dann dürfte es im Frühling sicherlich gelingen, die Vögel in Altdrossenfeld zu halten. Und sie dazu zu animieren, ebenso fleißig weiter zu brüten, wie sie das in den zurückliegenden Jahren schon getan haben.