Spielabbruch in Danndorf: Harte Strafen drohen

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Beim Spiellabbruch in Danndorf stand es 1:0 für Vatanspor Kulmbach II. Wie die Auseinandersetzung zwischen dem jungen Schiedsrichter und den Vatanspor-Spielern zu bewerten ist, entscheidet das Sportgericht.
Beim Spiellabbruch in Danndorf stand es 1:0 für Vatanspor Kulmbach II. Wie die Auseinandersetzung zwischen dem jungen Schiedsrichter und den Vatanspor-Spielern zu bewerten ist, entscheidet das Sportgericht.

Nach dem Spielabbruch im B-Klassen-Spiel zwischen dem FSV Danndorf und Vatanspor Kulmbach II ist jetzt das Sportgericht am Zug. Das Verfahren könnte nach Einschätzung von Spielleiter Gerd Rieß, Weidenberg, durchaus vier bis sechs Wochen dauern.

Wie berichtet, ist die Partie am 3. Oktober in Danndorf in der 65. Minute von Schiedsrichter Felix Röhrich (SV Motschenbach) abgebrochen worden. Nach Aussage von Danndorfer Beobachtern ist der junge Unparteiische von einem türkischen Spieler attackiert und geschlagen worden. Die Gäste behaupten das Gegenteil, der Schiedsrichter habe einen Vatanspor-Fußballer geschlagen.

Schaltet sich BFV-Anwalt ein?

Was letztlich richtig ist, wird das Sportgerichtsverfahren ergeben. Der Spielleiter hat den Bericht des Schiedsrichters ans zuständige Kreissportgericht weitergeleitet - "wie bei jedem anderen Fall auch". Er selbst sei nicht beteiligt. "Die Fußballrichter sind autonom, da haben wir keinen Einfluss. Ich darf und werde mich nicht einmischen, ich habe nur das Urteil zu vollziehen, zum Beispiel wenn es um die Spielwertung geht", so Rieß. Er rechnet damit, dass das Sportgericht detaillierte Stellungnahmen anfordern wird. Wenn aufgrund der Aktenlage keine Klarheit besteht, kann es auch eine mündliche Verhandlung anberaumen. Ferner gibt es nach seinen Worten noch die Möglichkeit, "dass sich der Verbandsanwalt einschaltet und ein Strafmaß vorschlägt, das muss aber nicht sein".

Den Schuldigen drohen harte Strafen - dem oder den Spielern Sperren und dem Verein möglicherweise eine Geldstrafe. Rieß erinnert sich an den letzten Spielabbruch im Kulmbacher Raum vor zwei Jahren in der Partie Hutschdorf gegen Windischenhaig. Seinerzeit habe ein Landesligaschiedsrichter gepfiffen und sei ebenfalls körperlich angegriffen worden. Der betreffende Spieler habe damals eine Sperre von sieben Monaten bekommen.

Keine Frage des Alters

Der Kulmbacher Schiedsrichterobmann Udo Konstantopoulos betont, dass Gewalt gegen Schiedsrichter auf dem Fußballplatz nichts zu suchen hat. Zum aktuellen Fall könne er nichts sagen. Er äußert sich aber zur Problematik, ob es sinnvoll ist, dass ganz junge Schiedsrichter Erwachsenenspiele pfeifen. "Es ist auf jeden Fall nichts Ungewöhnliches. Das ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage, was wir dem Jungen zutrauen", betont der Obmann, der die Schiedsrichter einteilt. Konstantopoulos zufolge gibt es in Kulmbach einen 15-jährigen Schiedsrichter, der bereits jetzt mit großem Erfolg in der Kreisliga Spiele leitet.