Inklusions-Triathlon: Dabei sein stand im Mittelpunkt

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Start zum Aquajogging für Nichtschwimmer Fotos: Werner Reißaus
Start zum Aquajogging für Nichtschwimmer Fotos: Werner Reißaus
Für die Bewohner der Himmelkroner Heime war Dabeisein alles (v. l.): Andreas Eschenbacher, Jürgen Götz und Benny Hauck.
Für die Bewohner der Himmelkroner Heime war Dabeisein alles (v. l.): Andreas Eschenbacher, Jürgen Götz und Benny Hauck.
 
Den Gesamtsieg holte sich erneut Thomas Müller (links auf dem Treppchen), links davor: Sandra Müller.
Den Gesamtsieg holte sich erneut Thomas Müller (links auf dem Treppchen), links davor: Sandra Müller.
 

Beim Inklusionstriathlon in Himmelkron verteidigte Thoams Müller seinen Titel. Die Veranstalter ziehen ein positives Fazit.

Immer wieder Thomas Müller - und damit ist nicht etwa der Fußballnationalspieler gemeint, sondern der Beamte der Bundespolizei, der beim fünften Inklusionstriathlon der Himmelkroner Heime und des TSV Himmelkron mit einer Zeit von 30:49 Minuten erneut den Gesamtsieg holte.
Die Verantwortlichen um die beiden Cheforganisatoren Sandra Müller und Sebastian Laschka, die in den Himmelkroner Heimen als Heilerziehungspfleger tätig sind, hatten wieder gute Arbeit geleistet. Laschka: "Wir sind da schon ein eingespieltes Team." 53 Triathleten aus der Region mit und ohne Behinderung gingen um 9.30 Uhr an den Start. Zunächst im Freibad mit 100 Meter Schwimmen bei 24 Grad, dann 7800 Meter Radfahren und abschließend 1650 Meter Laufen.


Zahlreiche Helfer im Einsatz

Gut 40 Männer und Frauen waren bei dem kleinen Jubiläums-Triathlon im Einsatz.
Alexandra Schuberth von den Offenen Hilfen der Diakonie Neuendettelsau in Himmelkron würdigte vor allem die Unterstützung durch die Feuerwehr auf der Radstrecke und der Wasserwacht bei der Aufsicht am Schwimmbecken.
Ein Neuling beim Inklusionstriathlon war der Abteilungsleiter des Gesundheitsamts in Kulmbach, Dieter Weiss: "Ich habe erstmals den Wettkampf bewusst wahrgenommen. Ich erwarte und freue mich drauf, heute verlieren zu dürfen oder zu müssen, möglicherweise gegen einen Menschen mit Behinderung, der im Sport besser ist als ich. Aber wir machen den Wettkampf zusammen und das ist einfach Inklusion."
Die Diakonie Neuendettelsau, die den Inklusionstriathlon federführend veranstaltet, hatte in diesem Jahr neben dem Bayerischen Sozialministerium mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband Bayern, Bezirk Oberfranken, einen weiteren Kooperationspartner im Boot. Alexandra Schuberth dazu: "Die Verbindung kam im letzten Jahr beim Triathlon zustande, als Sportler vom BVS dabei waren. Ich habe mich dann mit der Bezirksvorsitzenden in Weidenberg in Verbindung gesetzt, und sie hat dankenswerter Weise auch für uns die Gelder beantragt." Schatzmeisterin Heidemarie Miklis, die selbst am Inklusionstriathlon teilnahm: "Es werden so knapp 1000 Euro sein, mit denen wir diese Sportveranstaltung unterstützen. Das Geld bekommen wir vom Sozialministerium, bei dem man für Inklusionsmaßnahmen Gelder beantragen kann."


Dabei sein ist alles

Für die Sportler der Himmelkroner Heime war dabei sein alles. Benny Hauck (29) drückte es treffend aus: "Mir ist es egal, was ich für eine Platzierung schaffe, ob jetzt auf dem Treppchen oder hinten dran, die Hauptsache ist, ich bin dabei, weil es mir richtig Spaß macht. Ich kenne die Veranstaltung von Beginn an."
Jürgen Götz (26) stand schon einmal auf dem Siegertreppchen, aber für den fünften Inklusionstriathlon war er nicht so optimistisch: "Dieses Mal machen zwei Beamte von der Bundespolizei mit, und da werde ich wahrscheinlich Dritter." Am Ende schaffte Jürgen Götz in seiner Altersklasse den Sieg - und das in 36:03 Minuten, also nur knapp sechs Minuten langsamer als der Gesamtsieger Thomas Müller.