Stellungnahme aus dem Kulmbacher Rathaus: Lieber eine CD kaufen

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Dirigentin Ljubka Biagioni und ihre Sofia Symphonics gaben in der ausverkauften Dr.-Stammberger-Halle ein Weihnachtskonzert. Im Nachgang gibt es Diskussionen wegen eines Zwischenrufs bei den Dankesworten von OB Henry Schramm. Foto: Sonny Adam
Dirigentin Ljubka Biagioni und ihre Sofia Symphonics gaben in der ausverkauften Dr.-Stammberger-Halle ein Weihnachtskonzert. Im Nachgang gibt es Diskussionen wegen eines Zwischenrufs bei den Dankesworten von OB Henry Schramm. Foto: Sonny Adam
Uwe Angermann, schäftsleitender Beamter im Kulmbacher Rathaus. Foto: Archiv
Uwe Angermann, schäftsleitender Beamter im Kulmbacher Rathaus. Foto: Archiv
 

Geschäftsleitender Beamter Uwe Angermann äußert sich zu der Diskussion um einen Zwischenruf bei den Dankesworten von OB Henry Schramm.

Zu dem Zwischenruf beim Weihnachtskonzert mit Ljubka zu Guttenberg und dem Orchester Sofia Symphonics (BR vom 12. Dezember) sowie zu den Leserbriefen "Weniger ist manchmal mehr" (BR vom 16. Dezember/siehe unten) und "Respektloser Zwischenruf" von Angelika Ettenauer (BR vom 13. Dezember/siehe unten) erreichte uns eine Stellungnahme aus dem Kulmbacher Rathaus.

Geschäftsleitender Beamter Uwe Angermann schreibt: "Zweifellos war das Weihnachtskonzert in der Stadthalle am 10. Dezember ein musikalisches und künstlerisches Highlight im Veranstaltungskalender. Baronin Ljubka zu Guttenberg mit ihren Sofia Symphonics und dem Chor hat alle Herzen der Gäste wunderbar berührt.

Ich kann den Zwischenruf der - nach der Stimme - älteren Dame und den Inhalt des Leserbriefes von Herr Thomas Heinl in keiner Weise nachvollziehen. Sicher wissen nicht allzu viele Besucher, welcher Anstrengungen es überhaupt bedarf, ein Orchester in dieser Kategorie mit einer Dirigentin von internationaler Klasse und fast 100 Mitwirkenden für die Stadthalle zu verpflichten, die nur 700 Besucher fasst.


Alles in Bewegung gesetzt

Dies ist nur möglich, weil die Stadt Kulmbach, insbesondere OB Henry Schramm, zusammen mit zahlreichen Unterstützern und außerordentlichem Engagement der Dirigentin, in ideeller wie auch finanzieller Hinsicht, alles in Bewegung setzten, damit die Besucher in den musikalischen Hochgenuss zu einem annehmbaren Preis kamen.

Oberbürgermeister Schramm wollte sich nach der Aufführung höflich, herzlich und charmant bei Baronin zu Guttenberg bedanken. Bereits im zweiten Satz zur Hinleitung auf die Dankesworte kam voreilig ein gellender Zwischenruf, der die durch das Konzert erzeugte andächtige Weihnachtsstimmung störend und befremdlich trübte und nicht, wie diese Dame meinte, die Worte des Oberbürgermeisters.


Höflichkeit und Anstand

Es ist ein Zeichen von Höflichkeit, Anstand und Pflicht, dass sich das Stadtoberhaupt für ein sehr schönes Konzert, das auch mit lang anhaltendem Applaus von allen bedacht wurde, im Namen aller Anwesenden bedankt. Ich habe nach dem Konzert mit zahlreichen Gästen gesprochen, und niemand hatte nur annähernd Verständnis für diesen Zwischenruf. Offensichtlich sprach der OB (fast) allen aus dem Herzen.

Vielleicht sollten sich solche Besucher lieber eine CD der Symphoniker kaufen und im Wohnzimmer alleine den musikalischen Klängen lauschen, wenn man sich in einem öffentlichen Konzert durch anständige Dankesworte gestört fühlt."


Leserbrief Thomas Heinl: Weniger ist manchmal mehr

"Entgegen der Annahme, dass lediglich eine Person die Rede im Anschluss an ein schönes Konzert als störend empfand, hatte ich dasselbe Gefühl wie die von Frau Ettenauer angegriffene, mir unbekannte Frau, die sich lediglich durch einen kurzen, spontanen Zwischenruf äußerte.

Beim Reden ist weniger manchmal mehr, gerade zur Weihnachtszeit und in diesem Fall zu diesem Zeitpunkt am Ende dieses gelungenen Konzerts."


Leserbrief Angelika Ettenauer: Respektloser Zwischenruf

"Ein äußerst gelungener Abend. Orchester und Chor haben uns in Weihnachtstimmung versetzt und für einen besinnlichen Abend gesorgt. Genauso hatte ich mir das gewünscht.

Leider hat erst eine weiblichen Person durch ihre Respektlosigkeit mit einem Zwischenruf für eine beklemmende Stimmung gesorgt. Fremdschämen in höchster Form."

Wenn sie die Höflichkeit und Intelligenz besessen und das Ende der Rede abgewartet hätte, hätte auch sie begriffen, dass unser OB nur die Wahrheit aussprach und sich für diesen Abend in unser aller Namen bedanken wollte.