Dieser Tage überschlagen sich die Firmen im Landkreis schier vor Spendenbereitschaft.
500 Euro da, 1500 Euro dort - es ist ein wahre Freude, mitzubekommen, wie wohltätige Zwecke kurz vor dem Fest großzügig bedacht werden.
Neben der sozialen Ader ist dabei freilich auch der Wunsch der Unternehmen, dass die örtliche Zeitung darüber berichten möge. Denn wer tut schon gerne Gutes und spricht nicht darüber?
Wohlweislich haben wir schon vor vielen Jahren eine Grenze gezogen: 2500 Euro müssen es schon mindestens sein, ehe wir mit Bild und Text berichten - andernfalls könnten wir uns das gesamte Jahr hindurch vor Spendenfotos gar nicht retten, mit immer den selben Zutaten: nebeneinander aufgereihten Menschen und überdimensionalen Schecks. Und in der Adventszeit dürften wir Sonderausgaben produzieren...
Die ersten 24 Tage im Dezember stellen uns ohnehin vor besondere Herausforderungen: täglich zu viel Weihnachtsstimmung, mit all den Konzerten und Feiern - oder gerade genug, denn der Leser vor Ort möchte natürlich über das Ereignis in
seinem Dorf lesen - während sein Nachbar vielleicht kopfschüttelnd bei der Morgenlektüre sitzt und denkt: haben die denn keine anderen Themen als ständig Weihnachten?
Und wenn es um die Menge geht, kann die sogar bei einzelnen Beiträgen eine Rolle spielen: ja, ein schöner Bericht - aber hättet Ihr nicht noch ein paar Fotos mehr bringen können? - Hätten wir freilich, aber zu Ungunsten anderer, über deren Themen wir auch gerne berichten möchten. Und vielleicht sogar ganz ohne "Stille Nacht" und Spendenscheck.