Neudrossenfelder spielt für die Futsal-Nationalmannschaft
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Redaktion
m Trikot des TSV Neusdrossenfeld wird Luca Piga (rechts) hier gefoult. Als Futsal-Profi dürfte ihm das seltener passieren: Jede Mannschaft darf sich in der Halle nur fünf Fouls pro Halbzeit erlauben, jedes weitere wird mit einem Strafstoß geahndet. Peter Mularczyk
Luca Piga vom Fußball-Landesligisten TSV Neudrossenfeld wurde in den Futsal-Nationalkader berufen.
Luca Piga wird dem Fußball-Landesligisten TSV Neudrossenfeld künftig nur noch selten zur Verfügung stehen: Nach einer erfolgreichen Saison in der Futsal-Bundesliga und der Champions League mit dem amtierenden Deutschen Meister Jahn Regensburg erhielt er eine Berufung in den Futsal-Nationalkader. Er spielt am Dienstag in Slowenien sein zweites Länderspiel.
"Mir gefällt der extrem taktische Aspekt am Futsal", begründet Piga seine Entscheidung, sich künftig hauptsächlich auf die Hallenfußball-Variante zu konzentrieren. In der Saison 2016/17 spielte er noch in der Futsal-Bayernliga bei 1860 München und holte in der Vorsaison mit der Bayernauswahl im Ländervergleich den zweiten Platz. "Da habe ich wohl einen guten Eindruck hinterlassen", schätzt Piga. Erst wechselte er zu Jahn Regensburg - dann kam die Berufung in den DFB-Kader. Einmal für die Nationalmannschaft zu spielen, sei früher nicht mehr als eine Träumerei gewesen. "Als ich dann berufen wurde, habe ich mein ganzes Leben auf den Sport ausgerichtet", sagt er. Am finanziellen Anreiz liegt das nicht: "In Deutschland sind wir leider noch weit davon entfernt, dass Profi-Futsal auch bezahlt wird. Mehr als die Reisekosten ins Ausland und hin und wieder ein Obulus zum Tanken ist nicht drin. Aber der DFB und die Vereine arbeiten daran." Sein Ziel sei, sich im National-Kader zu etablieren - "und damit meinen Teil dazu beizutragen, dass spätere Generationen Futsal kennen, lieben und auf hohem Niveau spielen lernen."
Fouls besser timen
Futsal - abgeleitet vom spanischen Ausdruck für Hallenfußball, "fútbol sala" - wird mit einem sprungreduzierten Ball in der Halle gespielt. Zudem gibt es keine Banden und Handball- statt Kleinfeldtore. Ein Trugschluss sei nach Aussage Pigas, dass der Sport körperlos ist. Zwar darf eine Mannschaft pro Halbzeit nur fünf Mal foulen und jedes weitere Foul wird mit einem 10-Meter-Strafstoß ohne Mauer geahndet, "doch Zweikämpfe gibt es mehr als genug, man muss sie nur besser timen", sagt Piga.
Der 23 Jahre alte Fußballer muss auch kämpfen, um seine Futsal-Karriere und sein Studium der Sportökonomie in Bayreuth unter einen Hut zu bekommen. "Das braucht viel Disziplin", sagt Piga. Derzeit ist er mit seiner Bachelor-Arbeit beschäftigt, in zwei Wochen will er diese beendet haben und im Wintersemester ein Master-Studium in Bayreuth beginnen. Da bleibt wohl wenig Zeit, noch beim TSV auf dem Platz zu stehen. Doch Piga will den Fußball nicht ganz aufgeben: "Ich weiß nicht wie oft, aber man wird mich definitiv noch in Neudrossenfeld sehen."
Als Futsaler tritt er am Dienstagabend wieder in Erscheinung. Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Slowenien wir ab 18 Uhr auf dem TV-Sender Sport1 übertragen. ts/red